Es sollen in diesem Hügel 70 Arbeiter auf einmal verschüttet
worden sein. Die hier stehen gelassenen Stücke waren natürlich
nicht sehr fein und leicht; sie hatten kaum die Grösse
einer Faust, aber ein alter Grieche, Spiro, welcher früher
mit einem gewöhnlichen Messer Pfeifenköpfe aus dem Meer-
schaum schnitt, versicherte, dass in diesem Baue zwei Faust
grosse, auch wohl wie ein Kinderkopf grosse, feine und
leichte Stücke gefunden worden wären und sich auch, wenn
man 1 bis 2 Lr. nieder arbeitete und dann den Bau wieder
betriebe, noch finden würden.
Nördlich unter dem Dorf Ajio Theodoro sind auch mehrere
Schachtbingen auf einer niedrigen flachen Anhöhe; auf
dem Rande dieser Bingen finden sich kleine Stücke weisser
leichter Meerschaum.
Das Conglomérat ist geschichtet, es streicht im Allgemeinen
h. 8 und fällt südlich von diesen Hügeln 50° N.N.O.
in dem Hügel Strongili und bei dem nahen Dorfe Ajio Theodoro
3 0 ° , und £ St. östlich von diesem Dorfe 12° bis 15°.
Es besteht im Allgemeinen aus einer kalkigthonigen Grundmasse,
welche, mit feinem Sande gemengt, eine Art gelblich-
weissen Mörtel bildet, worin eine Menge stark abgerollter,
verwitterter Serpentin liegt, zuweilen findet man auch Stücke
Hornblendegestein. Die Gerölle sind meist von der Grösse
eines Taubeneies bis zu der eines Hühnereies, zuweilen auch
grösser. Der Sand besteht aus gerundeten Körnchen Serpentin
und diesem gehörigen Gesteinen, z. B. blassgrünen
Talk u. s. w., seltner aus quarzigen gerundeten Körnern.
Dieses hier allgemein herrschende Conglomérat wird am
Rande der Ebene mit einem gröbern dunkel gefärbten Conglomérat
bedeckt, was bald näher beschrieben werden wird.
Der in den südöstlich von Ajio Theodoro durch den Regen in
dem leicht zerstörbaren Conglomérat eingerissnen Schluchten
reichlich befindliche Sand enthält viel Magneteiseusand, aus
zerstörtem Serpentin.
Der Meerschaum kommt von der Grösse eines Hühnereies
bis zu der eines Kinderkopfes in rundlichen oder eiförmigen
Massen vor, welche ohne Regel in dem Conglomérat
liegen, jedoch meist mit ihrer längern Seite parallel mit dem
Streichen und Fallen der Bänke. Die kleinern und bis zu
zwei Faust grossen Stücke sind gewöhnlich die leichtesten und
feinsten. Der Meerschaum enthält zuweilen Parthieen und
kleine Adern von weissem Halbopal.
Mit dem Meerschaum zugleich kommen eine Menge Stücke
schön milchweisser wachsglänzender Halbopal vor; er ist meist
voll kleiner zackiger Höhlungen, welche entstanden, indem
sich die Kieselgallerte zusammenzog, doch ist er auch stellenweise
dicht genug, um Messerhefte und zuweilen einen
Säbelgriff daraus schneiden zu können. Die Stücke, von der
Grösse eines Kinderkopfes, sind gewöhnlich von aussen 1 Zoll
dick mit sehr feiner Meerschaummasse umgeben, welche an
der Luft austrocknend in kleine Polygone zerberstet. Dieser
Halbopal enthält in seiner Mischung Talkerde, mit Kobaltsolution
scharf geglüht wird er blassröthlich. In der obern
Erdbedeckung fanden sich an der N. O. Seite des Hügels
längliche gerundete Knollen Halbopal, der wie ein matter,
dichter Kalkstein aussieht, da er stärker talkhaltig ist wie der
vorige. Ein Splitter v. d. L. mit Kobaltsolution scharf geglüht
wird röthlich gefärbt, intensiver wie jener. Auch ein
Paar Knollen fanden sich, welche mit einer gelbliehweissen,
i Zoll dicken, talkhaltigen, opaken Rinde umgeben waren,
innen aber war der Halbopal blassapfelgrün und durchschimmernd.
Der Hügel Strongili ist überall umgewühlt und enthält
in dem Haldensturz eine grosse Menge ausgedorrter und daher
zerborstener, sehr feiner leichter kleiner Meerschaumstücke,
zu klein, um etwas aus ihnen schneiden zu können.
Um nun diese Stücke, welche man in hinreichender Menge
mit geringen Kosten, durch Abfüllen des flachen Haldensturzes,
der einen grossen Theil des ohnedem öden, kahlen Hügels
hedeckt, gewinnen kann, auch zu benutzen, schlug ich vor,
diese Brocken auf das sorgfältigste zu reinigen, dann auf das
feinste gestampft und gesiebt, mit Wasser übergossen, so