zeigt unter sich eine runde, tropfenartige Erhöhung, welche
die im darunter liegenden Stück befindliche flachrunde Vertiefung
genau ausfüllte und nur an einem kleinen Funkte in
der Mitte damit zusammenhing. Diese Kohle hinterlässt nach
dem Brennen sehr viel erdigen Rückstand. Ueber diesem
schmalen Flötz bemerkt man eine etwa A Lr. mächtige, tho-
nigere Lage, voll grösser Austerschalen. Ueber dieser finden
sich hin und wieder einzelne Nieren Thoneisenstein. Dieses
Vorkommen wird noch 2 Mal nachgewiesen werden.
Unter dem Niveau der Kohlen zeigt sich östlich ganz in
der Nähe in einer Wasserriese eine starke Schicht verhärteter
grauer Letten, welcher Stückchen calcinirte Conchylien
und hin und wieder auch wohl erhaltene, Zoll lange calcinirte
Gehäuse von Ceridium diaboli enthält, eine Conchylie,
die dem Grobkalk eigenthümlich ist.
Diese Kalkmergel - Hügel zeigen weiter nirgends eine Spur
von Kohlen. Der Kalkmergel kann für Agricultur benutzt
werden; er polirt mit Oel Messing u. a. recht gut.
Nördlich von Gastuni, längs dem Abhange des Gebirges,
ist keine Spur von Kohlen bekannt, in der Tiefe könnten
auch dort vielleicht Flötze erbohrt werden, worüber die vorher
besprochenen Bohrungen näheren Aufschluss geben werden.
Wie wichtig es gewesen sein würde, an der Westküste
von Morea, wenn auch nur Braunkohlen guter Art bauwürdig
auszumitteln, bedarf keiner Auseinandersetzung.
Vom Kupfer bei Andrizena und von den drei Kohlenrevieren,
welche ich so eben beschrieben habe, waren Berichte
gemacht worden, welche zu grossen Hoffnungen berechtigten,
leider fanden sie sich aber nicht in der Natur bestätigt,
und traurig, auf der weiten Wanderung durch den Peloponnes
nichts von Erheblichkeit gefunden zu haben, muss der Bergmann
weiter ziehen, doch ihn verlässt die Hoffnung nie und
auch hier bleibt noch Hoffnung durch richtig angesetzte und
aüsgeführte Bohrungen tiefere Kohlenflötze oder segensreiches
Wasser aufzuschiiessen.
REISE VON GASTUNI NACH PATRAS.
on Gastüni nach Patras führt der gewöhnliche Weg nördlich
durch die Ebene, er ist der bequemere, aber auch
der einförmigere; ich wählte daher einen ändern, welcher
hinter einem hohen, langen Bergrücken, dem Zambateika,
durchführt.
Von Gastüni durch ebenes Land kommt man nach ein
Paar Stunden bei einem kleinen Dorfe Kaliwta vorbei; nahe
an demselben östlich hebt sich ein flaches Thal, hier lag das
alte El i s . Man findet, wo die alte Stadt lag, Ueberreste
von Gebäuden aus dünnen Ziegeln und Mörtel, die wohl römisch
sind. Am Ufer des vorbei fliessenden Baches, des Pe-
neios der Alten, steht der Rest eines halbrunden Thurmes.
In einige seiner grossen Quadern ist das Wort OTKOT mit
grossen Buchstaben eingehauen; sie bestehen aus porösem
Kalktuff, der aus lauter kleinen, gebogenen Körnchen zusammengesetzt
ist. Die Burg der Eieier auf der Höhe zu besuchen
, hatte ich keine Z eit, es sind noch Mauerreste dort zu
finden.
In Elis fruchtbaren Gefilden wuchs die Byssos - Pflanze
(Baumwollenstaude) nur allein und sonst nirgends anders in
Hellas, schreibt Pausanias V. 5. 2: man erbaute also wohl
zuerst hier den Byssos, auch Hanf, der jetzt nicht mehr in
Griechenland gezogen wird. An s e in e r S t e l l e würde ich
rathen den N e u s e e l ä n d i s c h e n S e i d e n f l a c h s , Pho r -
mium t e n a x , anzupf lanz en. Da Griechenland mit Neu-
Erster Theil. 25