„ Gefahr in das Meer wagen, um zu schwimmen, denn es
„giebt dort unter ändern Thieren auch sehr viele Seehunde.“
Diess ist falsch ausgedrückt, es soll heissen Hayfische
(EKvXo-ijjciQov, Squalus), deren es auch jetzt noch viele im Sa-
rönisclien Meerbusen giebt; ein Seehund (fpaxia, Phoca) fürchtet
den Menschen und flieht vor ihm. Die Alten hatten überhaupt
die Gewohnheit, vielen Fischen Namen von Säugethieren
zu geben, z. B. Ivxaç., der Hecht. Man unterscheidet ferner
noch die Gattung Ilundshay (ßaßgcixi, wawräki) u. s. w.
Unterhalb des Dörfchens Käto-Muska quillt am Strande
süsses Wasser; es ist da eine kleine Rhede, die aber den
heftigen Nordwinden ganz offen steht. Weiter gegen Westen
an der Küste hin sieht man immer noch abgestürzte Trachit-
blöcke, aber ein gutes Stück zuvor, ehe man an das westlichste
Ende der Nordküste kommt, erblickt man ganz unerwartet
hohe steil emporstehende Kalkfelsen, und sieht an
dieser höchst interessanten Stelle die Grenze des Trachit-
gebirges. Die Halbinsel Me'thänä wird als ganz vulkanisch
geschildert, während sich doch an ihrem Nordwestende eine
bedeutende Gebirgsparthie dichter Kalkstein findet. Bogenförmig
zeigen sich hier zusammengebackene rothe Trachit-
stücke mit Kalkbrocken untermengt, sie sind gebrannt; die
welche sich an der Aussenfläche befinden, hat der Regen
stark ausgespüit, sie waren dem Zutritt der Luft ausgesetzt
und sind daher wieder kohlensauer geworden, sie haben sich
abgelöscht (in Säure brausen sie heftig und hinterlassen viel
Rückstand). Unter diesem vulkanischen Conglomérat liegt Trachit
roth gebrannt und porös, er ist stellenweise mit einer
emailartigen, glänzenden Rinde überzogen, voll warzenförmiger
Hervorragnngen, wie diess häufig bei dem Absatz inkru-
stirender heisser Sprudelquellen stattfindet; hier hat sie sich
auf den rauhen Erhöhungen des Trachits gebildet, auf diesen
ist sie weiss, wo er aber blos mit einer ebenen Rinde Überflossen
ist, ist sie grau in verschiedenen Abstufungen. Diese
Rinde ist kohlensaurer Kalk, sie löst sich mit Hinterlassung
einiger schwärzlichen Flocken vollständig in Salzsäure aufdas
Meer bespült diese Klippen, wenn es Brandung macht;
sie ist durch Uebersinterung auf nassem Wege, nicht durch
Schmelzung, der sie so ähnlich sieht, entstanden. Auch an
ändern nicht vulkanischen Orten fand ich an den Felsen der
griechischen Gestade dergleichen emailartige Rinde über ändern
Gesteinen. Rechts höher hinauf gelangt man in eine
geräumige, ziemlich tief hinein gehende Höhle in schwarzem
gebrannten Trachit, in welchem hin und wieder ein einzelner
gebrannter Kalkbrocken steckt. Der Kalkstein an der Grenze
mit dem Trachit ist dicht, weiss und erdig und der diese
Parthieen umgebende Kalk weiss und krystallinisch grobkörnig
geworden; nahe dabei ist er noch frisch, dicht, gelblichweiss,
zuweilen mit etwas Kalkspath verwachsen. Die dichten erdigen
Stellen brausen mit Säuren, aber nicht heftig.
Obgleich dieser Kalkstein durch Hitze verändert wurde,
so ist er dennoch sehr fest. Das Kalkgebirg verflacht sich
nach dem Meere zu, zieht sich längs demselben hin und bildet
ein Cap, von welchem an die Westküste beginnt. Bald
sieht man unter dem dichten Kalkstein eine Kuppe Thonschiefer,
daneben hebt sich Serpentin, in seinem Liegenden
zeigt sich eine unregelmässige Lage des rothen eisenschiissig-
kieseligen Gesteins, darunter folgt wieder eine, einige und
üreissig Grad geneigte Lage Serpentin, unter diesem wieder
jenes rothe Gestein, dann wieder Serpentin. Zu oberst ist
diese Anhöhe von Kalkstein mit einer mächtigen Lage schwarzer
Trachitstücke bedeckt; diese senkt sich nach dem Meere
zu, wo sich eine kleine tiefe Bucht befindet, an deren entgegengesetzter
Seite sie auf dem, aus dem Meere etwa ein
Paar Lachter hoch senkrecht aufsteigenden, seiger zerklüfteten
Kalkstein, der sich längs der Bucht hinzieht, aufgelagert
ist. Die tiefern, gewiss jenen ähnlichen geognostischen Verhältnisse
sind vom Meer bedeckt. Diese sehr gleichförmige
Laire besteht aus schwarzen und rothen Trachitstücken, die
meist 4 bis 5 Zoll Durchmesser haben und lose 2 Lr. hoch
aufeinander liegen; sie sind stark gebrannt, besonders die rothen.
Weiterhin wird diese Lage schwächer und hört auf.