ihren für den dortigen Boden unpassenden Dünger nach ändern
Districten zu vertauschen, zu verkaufen, freilich setzt diess gute
Wege und einen höhern Grad der Cultur des Landmanns selbst
voraus. — Dünger von Rindvieh ist noch selten und dann kann
man ihn nicht bekommen, da sie fast das ganze Jahr hindurch
im Freien bleiben.
Der Landmann muss bekannt gemacht werden mit den
Vortheilen der Stallfütterung und den Mitteln dazu zu gelangen
und so mehr Vieh erhalten zu können, als sein bisher
unbenutztes Land ihm erlaubte.
3) V e g e t a b i l i s c h e r Dünger. Jeder Landwirth könnte
sich wenigstens für seinen Garten oder für ein Stück Feld,
auf dem er mehr als das Gewöhnliche erbauen will, Pflanzen-
Erde bereiten. Hin und wieder wird das Feld gegätet, so
auch die Weingärten, alle diese Unkräuter, so wie andre an
den Büschen, Bergen wachsende; Kürbis- und Melonenranken;
abgefallnes Laub u. s. w. könnte der Landwirth mit etwas Erde
gemengt, auf Haufen oder wegen der Hitze besser noch in
Gruben werfen und nachdem es gehörig verfault ist, gut unter
das zu düngende Erdreich arbeiten.
B e i we i t em w i c h t i g e r a l s die v o r ig en und f o l g
e n d e n Dü n g u n g swe i s e n i s t d i eDü n g u n g de r Ae c k e r
durch da r auf g e s ä e t e Gewä c h s e , die man entweder
noch im vollen Wachsthum unterackert, oder mit den Stoppeln
nach der Ernte; oder auf Brachen bestellt und sie abweiden
lässt, und auch so durch das Vieh Dünger auf den
Acker bringt. Es wird bei den Unkräutern, nach den Getreidearten
im engern Sinn, ausführlicher hiervon die Rede sein.
4) Min e r a l i s c h e r Dünger . Erdiger Kalkmergel von
Aegina; verwitterter Kalkmergelschiefer von Kumi, Cap Kla-
renza an der Westküste von Morea und feiner Sand von einigen
Puncten der Küste, würden, unter zähen, bindenden Thonboden
gebracht, ihn auflockern und somit fruchtbar machen.
5) Kü n s t l i ch e r Dünger. Z.B. gebrannter Kalk, Gyps
sind in Griechenland für sich allein am wenigsten anwendbar.
Aber Asche von der gewöhnlichen Feuerstelle aufgesammelt,
oder von der Seifenbereitung, von verbrannten Tangarten,
welche das Meer, jedoch nicht reichlich auswirft, würden für
etwas kalten bindenden Boden trefflich sein.
Verbesserung des griechischen Ackerbaues.
Man muss bei dem Pfluge anfangen, oder im Allgemeinen
durch verbessertes, dem Boden angemessenes Ackergeräthe, womit
jedoch nothwendiger Weise ein verbesserter Viehstand verbunden
werden muss. Ferner Anweisung die le id e r zu düngen.
Die Getreidearten sind meist schön, aber man baut sie,
seit die Göttinn ihren Anbau lehrte, an derselben Stelle, so
dass sie an einigen Puncten sich fast wieder dem primitiven
wilden Zustande nähern, kleinere Körner bringen und weniger
schütten.
Hier bedarf es vors erste nur des Umtausches der Getreidearten
gewisser Districte, gegen die anderer und beide
Theile werden gewinnen, freilich geht diess meist über die
Kräfte des jetzigen Landmannes, auch weiss er es oft nicht,
und weiss er es, so wird er blos von Gegenden Aussaatgetreide
beziehen, wo er grade Verwandte hat, ohne darauf
Rücksicht zu nehmen, ob die Getreidearten für den Boden
taugen und sich gegenseitig Umtauschen lassen.
Will man fremde Getreidearten einführen, so nehme man
vor allen Dingen gute, bekannte Sorten aus Deutschland, sie
werden wahrscheinlich in Griechenland gut gedeihen; will man
aber aussereuropäische Getreidearten anbauen, so betrachte
man sie nur versuchsweise, denn ihre Ankündigung ist meist
pomphaft, der Erfolg aber oft unter dem Ertrag des dort
gewöhnlichen Getreides.
Der Landmann muss endlich belehrt werden, wie der
Ackerbau, Weinbau, Obstcultur u. s. w. am zweckmässigsten
betrieben und mit einem verhältnissmässigen Viehstand in Ue-
bereinstimmung gebracht werden kann. Er ist so wissbegierig,
jede Zeitung, die zuweilen in sein Dorf gelangt, wird mit
Eifer, wie eine öffentliche Sache, die sein Dorf insbesondere