74 Millionen Pfund ; in der Schweitz 19; in den preuss. Rheinlanden 7;
in Sachsen 1 |; in Oestreich 12; in Nordamerika, was es erst seit 1826
betreibt, 77^ Million Pfd. — England spann weit? mehr als was diese
Länder zusammen lieferten, siehe National-Magazin 1834. p. 96.
E d w a r d B a i n e s , History of the Cotton Manufacture in Great
Britain London 1835. Uebersetzt bei Dunker und Humblot in Berlin, ist das
vollständigste Werk über Baumwollen-Manufactur in England, sie liefert
dort ^ der gesammten brittischen Ausfuhr, beschäftigt T'T der Bevölkerung
und bringt den Unternehmern so viel ein als § der Staatseinkünfte des Königreiches.
Das Baumwollengarn, was jährlich in England gesponnen
wird, als Einen Faden gedacht, geht 203,775mal um die Erde herum.
Die verarbeiteten Baumwollen - Zeuge, welche jährlich ausgeführt
werden, gehen llmal um den Aequator der Erde; es lässt sich hiernach
berechnen, in wie viel Zeit England so viel Baumwollenzeug liefern
kann, um die ganze Welt in den Sack zu stecken.
ASCLEPIAS V incetoxicum 2j.. A u f dem Parnass und ändern
Bergen.
Die Samenhaare sind von geringerer Güte wie die von A. syriaca,'
d ie S e i d e n p f l a n z e ZJ. Von dieser werden die feinsten, weissesten
Haare gesponnen und geben mit Baumwolle oder Floretseite treffliche
Zeuge; mit den geringem werden Polster und Betten ausgestopft;
durch gehörige Behandlung erhalten sie Federkraft, geben eine Wärme
wie die Eiderdunen und übertreffen an Leichtigkeit alle Federbetten.
Die Stengel liefern einen Bast wie Hanf oder Flachs. Ihr Milchsaft
ist gefährlich und daher nicht rathsam, die jungen Sprossen als Spargel
zu essen. Sie wuchert sehr und ist schwer auszurotten.
LINUM. L e i n , F l a c h s .
L . hirsutüm 2).. In E lis , C y p e r n ; b lü h t bläulich.
L . a n g u s t ifo lium 2j.. ’AygioXivagi, ngr. In M o r e a , mit
rö th lich e r B lü th e ; mit w e isse r in Kreta.
L . GALLicuM © . G o ldg e lb er L. A i v o v , L ak on ien , A r ch
ip e l.
L . trsiTATissiMUM (•). A iv o v , Diosk. yltvc'iQi, ngr. G e m
e i n e r L e i n . E r wird häufig in Griechenland an kühlern
P lä tz en gebaut.
Das Vaterland des Lein ist nicht genau bekannt, wahrscheinlich
stammt er aus den kältern Theilen Hoch-Asiens. Er wurde schon in
den frühesten Zeiten in Aegypten cultivirt, die ältesten Mumien sind
in Leinwand gehüllt; auch das mit Kupferoxyd durchdrungene und so
an einem kupfernen Spiegel eines altgriechischen Grabes erhaltene Gewebe
(II. Theil S. 56.) scheint nach dem, was bei der Baumwolle S. 807
gesagt wurde, von Lein zu sein.
Er, dessen Blumen die Farbe des Aethers tragen, war der Isis, die
zuerst seinen Gebrauch lehrte, geweiht, ihre Brust und Schultern
waren mit einem Mantel von Lein bedeckt, dessen Franzen Flachsbüschel
vorstellten; ihre Priester durften nur Gewänder von Lein tragen, eben
so die Opfernden bei Aegyptern und Griechen (bacchische und orphische
F e ste ), dieser Gebrauch beim Dienste und Opfer des Altars ging fort
bis zur Albe und zum Chorhemde.
Wie vollkommen die Flachsspinnerei bei den Aegyptern war, beweist
der Panzer, den ihr König Amasis den Lakoniern zum Geschenk
sandte. Er war von Leinen und mit vielen, aus Gold und Baumwolle
eingewebten Thierbildern verziert; jeder einzelne Faden daran bestand,
so fein er auch war, aus 360 wahrnehmbaren Fäden.
Der Lein ist sehr verbreitet, einige Abarten sind so beständig, das
sie als Arten gelten könnten; man kann unterscheiden:
a) G eme i n e r od e r g r ö s s e r Ac k e r f l a c h s ; er ist zum Weben
am geschätztesten; Belgien; Westphalen u. s. w. Der Same muss ausgedroschen
werden. Der Flachs ist grünlich; stark geröstet schwärzlich.
— Hierher der weniger hohe, aber an Samen reichere Lin moyen
des südlichen Frankreich. — Ferner der weissblühende Lein, der sehr
geschätzt wird.
b) z w e i j ä h r i g e r oder Wi n t e r f l a c h s , auch römischer Flachs.
Er wird im Spätherbst eingesäet und passt daher nur für wärmere Länder.
— Hierher der afrikanische Lein mit sehr grossen Kapseln und
Samen. — Am Nil wird der Flachs gegen 4 Fuss hoch.
c) k l e i n e r oder n i e d r i g e r L e i n , giebt weissen, aber wenig
Flachs, jedoch viel Samen. — Hierher L. multicaule und grandiflorum.
Zur Aussaat schätzt man besonders liefländischen Samen, besonders
aus Riga.
Ein Schmarotzergewächs, die Leinseide (Cuscuta Epilinum) umschlingt
und hindert den Lein im Wachsthum, das beste Mittel dagegen
ist, den Leinsamen so zu sieben, dass die feinen Körnchen der Cuscuta
durchfallen und getrennt werden. (Siehe D i n g 1 e r polytechn. Journal
Bd. 33. p. 327). Andre Feinde sind Raupen (siehe Isis 1831.
Heft 6 . p. 593). .
Wenn das Vieh grünen Lein frisst, so ballen sich dessen Fasern
zusammen, verstopfen, die dünnen Gedärme bleiben leer, das Vieh geht
zu Grunde. — Dicht gesäeter Lein wird dünner, feiner. — Die Vorbereitung
des Lein vor dem Spinnen ist bekannt, er wird kurz vor der
vollen Samenreife ausgerauft, in Bündel gebunden, durch Rüffelkämme
gezogen, was besser ist als die Samen auszudreschen, dann einige Tage