thum der beste in Hellas gewesen sein so ll, rührt wohl auch viel
davon her, dass er in der Nähe der Hauptstadt war, wo man alles
am vorzüglichsten haben wollte, es scheint sein Ruhm zum Theil
mit zu den Siissigkeiten des herrschenden Athens gehört zu haben;
jetzt ist wenigstens der Honig des Hymettos nicht mehr der
beste von Griechenland, er ist in ändern Gegenden feiner und
aromatischer, z. B. auf vielen der Kykladen, besonders auf Sikino.
Der meiste Honig wird von dem Kloster Syriani nordöstlich
von Athen gewonnen und an den Erzbischof von Athen abgeliefert.
Wahrscheinlich haben die Hirten auch an ändern Stellen des Hy-
mettos Bienenkörbe; der Honig vom Pentelikon wird noch zum
Ilymettischen gerechnet. Es sollen in den letzten Jahren gegen
5000 Bienenkörbe Honig vom Hymettos geliefert haben.
Die Hauptnahrung der Hymettischen Bienen ist Satureia capitata
(Saturei) , dann Lentiscus, Cistus, Salvia, Lavendel und
andere Kräuter. Uebrigens ist der Hymettos sehr kahl, nur an
seinen Abhängen und in einigen Schluchten stehen wilde Oliven,
Myrthen, Lorbeer - und Oleandersträucher. Die Seekiefer (Pi-
nus maritima) steht auf der Höhe sehr kriipplich; in der Schlucht
südlich unter den Hauptmarmorbrüchen, bei dem Kloster findet
sie sich aber in hübschen kleinen Stämmen. Es wachsen ferner
auf dem Hymettos Hyazinthen, Amaryllis lutea, dnnkelvioletter
Crocus u. a. m.
In den Schluchten und auf der Höhe des Hymettos giebt es
ziemlich viel Felsenhiihner; an den Abhängen einige Hasen, viel
Schakale, weniger Wölfe.
DER P E N T E L IKON .
IVördlich vom Hymettos, durch eine bedeutende Ebene getrennt
, hebt sich der Pentelikon, ein massiges Gebirg, Welches
in viele Jöcher getrennt ist, die in der Ebene, welche ihn fast
rings herum umgiebt, endigen, nur nördlich hängt er mit dem
Parnesgebirge zusammen; am steilsten, fällt er gegen die Ebene
von Marathon ab. Er wurde nach dem attischen Demos Pentele
benannt und ist berühmt durch seine Marmorbrüche, welche Xe-
nophon, Strabo, Pausanias u. a. als einen der grössten Schätze von
Attika aufführen. Sie liegen in einer Entfernung von 13,815
Metres von Athen gegen NNO. und haben im Alterthum ungeheure
Massen schönen Marmor geliefert, und viel mehr als die
Alten zu ihren Riesenwerken verbrauchten , ist noch vorhanden.
Das colossale Parthenon, die Propyläen, die ändern Tempel der
Akropolis, der Tempel des Theseus, die Tempel in und bei
Athen, der riesenhafte Tempel des Zeus Olympios u. a. m. sind
aus ihm erbaut. Das Stadion war mit Sitzen von pentelischem
Marmor ausgekleidet (Pausan. I. 19. 7.). Auch zu Statuen, welchen
Phidias und Praxiteles Leben einhauchten, und die nächst
denen aus parischen Marmor, die geschätztesten in Hellas waren,
haben jene Brüche köstliche Blöcke hergegeben (Pausan.VII.23.5.
VII. 25. 5. VII. 26. 3. VIII. 30. 5. VIII. 47. 1, IX. 27. 3.).
Xenophon’s Denkmal bei Skillos in Elis war von pentelischem
Marmor (Pausan. V. 6. 4.) Es birgt aber der Pentelikon noch bei
weitem mehr und eben so treffliche Blöcke.