ngr. Fä r b e r r ö th e . Krapp. Man baut sie in Attika und
auf den Inseln, z. B. Skyro.
Wird besser durch Wurzelkeime, Sprösslinge und Ableger, als durch
Samen vermehrt; sie werden in lockern, etwas feuchten Boden so tief
gelegt, dass nur die Herzblätter hervorragen. Die im Herbst abgestorbenen
Stengel werden abgeschnitten und ziemlich stark mit Erde bedeckt.
Im 2ten, besser im 3ten Jahre werden die Wurzeln herausgenommen,
gereinigt, an der Luft und dann vorsichtig im Backofen getrocknet
und gemahlen. Die obere braune Schale giebt den gemeinen
Krapp (zur Blauküpe); die darauf folgende gelbe Rinde liefert den feinem
Krapp. Unter dieser liegt ein fleischiges Mark.
Die ganze Pflanze ist so s t a r k f ä rbend , dass die K n o c h e n ,
der Ha rn und die Mi l ch der Thiere, welche davon frassen, r o t h
g e f ä r b t werden. — Die feinste Rothe kommt von Smyrna, (Azala
oder Lizari) von einer zartem Pflanze, mit mehr durchscheinender Wurzel,
sie wird in der Levante gebaut und das türkische Baumwollengarn
damit gefärbt. Krapp mit römischem Alaun abgekocht und mit Soda
niedergeschlagen giebt einen guten Malerlack. — Diese Pflanze soll in
der englischen Krankheit sehr wirksam sein. —
R. l u c i d a 2J. P i & q i . In Zante.
ANCHUSA t i n c t o r i a 2J.- ’AyxovGct, Diosk. In Morea, Cypern.
Die blutrothe Rinde der Wurzel zu Schminke, Al kanna ; sie färbt
fettes Oel, Talg etc. schön roth; mehrere mal mit Potasche aufgekocht
und mit römischem Alaun niedergeschlagen, giebt sie einen schönen Purpurlack
für Maler. — Sie ist officinel. — Die e c h t e Alk ann a des
Orient kommt jedoch von L a w s o n i a alba. Die pulv. Blätter, sog.
Hen n a färbt nur lebende Körper dauernd roth, besonders die Nägel;
auch an Mumien fand man noch Spuren davon. Die Blüthe ist ungemein
wohlriechend.
LITHOSPERMUM o r ie n t a l e . Gr. Inseln; die Wurzel
soll eben so gut, wie die von L. officinaie, roth färben.
PEGANUM H a r m a l a 2J.. Ih iy u v o v uyqiov, Diosk. Athen,
Kreta.
Die getrocknete Pflanze, besonders die Samen sind im Orient Handelsartikel;
Türken, Aegypter und Araber brauchen sie abergläubisch
zn Räucherungen und geniessen sie um sich zu berauschen; auch soll
man aus ihnen mit Schwefelsäure das türkische Roth bereiten, was jedoch
aus einer feinen Art der Rubia tinct. erhalten wird. — Go e b e i
in Dorpat bereitete aus diesem Samen e in d a u e r h a f t e s R o t h , siehe
Erdmann’s Journal für prakt. Ghemie Bd. 16. Heft 2. p. 81. — Sie ist
auflösend und urintreibend.
GALIUM v e r u m 2J.. jTcfAtov, Diosk. Aechtes Labkraut. Morea.
Die .Wurzel färbt wollne Zeuge, wenn sie gelb grundirt sind, schön
roth; die Blüthen mit Alaun schön gelb. — Die Blätter und der Saft
sollen wirksam sein gegen Epilepsie; sie bringen die Milch zum Gerinnen,
selbst die Milch von Thieren, welche viel davon frassen, gerinnt
leicht. Verdient Anbau. — Die Wurzel von G. Mollugo färbt ebenfalls
roth; wild bei Konstantinopel.
SHERARDIA a r v e n s i s © . nqo£ctxo%OQXov r} ßrtrjqoyoqxov^ngr.
Häufig auf Aeckern und in Weinbergen Griechenland’s. Die
Wurzel färbt roth; befestigt Sand. S h . e r e c t a © . Auf Felsen
der gr.. Inseln.
TORMENTILLA e r e c t a seu officinalis, bei Konstantinopel, die
Wurzel färbt roth, Leder etc., enthält viel Gerbestoff.
ASPERULA a r v e n s i s © . Argolis. — A. l u t e a 2\.. Parnass.
A. tinctoria und A. cynanchia. Wild bei Konstantinopel. Die Wurzeln
von beiden färben, ehe sie Stengel treiben, roth, selbst weisse
Pferdehaare; man erhöht die Farbe auf Wolle durch einen Zusatz von
saurem Malz. Sie wirken sogar rothfärbend auf die Knochen der Thiere
welche sie geniessen. Beide Arten Waldmeister verdienen Anbau.
SYMPHYTUM. Wa l lwur z . S. o f f ic in a l e 2P Hsxovfo, ngr.
Häufig in Griechenland und auf den Inseln. S. t u b e r o sum
H ngr. Morea, Zante.
Die pulverisirte Wurzel der erstem, in Wasser gekocht und den
heissen Absud auf Gummilak gegossen, zieht sogleich ein schönes Car-
moisin heraus. Die Wurzel enthält viel Schleim, es wird aus ihr in Angora
ein Leim bereitet, um die Kämelhaare zum Spinnen tauglich zu
machen. Wurzel und Kraut enthalten Gerbestoff. Die jungen Blätter
dienen als arzneilicher Salat und Gemüse, auch werden sie , wie die der
Garten-Salbei, in Butter gebacken.
Die meisten Arten von HYPERICUM enthalten Farbestoff. H.
t e t r a p t e r um färbt schön und dauerhaft roth.
VIOLA t r ic o lo r © . Stiefmütterchen. Morea. Die Wurzel
soll roth färben.
PHYTOLACCA d e c a n d r a 2J.. ’AyqioGxacpLSa, Zante, Delphi.
Die Beeren färben Flüssigkeiten schön roth. Die jungen Triebe
als Spinat; die Blätter, Wurzeln und unreifen Beeren sind giftig.
Erster Theil. 52