zuweilen auch mit einigen flachen Krystallen Eisenvitriol oder
mit gelbem Eisenoxyd von zersetzten Kiesen überzogen;
in diesem Kieselschiefer nun und in einer dazwischen befindlichen
blassgrünen, thonigen, bröcklichen Lage fand sich
Schwefelkies, theils mit dem Gestein verwachsen, theils in
kleinen Nieren, er wurde für Gold gehalten.
Das interessanteste dieses Platzes ist aber, dass zwischen
dem Kieselschiefer sich Brandschiefer findet, dessen Lagen
nur etwas über ^ Zoll stark sind, er ist schwarz ins bräunliche,
lässt sich mit dem Messer schneiden und wird im
Schnitt glänzend. Diese dünnen, meist etwas gekrümmten
Schieferplatten sind etwas biegsam, sie enthalten Spuren
von bituminisirten Muschelschaalen, brennen leicht mit heller
Flamme, geben einen rein bituminösen Geruch und hinterlassen
einen dem verbrannten Stück gleichen, thonigen Rückstand.
Auf den Aussenflächen sind sie mit gelbem und bräunlichem
Eisenocher, wie er sich von zersetzten Kiesen bildet,
bedeckt. Sie brechen in zu geringer Quantität, um sie zur
Feurung zu benutzen. Bei Burso, wo sich ein ähnlicher Brandschiefer
findet, habe ich über dessen Verbreitung gesprochen.
Ueber dem Kieselschieferlager liegt blassrother, dichter
Kalkstein, der mit einer Menge Kalkspathadern durchsetzt ist,
die oft nette Verwerfungsverhältnisse darstellen.
Oberhalb an dem nahen über der Wasserschlucht nach
dem Kloster führenden Wege steht Sandstein zu Tage, welcher
verkohlte Pflanzenstengel enthält, er wird höher von dichtem
Kalkstein bedeckt.
Das Gebirg ist zerrissen und steil, aber nirgends hat
sich ein ausbeissendes Kohlenflötz gezeigt, nur an dieser
kleinen Stelle setzte sich Bitumen ab.
Es regnete die Nacht ununterbrochen sehr stark und
am 7ten früh war alles in dicken Nebel gehüllt, dann regnete
es den ganzen Tag hindurch sehr heftig und aus den
tiefen, engen Schluchten unterbrachen tosende Giessbäche
die eintönige Stille. Die Klostergeistlichen waren freundlich
und gutmüthig; sie riefen einen Hirten, der mir einen siebenjährigen
Ziegenbock verkaufte, von welchem wir alle, die
wir im Kloster waren, speisten.
Ununterbrochen stürzte der Regen; herab. Die Hirten
schien es wenig zu kümmern, sie schlichen unter den schwarzen
Tannen wie wandelnde Schatten den weidenden Heerden
nach, Tage lang durchnässt, des Nachts bei einem qualmenden
Feuer; so bleiben sie im Gebirg, bis Schnee fällt und
sie in die wärmern Thäler herabtreibt.
8ten. Gegen 10 Uhr hörte der Regen ein wenig auf,
wir schieden, von den guten Wünschen der Mönche begleitet,
und zogen etwa ^ St. abwärts nach dem Ort Diwri, wo ich
von den Ortsbehörden Erkundigungen einzog, ob in ihrem
District irgend etwas Unbekanntes, oder alte Arbeiten im
Gebirg bekannt wären.
In einem Kaufladen (Ergastirion), wo ich etwas Reis und
Zucker kaufte, waren auch scharfe Patronen, in Päcktchen
ä 10 Stück für 60 Lepta (3 gl. 4 pf.), zu bekommen, damit
es niemand an Pulver und Blei fehle.
Weiterreise von Diwri über Psophis ? Kalawrita
nach dem Styx.
Von Diwri begaben wir uns hinab in das enge Thal,
an dessen Gegenseite ein zerrütteter, gepflasterter Weg sich
östlich um ein weit vorgestrecktes Gebirgsjoch herumzieht.
Es zeigt sich nur dichter Kalkstein, seine Schichtung ist sehr
verworren und zuweilen stehen die Schichten auf dem Kopfe.
Am östlichen Gebirgsabhange wachsen viele essbare Eicheln,
die meinen Gensdarmes sehr behagten. Wir waren jetzt
wieder in Arkadien und zwar im Walde Soron, von dem
Pausanias VIII. 23. 6. schreibt: „In diesem und ändern Eichenwäldern
Arkadiens finden sich allerlei wilde Thiere,
„als: Schweine, Bäre und sehr grosse Schildkröten. Aus
„letztem kann man Leyern machen gleich denen von der
„indischen Schildkröte.”