streckenden schmalen, flachen Rücken bildet; er ist auf der
nördlichen Seite abgestürzt, weil unter dem Sande ein Paar
mehrere Lachter mächtige Lagen grauer Letten liegen, auf
diesen stauen sich die Wasser auf und brechen zur Seite aus,
solchergestalt rutscht alles darüber liegende ab. Der Letten
ist wie ein Gletscher vorgequollen. Auch hier fanden sich
einzelne Stücke holzförmige Braunkohle, ohne dass sich oberhalb,
wo das Flötz sein sollte, auch nur ein hervorragendes
Stück zeigt, vielleicht liegen nur einzelne Baumstämme und
Stücke unter der obersten Geröllbank; denn sonst müsste sich
eine Fortsetzung zeigen, da man doch alles abgestürzt deutlich
als Profil sieht.
Es scheint also eine obere Ablagerung von holzförmiger
Braunkohle stattgefunden zu haben, welche bis auf wenige
Punkte weggerissen ist, tiefer liegt das früher beschriebene
Flötz bei Strawo Kephali. Ob noch ein tieferes, vielleicht
besseres, mächtigeres Flötz da sei, kann nur durch Bohrungen
ausgemittelt werden. Ursache, ein solches zu vermuthen,
ist weiter keine da, als dass Flötze sich öfters wiederholen
und dass beim Beginnen dieser tertiären Formazion die Hauptmasse
vegetabilischer Stoffe wohl zu unterst liegen könnte.
Am Kap Katakolo scheint ein Anzeichen eines tiefern Flötzes
zu sein. Alles hiesige aufgeschwemmte Land ist durch Wasser
ganz zerrüttet und abgesunken.
Von Goumerou begab ich mich westlich ohngefähr \ St.
weit nach einem steilen Hügel, wo ein Berg von Kohlen sein
sollte. Der Weg führt an einem steilen Abgrunde dahin, das
Gebirg ist über 100 Lr. tief terrassenweise abgesunken, was
noch stehen geblieben ist, steht als steile Wand an. Zu
oberst sieht man Gerölllagen, unter diesen liegt Sand und
Grus, dann Geröllschichten, wieder Sand und zu unterst graue
Lettenlagen.
An der Südseite der steilen Kuppe jenes Hügels zeigt
sich diese tertiäre Bildung steil abgestürzt im Durchschnitt,
Gerölle, Letten, Sand. Hier streicht ein im Allgemeinen
| Lr. mächtiges Flötz gegen 10 Lr. weit zu Tage aus. Es
besteht meist nur aus bituminösen Letten, blos zu unterst
findet sich eine ein Paar Zoll starke Lage schlechte Braunkohle,
fast nur der Textur nach der holzförmigen ähnlich.
Unter dem Flötz liegt grauer Letten mit Ueberresten von
Pflanzenstengeln, und unter ihm eine gegen 2 Lr. mächtige
Lage Letten, welche voll calcinirter, sehr schön erhaltener
Schalen von Cardium rusticum (diesem sehr ähnlich, nur vorn
etwas nach Einer Seite gebogen) und Ceridium diaboli ist.
Weiter ist in der Umgegend nichts von Braunkohlen bekannt,
auch mit Schürfung nichts auszurichten, und auf die
erwähnten, bekannten Flötze nicht der Mühe werth, die
kleinste Arbeit zu unternehmen. Es bleibt, wie gesagt, nur
übrig, durch Bohrungen in den niedrigsten Punkten dieser Geröllablagerung
auszumitteln, ob ein bauwürdiges Flötz in der
Tiefe liegt.
Oberhalb Goumerou ist viel Waldung, in welcher sich
eine Menge wilde Schweine, Rehe und Wölfe aufhalten sollen.
In allen Häusern fanden sich geladne Gewehre und Pistolen,
nebst einem guten Vorrath von scharfen Patronen. Oelbäume
sind nur wenige beim Dorf vorhanden, sie standen sehr schön.
Es giebt hier viel Schafe, man brennt daher Butter anstatt
Oel in den Lampen. In der ganzen Umgegend wird eine hohe Art
Hirse (Sorghum), den sie Kalambodg nennen, gebaut, die hiesigen
Einwohner (Wlachen) essen ihn lieber als Weitzen, der hier
überall gut gedeihen würde. Auch Kartoffeln würden hier gut
gerathen, ich führte oft einen kleinen Vorrath mit mir, theilte
an einigen Orten davon aus und zeigte, wie man sie legen
müsse. Nur in den niedern Gegenden nach der Ebene zu,
welche bewässert werden können, baut man Mais, er wird
aber auch hier ausgesäet, was am leichtesten geschieht und
so trägt ein Stengel meist nur einen Kolben, wie ich schon
im Eurötas - Thale anführte (Seite 318).
Auf dem Rückwege von Goumerou nach Pyrgos mussten