ser hervor, und überzieht die Steine mit grünen vegetabilischen
Fasern. Diess ist der Ausfluss des grossen Katawothron,
sein Wasser fliesst über 2 starke Stunden weit unter einem
hohen massigen Kalkberg durch, dessen östlicher Abhang sich
als ein klippiger, zuletzt niedriger Felsrücken bis an das Meer
hinstreckt; das Wasser soll bis hierher ungefähr 1000 Fuss
Fall haben. Es ist wohl mit Gewissheit anzunehmen, dass
dieses Katawothron bei seinem langen, mächtig überdeckten
Lauf am schwierigsten ist. zu öffnen; es bedürfte mehr und
tiefere Lichtlöcher, als um den alten Wasserstolln in Stand
zu setzen. Sein Eingang ist freilich sehr einladend, indem der
Kcphissos graden Wegs mit seinem tiefsten Fall in denselben
fliesst. Das Wasser hatte am Einfluss des Katawothron 20° R.
und hier am Ausfluss 19° R. Man sieht hieraus, wie stark das
Gebirg erwärmt ist, da das durchfliessende Wasser in einer so
bedeutenden Entfernung nur um 1° abgekühlt wird. Vor
dein Ausfluss des Wassers in das Meer findet sich der Ueber-
rest einer alten Mauer, durch welche es aufgestaut wurde.
So, wie es am Rande des Meeres mit höchstens 1 Fuss Fall
hervorquillt, kann es, selbst wenn man es aufstauete, für keine
Maschine benutzt werden. Wenn man aber höher hinauf im
Thale das Katawothron querschlagsweise öffnete und in das
am Fuss des Bergrückens befindliche kleine, aber zu Anlagen
weit genug geöffnete Thal leitete, so würde es hier reichlich
mehrere Räder bewegen können. Zu gleicher Zeit wäre
es wichtig, bei dieser Gelegenheit das Innere des Katawo-
throns kennen zu lernen.
Am Strande liegt in Menge innen grauer dichter Kalkstein,
ausserhalb ganz zerfressen, voller kleiner Höhlungen,
in welchen Bohrmuscheln stecken, die, so wie sie wachsen,
auch den Raum um sich vergrössern.
Am Abhange des den Meerbusen bei Scriponeri südlich
begrenzenden sich weit vorstreckenden Berges tritt unter dem
dichten, grauen, Splittrigen Kalkstein, welcher versteinerte Tu-
biporiten enthält, das so allgemein herrschende, mächtige, eisenkieselige
Lager, hier als dunkel kirschbrauner Jaspis und
rother Eisenkiesel zu Tage.
Der nördliche Rand des Kopai's - See’s.
Im Juni war der grösste Theil der Ebene von den östlichen
Katawothren an bis nach Tobole noch mit Wasser bedeckt.
Im November war er noch trocken. Vom Martini-
Wege (wo die alten Lichtlöcher sind) aus überschreitet man
zuerst gegen Westen den Seitenarm des Kephissos, worinn
das Wasser nach dem Martini-Katawothron fliesst; dann kommt
man nahe an der niedrigen Brücke vorbei, die über das Flussbette
des Kephissos führt. Von da aus gelangt man auf einem
sehr zerrütteten Steinpflasterwege neuerer Zeit durch den
Sumpf nach Tobole, dem alten Kopäi. Nördlich von diesem
Wege sind grosse Felder; südlich über dem Flussbette des
Kephissos bis westlich hinter Megalo Mulki ist alles Sumpf.
Die Ebene und der Sumpf waren im November voll von Tausenden
wilder Gänse und Enten.
Tobole ist ein kleines Dorf, es umgiebt einen felsigen
Hügel, der im Alterthum befestigt war; dieser isolirte Hügel
hängt nur schmal mit dem festen Lande zusammen; dort sieht
man Grundmauern aus grossen Quaderstücken eines mächtigen
Gebäudes. Am südlichen Fuss bis zum Sumpf ist nur für
einige Häuser breit Platz. Im Hause, wo ich wohnte, war es
reinlich, aber die Leute hatten nicht Oel zur Lampe. Ein
früherer Palikaren-Capitain Georgios begleitete mich im November
zu den Katawothren. Von Tobole bis Liwadia rechnet
man auf den Umwegen, die man jetzt wegen des Sumpfes
machen muss, 9 Stunden. Nördlich von Tobole am steilen
Gebirgsabhange zieht sich der Weg nordwestlich hinauf; so
geht es beschwerlich über \ St. weit fort. Die Gegend ist
felsig und selbst das nöthigste Brennholz fehlt, es muss aus
dem östlichen Gebirg über den Katawothren herbeigeschafft
werden. Am Wege steht hier nur niedriges krüppliges Ge