hält and nicht wie sonst, Tag und Macht, „ach türkischer Weise
im ganzen Orte herumlanfen lässt. Ans dieser Vermmderung
der Hände, Wo die jungen Hündinnen meist m’sW:asser geworfen
werden, entsand aber ein anderer ßirchterliclier Nachthed,
es giebt nämlich jetzt in Athen tolle Hnnde. Leider smd schon en.
Paar Personen Opfer des tollen Hundsbisses geworden. - Heerden
haben nur einige Bewohner der Stadt; die Ziegen smd gross,
schwarzbraun, braun, brännlichgelb, weiss und mit diesenF
ben gefleckt, am wenigsten ganz weiss; Schaafe wenig, re
Wolle ist nicht besonders gut. Hornvieh hält man jemt mehr,
sonst war es seltner, meist brann, mittelgross, thessalische oder
makedonische Rape. .
A u f d e m Parnes gab es sonst Bären, jetzt nicht mehr, wohl
aber noch wilde Schweine. An der Nord - und Ostseite des Pen-
telikon standen noch 1836 einige Edelhirsche und wilde Schweine.
Im Olivenwalde am Kephissos soll es an den nordwestlichen Rändern
Dachse (Ursus Taxus) gehen. An den Gehängen des An-
chesmos finden sich einige Hasen, so auch auf dem Hymettos,
wo es viel Felsenhühner (Tetrao graeca) giebt. Sie sehen dem
rothen franz. Rebhuhn (la pendrix rouge) ähnlich, nur haben ie
g r i e c h i s c h e n ein Schild auf der Brust, ihr Fleisch ist weiss, zart,
etwas trocken, ihr Geschrei gleicht dem Kakern der Hühner, sie
lassen es meist Abends auf Felsenklippen hören , die Griechen
nennen sie Perdika, Des Nachts ziehen, besonders vom
Hymettos, eine Menge Schakale (Canis aureus), weniger Wolfe,
bis in die Nähe von Athen.
Am Ende des Olivenwaldes nach dem Piräeus zu, wo Schilt
und Sumpfgras wächst, halten sich zuweilen Füchse und Schakale
auf. . . . t i
Im Olivenwalde des Kephissos findet sich der asiatische Igel
(Erinaceus auritus). Auf der Akropolis ist noch eine grosse Nachkommenschaft
von dem Vogel der Athene vorhanden, das Käutz-
lein, die kleine Tageeule (Strix passerina, xovy.ovßdiu, ausgesprochen
kukuwaja). Sie kommt häufig in die Stadt und ist
auch auf den benachbarten felsigen Hügeln zu Hause. Ferner
giebt es auf der Akropolis und um Athen herum, wo altes Gemäuer
ist, eine grosse Menge kleine braunrothe Thurmfalken
(Falco tinnunculus). Grössere Raubvögel, wie sie über ändern
südlichen Städten kreisen , sah ich nicht, (doch war ich nie im
Sommer und Herbst in Athen) sie werden sich in der Folge wohl
einstellen. Auf dem Pentelikon kann man zuweilen einen Adler
sehen, auch andre grosse Raubvögel; ein solcher Geier wollte
den kleinsten meiner Hunde holen.
Sehr häufig in der Nähe von Athen sind jetzt Raben besonders
westlich hinter dem Lykabettos, wo das grössre Vieh geschlachtet
wird.
Im Tliale des Ilissos bis zum dortigen Olivenwalde zeigen sich
nach eingebrochner Dunkelheit viele Nachtschwalben (Caprimul-
gus), welche sich zu dem Dünger der Thiere auf die Erde niederlassen,
um die herzufliegenden Insecten wegzufangen.
Wenn im Januar Schnee gefallen is t, so kommen vom Gebirg
herab eine grosse Menge Schnepfen zu den Wasserriesen des Ilissos
und nach dem obern Theile des Olivenwaldes am Kephissos. Es
ist meist Scolopax media, kleiner als die Waldschnepfe (S. rus-
ticula), die zwar auch, aber seltner vorkommt. Ein guter Flug-
schiitze kann zu jener Zeit in Einem Vormittag 15 bis 20 Stück
schiessen.
Im Februar kommen viel Drosseln und Amseln und etwas später
zweierlei wilde Tauben. Grosse Holztauben oder Ringtauben
(Columba Palumbus, ngr. Oug-eg) und Turteltauben (C. Turtur,
ngr. TQvyovi). Die letztem in grösser Menge überall wo Olivenbäume
sind, bis an die Abhänge des Hymettos und bis an die Pha-
lerische Bucht. Wilde blaugraue Tauben (C. Oenas, ngr. aygio-
nfQigrtQi) bleiben das ganze Jahr hindurch in Griechenland.
Bei Marathon soll es Francoline (T. francolinus, ärrayijv)
geben.
Die Feigenschnepfe (Modacilla Ficedula; ovxocpdyij, becca-
fichi) ist nicht häufig.
Der schöne braun und gelbe Ammer (Emberitza melanictera)
findet sich überall, wo nur Sträucher sind und Wasser in der Nähe.
Grosse grüne Eidechsen, 16 Zoll lang, sind häufig im Olivenwalde
am Kephissos, sie flüchten sich oft auf Bäume.
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