Fischer hatten vom nahen Meere eben frisch gefangene Skro-
pios hergebracht. Diess ist ein hochrother Fisch mit einem
grossen, dicken Kopfe, voller Stacheln, an welchen man sich
gefährlich verwunden kann, er hat gutes, weisses Fleisch.
Nachdem wir das Gebirg verlassen hatten, öffnete sich
eine grosse fruchtbare Ebene. Zum Abend gelangten wir nach
Patras. Es regnete den ändern Tag und noch 3 Tage fort,
so dass ich mir Glück wünschen konnte, aus dem Hochgebirge
heraus zu sein. Es regnete so stark in meine Wohnung, dass
ich darinn bei geschlossnen Fensterläden, denn Glasfenster
gab es nicht, in meiner Schiffskaputze sitzen musste, vor mir
stand eine Oellampe und eine Wachskerze, um doch eine
brennend zu erhalten, bald aber löschte sie der Regen beide
aus und ich musste meine Schiffslaterne anzünden lassen. Des
Nachts schliefen wir unter wasserdichten Decken.
Ich benutzte diese Zeit, am trockensten Platz im Hause,
unter dem Dach über dem Corridor zum Eingang in das
Quartier, wasserdichte Ueberzüge über die untere Hälfte der
Musquetons, damit das Schloss trocken erhalten wird, (Mussa-
mädes) machen zu lassen; man nimmt dazu eine dichte Leinwand
und tränkt sie mit einer Mischung von Wachs und Terpentinöl.
Diese Ueberzüge sind in Griechenland sehr gebräuchlich,
jeder Räuber hat sie; man trägt dabei das Gewehr
auf der Achsel umgekehrt, den Lauf in der Hand. Der Ue-
berzug ist augenblicklich abgezogen, Batterie und Pulver sind
trocken, und man kann sogleich Feuer geben. Auch die vier
wasserdichten Decken über das Gepäck und zu Wetterdächern,
die uns jetzt im Zimmer, weil sie alt waren, nur unvollständig
schützten, liess ich wieder mit Käthra (Steinkohlentheer)
überstreichen.
Jetzt zeigte es sich, wie sehr ich stets Ursache hatte,
zu eilen und nur das genau zu untersuchen, was der Zweck
der Reise erheischte: also alles mineralisch nutzbare an den
Tag zu ziehen und die Art und Weise anzugeben, wie es am
besten benutzt werden kann. Gern hätte ich manches alter-
thümliehe genauer gesehen, aber ich sah voraus, dass selbst
bei aller möglichen Eile ich noch die stürmische, regnerische
Zeit würde zu Überstehen haben, um die Gebirgsuntersuchung,
so bald als möglich, wie mir aufgetragen war, zu beendigen.
Wer von Patras nach Romelien geht, muss sich hier mit
einer Menge Dinge, welche man dort nicht mehr bekommt,
versehen.
Sobald das Wetter wieder günstig war, liess ich uns
nach Missolonghi übersetzen. Was in Romelien die Gebirgsuntersuchung
ergab und wie es uns erging, habe ich des bessern
Zusammenhanges willen vorausgeschickt.
Es schliesst sich hier die Beschreibung von Morea und
dem Festlande, welcher ich die von Euböa anschliesse, da es
eigentlich noch zum Festlande gehört, dem es sich nur difreh
einen schmalen Canal geschieden anschmiegt.