theils aus der Schlucht, an der östlichen Seite derselben am
Abhange hin, auf einige Mühlen geleitet. Die unterste dieser
Mühlen könnte das erste Gefälle für eine technische Anlage
geben, und von hier abwärts hätte man noch 3 herrliche Gefälle
für grosse oberschlägige Räder. Es soll zwar von Ende
Juli bis zu den ersten Regengüssen Ende September wenig
Wasser fliessen; wenn jedoch das Wasser in der Gebirgsschlucht
sorgfältig gefasst wird, in welcher jetzt noch viel
herabfloss, so möchte es wohl ziemlich ausreichen, und sollte
eine Anlage auch einen Monat feiern. Diese Localität ist
sehr günstig, denn ausser den 4 Gefällen ist auch überall
guter Platz zu Werkstätten. Unterhalb ist § St. weit bis an
das Meer leicht eine Fahrstrasse auf der aus. Gerollen bestehenden
Ebene herzustellen. Hafen, Arsenal und Stadt sind
dann nahe, Ab - und Zufuhr leicht.
Bei der untersten Mühle tritt in der Schlucht Serpentin
zu Tage. — Das Gebiet von Troizen war reich und fruchtbar,
so dass sich selbst Athene und Poseidon um dessen Besitz
stritten, bis ihnen Zeus befahl, sie möchten sich vertragen
und es gemeinschaftlich besitzen.
Ueber die Umgegend von Troizen schreibt Pausanias II.
32. 8.: „Geht man von Troizen nach dem Hafen bei Kelen-
deris hin, so trifft man einen Platz, den sie Genethlion (Ge-
„burtsstätte) nennen, weil dort Theseus geboren sein^ soll.
„Vor diesem Orte ist ein Tempel des Ares, weil auch hier
„Theseus die Amazonen in einer Schlacht besiegt habe. Fern
e r : geht man den Weg durch die Gebirge nach Hermione,
’’ so trifft man die Quelle des Flusses Hylykos, der anfangs
s,Taurios hiess, ferner den Felsen des Theseus, der nämlich
„diesen veränderten Namen erhielt, als Theseus die Schuhe
’’ und das Schwert des Aegeus darunter hervorgenommen hatte,
,, denn früher hiess er der Altar des Zeus Sthenios. Nahe
an dem Felsen ist ein Heiligthum der Aphrodite Nymplia
(Braut), von Theseus gegründet, als er die Helene zur Gattin
hatte. Ausserhalb der Stadt ist auch ein Heiligthum des
Poseidon Phytalmios (fruchtbringenden) u. s. w. Ich konnte
keine Zeit verwenden, den Raum zu durchwandern, welchen
einst die Stadt zu beiden Seiten der Wasserschlucht einnahm.
Es kann überdiess ohne langwierige und kostspielige Nachgrabungen
hier und an den meisten Plätzen doch nichts ausgemittelt
werden. In Troizen würde es gewiss lohnend sein,
gründliche Nachgrabungen zu veranstalten ; so viel ich weiss,
ist noch wenig nachgesucht worden, und das meiste stark
mit Schutt und Erde bedeckt.
Ob die von der Phädra mit der Nadel aus ihrem Haar
im Unmiith durchstochene Myrte an der Rennbahn des Hip-
polytos, welche Pausanias noch mit durchlöcherten Blättern
fortwachsend sah, auch so fortgewachsen ist, bleibt den Botanikern
überlassen aufzusuchen.
Rei s e von Poros über KranTdi, Limnes
nach Naupl ia.
-j1^. Juli verliess ich Poros; wir setzten in einer grossen
Barke über nach Galata und zogen von da östlich. Unterhalb
des Citronenwaldes zeigte man mir an der Küste des Saröni-
schen Meerbusens, vom Meer bespült, altes Mauerwerk von
Ziegeln und Mörtel, es soll der Tempel der Artemis Sarönia
gewesen sein. Doch passt weder der Platz noch die Maurung
dazu. Pausanias berichtet II. 30. 7.: „S ie erzählen
„aber, dass Saron, der König der Troizener, der Artemis
,, Saronis den Tempel an einem sumpfigen und weit ausget
r e t e n e n Theile des Meeres erbaut habe, der auch deswegen
„der Phoibäische See hiess. Saron aber (denn er erfreute
„sich sehr am Jagen) hatte das Unglück, als er einen Hirsch
„verfolgte, mit dem Fliehenden ins Meer zu gerathen. Der
„Hirsch schwamm nämlich etwas weit vom Lande, und Saron
•i,war so versessen auf seine Beute, dass er vor Begierde in
„das Meer hinein gerieth; da nun, wie er arbeitete und von
„den Wogen überfluthet wmrde, ereilte ihn das Verhängniss.
„Den Leichnam, der bei dem See Phoibäa ausgeworfen wurde,
„begruben sie in dem Hain der Artemis, innerhalb der Ring