C. L umia. Der Lumi enbaum ode r di e sü s s e Limoni e .
Sie wächst bei der vorigen auf Naxos auch nur als Seltenheit.
— Die Blumen sind aussen roth, innen weiss; die
Früchte länglich, hellgelb, oft genabelt, einer Citrone ähnlich.
Die Pulpe ist süss, sie werden ganz so benutzt, wie
die süssen Orangen.
C. L imomum. Atpoviu, ngr. D e r Ci t r onen - ode r
Limo ni en-Baum.
Die meisten Bäume dieser Art wachsen bei Poros, sie
bilden dort einen kleinen Wald (Seite 282). Ferner auf Naxos;
besonders gross bei palaeo Kastro auf Andro; auf Zea;
bei der Stadt Scopelo; bei Skyro ganz verwildert; bei Kala-
mäta; bei Nauplia und hin und wieder einzeln in Gärten.
Die von Poros und Naxos bilden einen Ausfuhrartikel, sie sind
aber nicht so gut, als die von Kreta und noch weniger, als
die italischen; Schuld daran ist unpassender, sehr kühler
Standort und dass sie ohne alle Pflege wie verwildert wachsen.
Die nächste Verbesserung ist, dass man sie gehörig ausholzt
und in Schnitt erhält, und dass man für die Folge gute
Arten in passendem Boden und Standort anpflanzt. — Besonders
werden die dünnschaligen Citronen geschätzt, weil sie
mehr und leichter Saft ausgeben, in dieser Hinsicht sind besonders
zu empfehlen: C. L. B ig n e t t a . Die Frucht ist kugelrund,
eingedrückt, stumpf genabelt, die Schale blassgelb
und dünn. Ferner C. R o so l in um . Sie hat eine grosse eiförmige
Frucht. C. L. P o n z in um ist zwar gross, hat aber
eine etwas dicke S c h a l e u. s. w. Die länglichen Formen
der Früchte, wie die Kaiser-Limone, die Laura-Limone, die
Paradies-Limone, haben dicke Schalen und schliessen sich
an C. m e d ic a an.
Die Alten sollen fast durchgehends den Geruch der Ci-
tronenblüthen verabscheut haben.
Aus den Blä t t e rn , Blumen und k l e in e n F r ü c h ten
der meisten Limonien-Sorten wird ein wesentliches Oel
destiliirt, was, wenn man es aufs Neue mit Pomeranzenblü-
then abzieht, deren Aroma annimmt, ohne seinen eignen Wohlgeruch
zu verlieren, i— Die Citronen werden zu verschiedenen
Zeiten das ganze Jahr hindurch reif, sie machen unter den
Hesperidenfrücbten den verbreitetsten Handelszweig aus, da sie
sich sehr lange halten. In Kochsalz sollen sie mehrere- Jahre
lang fast unverändert bleiben. — Die Citronenschalen werden
frisch oder getrocknet zu mancherlei Speisen und Backwerk
verwendet.
Eine Citrone in der Hand zu tragen bei dem Gange zum
Tode oder um Todte zu begleiten, ist bei den meisten Völkern,
wo Citronen zu bekommen sind, seit den ältesten Zeiten
gebräuchlich, schon Athenäus erwähnt diese Sitte. — In eine
Citrone zu beissen, dient als Gegenreitz heftigen Schmerzes
und um Singende, die es sehen, zum Schweigen zu bringen. —
Citronensäure dient zur kühlenden Limonade und zum w'äi’men-
den Punsch; als Gegenmittel bei Vergiftungen durch verdichtete
Säuren; um die Farbe des Indigo und Saflor zu erhöhen,
und um sie chemisch rein und crystallisirt darzustellen. —
Das Ho l z ist gelb, hart, wird von Drechslern schön verarbeitet.
C. m e d i c a . D e r Ci t r ona t -Baum.
Die meisten und besten von Griechenland wachsen auf
Naxos, von wo jährlich einige kleine Fahrzeuge damit beladen
Weggehen. Merkwürdig ist dieser kleine Baum zu sehen, mit
seinen Kinderkopfgrossen, schweren Früchten.
In Nizza werden die meisten erbaut, sie machen einen
bedeutenden Ausfuhrartikel, man packt sie dort in kleine
Kästen mit Werg und Löschpapier. Die erste Ernte von den
Blumen des April und Mai geschieht von Ende Juli bis Mitte
September. Die zweite geschieht im November, diese sind
aber weniger schön und wohlfeiler.
Die kleinen Früchte, von den Blumen des August und
September, nimmt man vor Eintritt der Kälte im Januar ab,
damit sie nicht durch sie leiden und abfalien.