plii stand ein eherner Palmbaum, als Weihgeschenk der Athener,
Pausan. X. 15. 3. Jetzt ist auf Delos jede Spur von
einer Palme verschwunden.
Die Dattel-Palme blüht und trägt reichlich Früchte auch
in Griechenland, aber die Sonne hat hier nicht Gluth genug
für sie, die Datteln sind daher nicht gut, der Kern ist mit
viel zu wenig Fleisch überzogen, kaum mehr, als mit einer
dicken, süsslichen Haut, welche die Knaben, wo sie dazu gelangen
können, gern abnagen; es war daher in Nauplia, unter
dem Itschkale, im südlichsten Theile der Stadt, ein niedriger
Palmbaum so voll Steine geworfen, dass er mehr Steine als
Früchte trug. Auch diesem Baume wurde 1834 geholfen und
er von seiner Last befreit, so dass er nun freudiger gedeiht.
Die Dattelpalme ist ihres Vaterlandes segensreichster Baum,
sie trägt reichlich Früchte, selbst in der dürren Wüste, wo
alles andre Leben erstorben ist. Am schönsten aber werden
die Datteln in ihrer Heimath, wenn sie bei übrigens günstigem
Stande noch die Seeluft treifen kann. — Aus den wohlschmeckenden
Früchten wird ein Schleimzucker bereitet, der
bei Brustleiden sehr wohlthätig sein soll.
Ausländer pflegen gern Palmstöcke zu tragen, es wurde
daher streng verboten, Palmenzweige abzuschneiden, um die
wenigen noch vorhandenen Palmen zu schonen. Sie werden
durch Schösslinge vermehrt. Es wäre interessant, auch andere
Palmenarten in Griechenland anzupflanzen.
Den Sieger lohnte bei den meisten Kampfspielen ein Palmenkranz
und in seine Rechte wurde überall ein Palmenzweig
gegeben. Pausan. VIII. 48. 2.; erst nachher erhielt er zu Olympia
den Kranz von wildem Oelbaum, zu Delphi den von Lorbeer,
auf dem Isthmos den von Fichten (Kiefern).
Die Palme ist Symbol des Friedens, und ein Palmenzweig
begleitet die Theuern, die von uns schieden, zur Ruhestätte,
wo nichts mehr ihren Frieden stört.
II. FORSTGE WACHSE.
A. Nadelhölzer.
PINÜS.
P. m a r it im a . Ilsvxrj, Dioskorides. Ilevuog, neugr.
D ie S t r a n d k i e f e r . Me e r e s k i e f e r .
Sie ist der in Griechenland am meisten verbreitete Baum,
und selten ist ein Gestade so öde und so klippig, dass es
nicht noch einige dieser Kiefern trüge; wo sie vereinzelt steht,
ist sie meist krüpplig, durch felsigen Boden und ausgesetzt
den Winden und Stürmen, wo sie aber an sanften Bergabhängen
(gegen S. O. — S. — S. W.) oder auf etwas geneigten
Gebirgsebenen im geschlossenen Stande wächst, sind die
Stämme grade und stark, bei 80 bis 00 Jahren gegen lOOFuss
hoch und 2 bis 3 Fuss dick. Sie nimmt mit dürrem, steinigem
Boden vorlieb, gedeiht aber am besten auf lockerem Kalkboden
oder in sandigem Lehmboden, der nicht sehr tief zu
sein braucht; denn ihre Wurzeln verbreiten sich, dringen aber
nicht sehr tief ein. Sie wächst auf den Gebirgen bis zu 3000
Fuss über dem Meere.
Mit 15 Jahren trägt sie Saamen, lässt aber ihre Zapfen,
die oft unmittelbar aus der Rinde des Stammes und der
Zweige kommen, nicht fallen; sie reifen, streuen den Samen
aus, vertrocknen und bleiben fest sitzen, man findet daher
häufig auf ihr dreierlei Zapfen zu gleicher Zeit. Die aufge-
Erster Theil. 33