ALOE p e r fo lia ta seu vulgaris t). ’Akut] , Altgr. und ngr.
D ie g eme i n e Aloe.
Sie soll nach Dioskorides auf der Insel Andros wachsen.
Es werden mehrere der schön blühenden Aloe-Arten, die Afrika
angehören, besonders dem Vorgebirge der guten Hoffnung, auch in
Griechenland gedeihen wenigstens als Gartenzierden, wenn sie auch das
schon im Alterthum bekannte und berühmte bittre Arzneimittel, das
Gummi Aloes, nur von schlechterer Beschaffenheit liefern würden. Das
beste fliesst freiwillig aus, das geringere wird aus den Blättern gepresst,
diese sind mit einem sehr schleimigen , saftigen Marke erfüllt und nur
unter der Epidermis in besondern Gefässen findet sich der bräunlichgelbe,
bittere, harzige Saft (Nees v. E.). Der Schaft von A. arbores-
cens wird 10 bis 12 Fuss hoch.
LILIUM. Li l i e .
L. candidum ' 2J.. K q l v o v , Dioskor. Äp/vo, neugr. D ie
w e i s s e Li l i e . Aus dem Thal Tempe brachten sie die Alten
in die Gärten Griechenland’s, wo ihre Nachkommen heute
noch prangen.
Die Lilie war seit dem grauesten Alterthum Sinnbild der
Unschuld und Sittsamkeit, sie entstand aus der Milch der
Fiera; Aphrodite Urania trug eine Lilie in der Hand; Lilien
und Veilchen waren Attribute der wahren Schönheit. Bei den
Römern war die Lilie auch Symbol der Floffnung und darum
Bild eines Thronfolgers, es lässt daher Virgil in seiner Ae-
neis den Anchises ausrufen | als Marcellus, der dem Augustus
folgen sollte, in der Jugendblüthe gestorben war: „Bringt
Lilien mit vollen Händen.” Auf den alten römischen Münzen
war eine Lilie mit den Worten Spes publica, Spes augusta,
Spes populi romani.
ln Palästina wächst die Lilie häufig und am Tempel des Salomo
hatten die Spitzen der beiden Säulen im Vorhofe die Form von Lilien
und die Leuchter im Heiligthum des Jehovah waren mit goldnen Lilien
verziert. — Thor, der Gott des Donners, wurde von den alten Sachsen
mit einer Krone von 12 Sternen abgebildet, in der Rechten hielt er einen
Blitz und in der Linken einen Scepter, der sich in eine Lilie endigte. —
So hatte die Lilie bei den Völkern der alten Welt hohe Bedeutung, die
vom Alterthum, wie so vieles bis auf unsre Zeiten überging. — Frankreich
nahm in’s Wappen eine Lilie und hiess so das Reich der Lilien
und sein König, der Fürst der Lilien. — Die ihr Vaterland enthusiastisch
liebende Jeanne d’Arc erhielt von Karl VII. Lilien in’s Wappen.
— Die Lilien lieben guten Boden, sie blühen nicht leicht im Schatten;
die Zwiebel der weissen ist officinell.
L. c h a l c e d o n i c u m . 'Hfj itQo xu k k ig , Diosk. Auf dem Par-
nass und in Zante. Sie blüht köstlich scharlachroth. .
L .M a r t a g o s 2j.. Türkenbund. Auf schattigen Bergen.
L. superbum , die prächtige Lilie, sie blüht gelb, riecht sehr stark.
L. tigrinum, blüht schön orangegelb, und dunkelroth gefleckt u. a. m.'
TULIPA S ib t h o r p ia n a . Die einzige in Griechenland einheimische
Tulpenart fand Sibthorp auf einem niedrigen, felsigen
Berge bei Navarin.
Wie schön und mannigfaltig eine Tulpenflor ist, bedarf keiner Empfehlung,
sie werden trefflich in Griechenland gedeihen. Im Serail des
Sultan wird jährlich das Tulpenfest mit grossem Pomp gefeiert. Konrad
Ge sne r brachte 1559 die ersten Tulpen aus der Türkei ins westliche
Europa. Wie toll die Liebhaberei für Tulpen war, ist fast unglaublich.
Einzelne Zwiebeln wurden mit 300Louisd’or bezahlt. Ein Blumist gewann
im 17. Jahrh. in 4 Monaten 6000 Pfd. Sterling durch Tulpenzwiebeln.
Den ausgebreitetsten Handel mit Tulpen, Hyacinthen und
dergleichen schön blühenden Zwiebeln treibt Holland. — Durch Kochen
verlieren die Zwiebeln ihre Brechen erregende Eigenschaft und geben
mit Oel und Pfeffer eine gute Speise, sie dienen raehrern Völkerschaften
und Mäusen des östlichen Asiens zur Speise. — T. silvestris blüht
gelb und ist wohlriechend. T . gesneriana riecht nicht, prangt aber in
Tausend Spielarten.
FRITILLARIA. Scha chb lume . Fr. p y r e n a ic a . Parnass.
F r . F l e is c h e r ia n a 2J.. Auf Kalkgebirgen, Skyro. II. S. 7 3 .
F r . im p e r ia l i s . Kaiserkrone und Fr. M e l e a g r is in Gärten.
ORNITHOGALUM. Mi l chs t e rn. O. dm b e l l a t u m 2J..
’Ogviftoyakov, Diosk. Häufig auf Feldern, blüht im Anfang
des Frühjahres.
O. a r v e n s e . Morea, nicht selten.
0 . n a n um . Arkadien. O. s t a c h y o i d e s . ’AyQioGHikXa, ngr.
Lakonien und auf den gr. Inseln.
NARCISSUS p o e t i c u s 2j.. NuQKtß a o g evSov TtoQcpvQoiSrig,
Diosk. Nach Wehler auf dem Helikon und ändern gr. Bergen.