Se i t enwä n d en späht er umhe r , da s i t z e n g e rn die
Schn e cken; g ewahr t er a b e r n i c h t die g r o s s e Mu s
c h e l , di e mi t o f f n e n S c h a a l e n dräuend über ihm
am F e l s e n f e s t g ew a c h s e n s i t z t , und kommt er ihr
zu nahe , so s c h l i e s s t s i e , s i ch zu s c h ü t z e n , di e
S cha a l en und h ä l t den T a u c h e r f e s t mi t g ew a l t
ig e r Kraf t ( s i ehe ß). Ve rma g er dann n i c h t s ch n e l l
s i ch zu b e f r e i e n , so mus s er b l e ib e n in de r k ü h len
Gr o t t e , s i e wi r d s e in Grab.
Glü ck l i ch hat de r Ta u c h e r s e in e Beu t e e r f
a s s t und e i l t zurück in di e s o n n i g e We l t , da p a c k t
ihn ni cht s e l t e n de s Me e r e s Hy ä ne , der g i e r i g e
Ha y , und der Ta u c h e r mi t s e in e r B e u t e wird ihm
z \t r B e u t e.
Of t f a s s t auf Me e r e s g r u n d de r g r ä u l i c h e P o l
y p ( s i e h e y ) a chtarmig ums chl in g en d den T a u c
h e r und s aug t s c h n e l l s i ch f e s t mi t br ennendem
S c hme r z ; t r e n n t dann ni cht r a s ch das Me s s e r des
Un th i e r s f e s s e l n d e Bande , so h a t ihn de s T o d e s
Arm e r f a s s t und lä s s t ihn n i c h t wi e d e r auf tauchen.
Wer möchte wohl ein Taucher sein?
Meine Barke kam und zum Abend gelangten wir wohlbehalten
in Poros an. Da ich einmal im Sarönischen Meerbusen
war, und um den Zusammenhang später nicht zu unterbrechen,
so schalte ich hier ein, was ich in Aeglna sah.
A E G I N A.
D i e s e Insel hat ihren Namen von der Aeglna, einer lo c h -
ter des Asopos, welche Zeus dahin brachte, weil sie versteckt
und heimlich lag. Die Aeglna gebar ihm hier den Aeakos;
als dieser nun erwachsen war, forderte er vom Zeus Bewohner
für das bis dahin öde Eiland. Da soll ihm Zeus Menschen
aus Erde gemacht haben und Aeakos war dann der erste
Beherrscher der Insel.
Aeglna hielten die Alten für die unzugänglichste der
hellenischen Inseln, denn ringsherum stehen Felsen unter dem
Meere hervor. Diess aber soll Aeakos mit Fleiss so eingerichtet
haben, aus Furcht vor den Seeräubern und um sie
feindlichen Männern gefahrvoll zu machen.
Die Aeglneten waren einst sehr mächtig, so dass sie den
Athenern einmal zur See überlegen waren, und im persischen
Kriege nächst diesen die meisten Schilfe lieferten; sie wurden
aber später von den Athenern vertrieben, und obgleich
sie in der Folge die Insel wieder erhielten, so konnten sie
doch nie mehr zu der frühem Blüthe und Macht gelangen.
So berichtet Pausanias II. 29. 2 und 5.
Nahe an dem Hafen, wo man gewöhnlich landet, stand
ein Tempel der Aphrodite, von welchem aber nur noch eine
Säule übrig blieb, die dorisch und in den schönsten Verhältnissen
gearbeitet ist; sie bildet den Uebergang aus der massiven
ältern zur verfeinerten athenisch - dorischen Ordnung.