Grosse, wolfsartige Schäferhunde verwehrten die Annäherung.
Hier lag sonst eine türkische Stadt Lälä.
Die Hirten waren freundlich, brachten frisches Brod und
Wasser. Einer von ihnen führte uns auf den Weg nach
Douka, was etwa \ St. entfernt ist. Hier traf ich im ersten
Hause meine Pionuiere, die eben abgepackt hatten.
Der Dimarch nahm mich freundlich in sein Haus, er wunderte
sich, dass wir so spät kämen und sagte mir: ich hätte
einen günstigen Zeitpunkt zur Reise getroffen; denn vor 4
Wochen hätten die Bauern nichts zu thun gehabt und wären
daher fast alle Räuber, jetzt aber beschäftige sie die Feldarbeit.
Ein Dorf Puckowina ist hier besonders in dieser Hinsicht
bekannt. In allen Häusern fand ich die Palasken mit
scharfen Patronen gefüllt, es war sogar diesen Bauern befohlen
worden, alles bereit zu halten, falls sich in der Gegend
Räuber zeigten.
Ich sprach von einer P a 1 a s k a (TTcthccaxa) , diess ist eine
kleine lederne Tasche, die sehr fest und verziert, oft auch
von Silber ist, es werden meist zwei an einem über den Hüften
umgürteten Riemen rückwärts getragen, jede fasst 24 bis
30 scharfe Patronen.
Douka ist ein grosses Dorf, die Häuser liegen vereinzelt
zwischen Gärten und Rasenplätzen. Es ist mit Weingärten
umgeben. Die grosse Hochebene, an welcher das Dorf
liegt, so wie die noch grössern nördlichen sind alle nicht
bebaut, sie bestehen ganz aus quarzigen Gerollen und Grus
mit röthlicher, thoniger Erde, haben daher hinlängliche
Erdbedeckung, werden aber nur als Weide benutzt und sind
meist mit unnützem Farrenkraut überzogen. Es fehlt nur an
Anbauern; Getreide würde gut gedeihen.
Hätten diese Hochebenen Wasser, so würden sie ein
schönes Stück Land bilden. Die Türken liessen einen mit
Bretern ausgeschalten Brunnen, der Sage nach 60 Lr. tief,
niedergraben, was wohl Ellen oder Fuss lieissen soll, es fanden
sich immer nur Gerölle mit etwas Erde, aber kein Wasser.
Nur wenn bis auf das feste Gebirge niedergebohrt
würde, hätte man Hoffnung Wasser zu bekommen ; das möchte
aber ein Paar Hundert Lachter tief sein, es ist daher leider
ohne grosse Unkosten keine Aussicht Wasser zu bekommen;
könnte man aber diese übersehen, so sollten auch hier im
ungünstigsten Terrain ein Paar Bohrversuche gemacht werden,
denn der Gewinn wäre gross, wenn man Wasser bekäme.
Ob von höhern umgebenden Gebirgen Wasser auf diese Ebenen
geleitet werden kann, habe ich keine Gelegenheit gehabt
zu beobachten.
Von Douka zog ich den ändern Tag bergauf, ein guter
Alter, der Vater des Dimarchen, führte uns , denn der Weg von
hier nach Goumerou ist schwer zu finden ; er ist beschwerlich ; es
zeigen sich bewaldete Ebenen und Conglomeratbänke. Gegen
Mittag gelangten wir nach Goumerou. Der Dimarch war vor
wenig Jahren Räuber, vor kurzem Forstwächter; er meinte:
nur weil wir Königliche Leute wären, sollten wir in Frieden
im Dorfe sein. Am meisten ärgerte ihn, dass, so gross er
auch war und so wild er aussah, *sich niemand von uns, die
wir alle kleiner waren, vor ihm fürchtete.
Eine Viertelstunde von Goumerou nördlich finden sich
einzelne Stücke Braunkohle im abgesunkenen Lande. In einer
Seitenschlucht der niedrigen Hügel lag ein 1^ Fuss dickes
Stück holzförmige Braunkohle, ich stieg daher die Schlucht
hinauf und fand zur Seite ein 1^ Lachter hohes Stück eines Baumstammes
aus dieser Braunkohle, beinahe auf der Höhe des
Hügels senkrecht im lettigen Boden stehend. Diese holzförmigen
Braunkohlen müssen unter der obern Geröllschicht gelegen
haben, alles ist abgesunken. Auf diesem Hügel fanden
sich einige Concretionen von Eisenoxyd, wie sie sich häufig
im Sande bilden. An ändern Orten zeigt sich, dass über
diesen Gerollen, welche eine etwa Lr. mächtige Lage bilden
, Sand und darüber eine mächtige Bank Conglomérat liegt,
welche Faustgrosse und noch grössere abgerundete Stücke mit
kalkigem Bindemittel enthält. Diese Conglomeratbank bedeckte
einst alles hiesige angeschwemmte Land.
Wir gingen um den Hügel herum, der einen sich vor