Schächte unterscheiden. Unter dem das Thal ausfallenden Kalk-
conglomerat liegt Glimmerschiefer and die erzführende Lage, in
M elcher Bleiglanz ( ä 3^ Loth Silber im Ctr. rein geschiedenen
Bleiglanz ) mit Quarz, oder Kalkspath, oder Braunspath und ei-
senochrige thonige Lagen mit Malachit und Kupferlasur verwachsen
, einbrachen, auch Brauneisenstein findet sich in der Nähe
der Erze; es war das Vorkommen des Bleiglanzes durch die Nähe
von Eisenstein bedingt, oder er brach in ihm ein, wovon später
noch die Rede sein wird. Mehr lässt sich hier nicht schliessen,
und die Mächtigkeit der Erzlage nur dann erfahren, wenn man
einen der alten Baue aufgenommen haben wird, wozu ich jetzt
natürlich nicht die Mittel und die Zeit hatte.
Der ältere Kalk und der darunter liegende Glimmerschiefer
fallen nördlich von Thorikos in Nord und so fort bis Athen, wo
deutlicher Thonschiefer auftritt, hier fallen beide aber meist 7 °
in Ost, und fallen sie so , dann sind alte Baue vorhanden, stürzt
sich aber der Glimmerschiefer stark, oder steht er auf dem Kopfe,
so fehlt die Erzlage. Das Glimmerschiefergebirg führt wie gewöhnlich
eine Menge sich bald auskeilender Quarzlagen, die oft
mit Eisenocher durchzogen sind; scheint aber selbst, nicht erzführend
zu sein, sondern nur an der Grenze mit dem darüber liegenden
Kalk und besonders sind die Eisensteineinlagerungen erzhaltig.
Ich spreche diese Erfahrungen zum voraus aus, weil nun
manches folgende sogleich klarer erscheinen wird, und es dann
keiner weitern Auseinandersetzung bedarf.
Ich kehre also wieder auf die Halden des Kyprinos - Thaies
zurück und versuche noch Einen bergmännischen Schluss: Wenn
sich die Baue der Alten hier unter den nördlich aufliegenden, nach
Osten ziehenden Bergrücken, welcher aus krystallinisch körnigem
Kalk besteht, erstreckten, so mussten sie bald wetternöthig sein
(frische Luft nöthig haben) und daher nicht weit haben bebaut
werden können, oder es mussten Lichtlöcher niedergebracht worden
sein; ich bestieg daher den kleinen Bergrücken und fand gleich
hinter demselben ein sich nach Westen hinauf ziehendes kleines
Seitenthal, worin sich längs aufwärts vier Schächte befanden, deren
drei offen waren, zwei der untern gegen 20 Lr., der oberste aber
30 Lr. tief. Ich fand zwar durch jenen Schluss diese 4 Schächte,
jedoch findet hier ein andres Verhältniss statt, da die Erze bei
weitem tiefer lagen, denn dass sie erreicht wurden, beweisen die
4 mühsam niedergehauenen Schächte. Es hat unter jenem Bergrücken
die Erzlage sich tiefer gestürzt, oder sie hat an ihm ab-
' geschnitten, sich ausgekeilt, und man baute hier eine andre ab u. s. w.
Diese Schächte sind durch die Kalkbänke sehr regelmässig, viereckig,
^ Lr. weit niedergehauen; um sie herum fand ich nur sehr
wenig Haldensturz, meist nur Kalkstein , bei dem obersten aber
auch Glimmerschiefer, ausser ihnen ist in diesem kleinen Seiten-
thale keine weitere Spur von Bergbau. In die Schächte konnte
ich mich ohne Haspel und starke Seile nicht herablassen, ich
kehrte daher vom obersten westlichen Schacht wieder zurück und
besuchte nördlich eine Anhöhe, auf welcher rothbraune Felsen,
wie Ruinen in die Höhe stehen. Es ist ein einige Lachter mächtiges
, eisenochriges Braunspath-Lager an vielen Punkten mit Anflug
von Malachit durchwachsen, es streicht h. 6. und fällt 4 7 ° in
Süd. An der Nordseite, also im Liegenden, fand ich ein Paar
kleine verfallne Versuchs-Schächte. Es könnte von dieser Seite
leicht mit einem freilich nicht viel Teufe einbringenden Versuchs-
Stöllchen angefahren und untersucht werden, doch wird man
schwerlich mehr als nur Spuren von Kupfer finden, sonst hätten
auch wohl die Alten ihre Arbeit nicht so bald aufgegeben. Im
Kyprinos Thal weiter hinauf, wo es sich zu schliessen beginnt,
sind südlich eine Menge grösserer Berghalden, welche, obgleich
sie dünn mit Kiefern bewachsen, doch leicht erkennbar sind.
Die Schächte sind alle verfallen und auf den Halden fand sich
keine Spur von Erz. Ich liess hier Mittag machen; ein Wlache,
ein alter Bienenvater, kam und bot mir an, mich am gegenüber
liegenden höhern, felsigen Abhange zu zwei Löchern zu führen.
Das erste war eine alte bergmännische Arbeit. Vorn ist ^ Lr.
tief im Gestein niedergearb eitet, 1 Lr. im Quadrat, in einer Ecke
ist Gestein stehen gelassen zum bequemem Niedersteigen, dann
geht es Ein Lachter vorwärts, die Sohle ist um ^ Lr. tiefer gehauen
und darüber ist die oberste Bank des Gebirges stehen gelassen
, so dass man unter ihr bedeckt steht, von da gehen Stu