beträfe, gelesen, aber es sind nur politische Blätter, in denen
Meinungen und Einrichtungen bestritten, oft nur schwieriger
gemacht werden,, sein Feld wird dadurch nicht verbessert,
oft wohl noch mehr vernachlässigt durch lange, unnütze Gespräche
und Zwiespalt mit dem Nachbar, der andrer Meinung
ist. E in g eme i n n ü t z i g e s ö k o n omi s c h - t e c h n
i s c h e s B l a t t fü r den Landmann, wie es deren in
Deutschland viele giebt, besteht noch nicht, es wäre freilich
keine einträgliche Speculation und kann daher nur von einem
wahren Vaterlandsfreunde herausgegeben werden, sein Name
wird nicht in Zeitungen glänzen oder befleckt werden, je
nachdem das Glück ihm günstig is t, aber was er Nützliches
und leicht Ausführbares dem Landmann für Ackerbau, Gartenbau,
Vieh, Wein und Obst lehrt, das wird dankend im
Herzen des Landmanns geschrieben bleiben und er zum Heros
seines Vaterlandes ohne blutige Kämpfe werden.
Nach Theophrast hatten die Alten den Glauben: wie die
Blüthezeit der Meerzwiebel (Scilla maritima) ausfiele, so ge-
riethen auch die Aussaaten. Sie ist dreifach: die erste fällt
zur Zeit der ersten Aussaat, die zweite in die mittlere, die
dritte in die letzte Aussäezeit.
Es soll nun von den in Griechenland angebauten Getreidearten
die Rede sein, sodann von einigen der nachtheiligsten
Uukräuter und zum Schluss dieses Abschnittes von den Futterkräutern.
HORDEUM.
H. v u l g a r e . L. ÜQixh]' vj Kgi&iov, a l t g r . KQL&aQi, n g r .
D ie g eme in e Ge r s t e .
Sie war die erste Getreideart, welche man anbaute.
Ihr Vaterland ist nicht mit Gewissheit zu bestimmen, man
giebt Palästina (nach Dureau de la Malle das Thal des Jordan,
siehe Waitzen) und Syrien dafür an; nach Griechenland brachte
sie aus Sicilien zuerst die Demeter. Aber selbst nachdem der
Waitzen allgemeiner bekannt wurde, blieb Gerste noch bis
auf den heutigen Tag in Griechenland das Hauptnahrungsttiittel,
wovon der Grund darin liegt, dass im Allgemeinen dort mehr
Boden für Gerste günstig ist, als für Waitzen; Roggen könnte
mehr gebaut werden, man liebt ihn aber nicht.
Gerste würde von den alten Griechen vor allen ändern
Getreidearten zu Opfern angewendet. — Bei den Eleu-
siniern war der Preis des Siegers ein Maas Gerste, und der
dabei gebräuchliche heilige Trank, Kyke on, war Wasser mit
Gerstenmehl und Poley; nur wo kein Wein gedieh, brauete
man ein geistigeres Getränk als den Kykeon aus Gerstenmalz,
das Bier. — Die Braut trug bei den alten Griechen, wenn sie
feierlich heinigeführt wurde, ein Gefäss voll Gerste, zum
Zeichen, dass sieBrod ins Haus bringe. — Auch zum Wahrsagen
brauchten die alten Griechen Gerstenkörner, sie theilten einen
Kreis in 24 Felder, schrieben in jedes einen Buchstaben und
legten ein Gersten- oder andres Fruchtkorn darauf, dann
wurde ein besonders dazu abgerichteter Hahn in den Kreis
gesetzt und die Buchstaben nach der Reihe aufgezeichnet,
von welchen er die Körner wegfrass. Als man wissen wollte,
wer auf den Kaiser Valens folgen würde, setzte der Hahn das
Wort T h e o d zusammen und obgleich Valens Alle,* deren
Namen sich so anfing, hatte umbringen lassen, so war ihm
doch einer entgangen, Theodosius der Grosse, der ihm in der
Regierung folgte.
Die Gerste von Eressos auf Lesbos wurde im Altertlium
für ganz vorzüglich gehalten.
Die wildwachsenden Gräser, welche zu den Geschlechtern
der Getreidearten gehören, werden bei den Fütterkrautern
aufgeführt werden.
Die Benutzung der Gerste zu Brod, Graupen, Gries, Malz^
Gersten- und Graupenschleim ist bekannt. — Sie dient auch
zur Mast und zum Pferdefutter. - Auch säet man Gerste unter
Futterkräuter und mäht sie mehrmals ab. — Wo der Brand
in der Gerste häufig ist," weicht man sie vor der Aussaat etwas
in Kalkwasser ein und wo man das Keimen befördern will,