steht unterhalb ein neu erbautes grosses Gehöfte. Das kleine
Dorf hat jetzt nur erst Schilfhütten. Dicht am Wege, sobald
man die Wasserriese überschritten hat, einen Büchsenschuss
unterhalb des Dorfes, sieht man einen länglich viereckigen
etwas vertieften Raum, mit einer Grundmauer von
Quaderstücken umgehen.
Im verflossnen Frühjahr wurden 24 Gensdarmes zu Fuss
und 18 Lanciers von Lamia hierher geschickt, um Rauher
einzufangen; sie wussten nicht, dass es über 250 Mann waren,
und nun begann 2 St. von Stelllda (herwärts) und bei
Echinos ein hartnäckiger Kampf; die Räuber, auf ihre Ueber-
macht vertrauend, attaquirten ein Paar Mal mit dem Chan-
schar in der Hand, wurden aber endlich doch zurückgetrieben.
Eine Stunde weiter östlich sieht man links auf einer Anhöhe
ein kleines Dorf. Der Weg geht unterhalb um sie herum
und dann über eine andere, hinter welcher sich eine Quelle
befindet, ihr Wasser ist aber nicht gut. St. von da liegt
Gardike, ein ziemlich grosses Dorf, was von der türkischen
Grenze nur noch 4 St. entfernt ist.
Unterhalb Gardike am Meere ist ein für technische Anlagen
sehr günstiger Platz, doch würde bei der Nähe der Grenze,
und bei den steten räuberischen Einfällen, was hier gedieh,
bald zerstört werden. Es quillt nämlich dort mit Gewalt und
reichlich kaltes salzig - bittres Wasser, Sommer und Winter
hindurch gleich stark; es ist durch eine kleine schlechte Mauer
und darauf gelegtes Gestrüpp aufgestauet und nach einer
Mühle geleitet; jetzt hat es gegen 3 Lr. Gefäll, kann aber
durch eine wasserdichte Mauer höher aufgestauet und besser
zusammengehalten werden, so dass es für 4 oberschlägige Räder
hinreichen würde.
Als ich beim Kopais-See von den Katawothren sprach,
erwähnte ich, dass bei Opus und östlich vom Likaris-See am
Meere, wie man glaubt, 2 Katawothren ihren Ausfluss haben,
dass aber das Wasser salzig ist. Ist es der Ausfluss dieser
Katawothren, der nicht eher Gelegenheit fand, sich zu heben,
so öffnet er sich hier unter so weit im Ufer vorgedrungenem
Meerwasser, was nun mit gehoben wird, daher das Wasser,
wie man sagt, auch schwächer salzig ist als das Meerwasser.
Di e s e r Fal l f in d e t wa hr s che in l i ch hi e r be i allen
s a l z ig en Que l l en am Rande de s Me e r e s s ta t t ; es
wü r d e n an di e s en S t e l l e n s ta rke Que l l en sü s s e s
Wa s s e r h e r v o r b r e c h e n , aber s i e münden u n t e r in
Höhl en , Klüf t en u. s. w. s t e h e n d em Me e rwa s s e r ,
und h e b e n di e s e s mi t empo r , was s o n s t nur im N i veau
des Me e r e s s t e h e n b l e ib en wü r d e ; z. B. die
Quellen am Krissäischen Meerbusen, die ich früher erwähnte,
am Rande des Meeres und im Meere selbst, das Bad der Helena
n. a.
20sten. Ga rdike liegt am Abhange eines sich nördlich
darüber erhebenden Berges, auf dessen Höhe die Ruinen
des alten Larissa Kremaste sich befinden. Der Weg nach den
Braunkohlen führt an der Westseite dieses Berges hinauf.
Zuerst findet sich schmutzig dunkellauchgrüner Serpentin mit
Diallage, der weiterhin immer undeutlicher wird; dann zeigt
sich kalkig-thoniges rothes eisenschüssiges Gestein; Mandelstein
(Erbsengrosse, weisse, ruiule und längliche Kalkspath-
Körner in einer rotlien thonigen Grundmasse, die mit Saure
ein wenig braust); braunrother Hornstein, weiter hinauf hellgrüner
Serpentin; ferner eine Lage, welche kieselige, aussen
grüne Kugeln neben einander liegend enthält; zu oberst liegt
ein kalkig-thoniges, rothes, eisenschüssiges Gestein, es ist geschichtet
mit ein wenig Fall gegen Nord; nördlich hebt sich
der allgemein herrschende grauliche, dichte Kalkstein in kah
len klippigen Massen. Dieser Berg ist eine mächtige Seipen
tinkuppe mit Mandelstein, thonig-kieselig-eisenhaltigern und zu
oberst mit thonig-kalkig-eisenhaltigem Gestein bedeckt, welche
sich am Fusse der nördlichen Bergkette gehoben hat; s i e
s che int mit der Erhebung Eu b ö a ’s zusammen zu
häng en, und so wie d i e s e s an s e inem n ö r d l i ch en
Ende s i ch nach We s t en wende t , so z i ehen s i ch e in z
e ln e Se rpent in kup pen we s t l i c h längs der Gebi rgs -