Das IIolz ist röthlich, fest und gut und kann wie das von
Q. Ilex benutzt werden. In Portugal macht man meistens Karren
daraus. — Die Kohl en sind sehr geschätzt.
Nach Pausanias VIII. 12. 1. wuchs in Arkadien auch die Korkeiche,
(Q. S u b e r ) , er sagt 1. c . : Die Eichenarten in den arkadischen Wäldern
sind verschieden. Einige nennen sie breitblättrige, andre Buchen; die
dritte Art aber hat eine so lockere und leichte Rinde, dass man auch
auf dem Meere Zeichen für Anker und Netze davon macht. Die Rinde
dieser Eiche nennen daher die Ioner und unter ändern auch der Elegieen-
dichter Hermesianax P h e l l o s oder Kork. Wenn sie aber auch nicht
mehr in Griechenland wächst, so verdient sie doch recht sehr, angepflanzt
zu werden.
Das hohe Alter der Eichen ist bekannt. Die beim Orakel zu Do-
dona dem Donnergott’) geweihte Eiche wurde hellenischer Sage zufolge
nach dem Keuschlammbaum für das älteste aus der Vorzeit noch
wohl erhaltene und grünend übrig gebliebene Gewächs gehalten. Pau-
san. VIII. 23. 4.
Auch in Deutschland giebt es viele Eichen, die Jahrhunderte zählen
und bei weitem mehr, die noch fernerer Zukunft entgegen grünen. In
Frankreich auf dem Kirchhofe zu Allouville, Depart. untere Seine, steht
eine E ich e , die 800 Jahr alt ist; da wo ihre Wurzeln beginnen, hat
sie 33 Fuss im Umfang. Im hohlen Stamme ist eine Capelle erbaut.
Q. p e d u n c u l a t a und nach ihr Q. R o b u r übertreffen alle ändern
Eichenarten an Güte des Holzes und Nutzbarkeit. Von ersterer wiegt
der rh. C. F . frisch 69 bis 7 0 , trocken 44 bis 45 Pfund, und ihre Brennkraft
und Kohlen verhalten sich zur Roth-Buche wie 92 zu 100. Q. Robur
steht ihr nur wenig nach, sie wächst am nahen Athos. Die Rinde
der meisten Eichen taugt zum Gerben; das Holz zum Schiffbau u. s. w.
^ Aus Eichenholz wurden von den Alten Schnitzbilder der Götter verfertigt.
Auch zu Denkmälern und Tempeln wurden Eichen verwendet,
z. B. zu Elis. Pausan. II. 24. 7.
Die Eiche ist Symbol der Kraft und Stärke. Eichenhaine und E ichenkränze
wurden von den Griechen nicht besonders geschätzt, nur den
Deutschen bleibt die Eiche heilig, belohnend und bedeutungsvoll.
v. B u r g s d o r f , Geschichte der einheimischen und fremden Eichenarten.
2 Bde. mit Kupf. Berlin 1800. 8 j Thlr.
A. Mi c h a u x , Geschichte der nordamerik. Eichen. Aus dem Franz.
von Kern. 2 Hefte. Stuttgart 1802. 4. 5£ Thlr.
J. F u c h s , vollst. Lehrbuch, die Eiche künstlich, natürlich und schnellwachsend
zu erziehen. Wien 1824.
’) Die Erfahrung hat gelehrt, dass unter allen Bäumen die Eiche vorzugsweise
vom Blitz getroffen wird.
P L A T A SU S .
P. o r ie n t a l i s . TI\axavoq, Diosk. u. ngr.
D ie mo r g e n l ä n d i s c h e Platane .
Sie wächst überall in Griechenland in feuchten Thälern
oder bei Quellen; mit freudigem Grün zeigt sie dem Reisen-
deu schon von ferne Wasser an. Pausan. IV. 34. schreibt:
^ Zwanzig Stadien von Korone ist die Platanenhusch-Quelle,
„deren Wasser aus einer weit ausgebreiteten, inwendig hohlen
„Platane entspringt. Der Baum ist beinahe so breit, wie eine
„kleine Höhle, und von dort geht das Trinkwasser nach Korone.”
Die Platanen erreichen zuweilen eine majestätische Grösse
bei mässiger Höhe, indem ihr Stamm nicht selten Ein Klafter
dick wird und seine horizontalen Aeste sich dann auf jeder
Seite 30' weit ausstrecken. Der bekannte Platanenbaum hei
Constantinopei, kurz vor Bujttkd6rd , ist eine Gruppe von
rnehrern an einander gewachsenen Platanen. Sie hat 60 Fuss
Höhe und 5 Fuss über der Erde gemessen 151 Fuss im Umfange,
Pausanias VII. 22. 1. berichtet: dass am Flüsschen Pieros (an
der Bai von Patras), nahe bei Pharä, ein Platanenhain stand.
Die meisten Bäume waren aber schon damals hohl vor Alter,
und von solcher Dicke, dass man innerhalb der Höhlung speisen
und nach Gefallen auch darin schlafen konnte. Pausanias
zählt die Platane mit zu den ältesten Gewächsen, die zu seiner
Zeit noch aus der grauen Vorzeit grünten. Er erwähnt
ferner der Platane Menela'is, die vom Menelaos an einer Quelle
bei der Stadt Kaphyä gepflanzt worden sein soll, als er sein
Heer gegen Troja sammelte. Von der Platane, die an der
Quelle unweit Agamemnons Zelte bei Aulis stand, deren Ho-
meros in der Iliade gedenkt, wurde das noch übrige Holz im
Tempel der Artemis hei Aulis aufbewahrt.
Da Stamm und besonders die Aeste sich jährlich mit neuer
Rinde von zarter grünlichgrauer Farbe überziehen und das
Laub eine schöne Form und lebhaftes Grün hat, so gehört