tragen es von dort in grossen Wasserkrügen (fast wie die alten
Amphoren) auf der Achsel mühsam in die Stadt.
Man hat 10 Minuten weit südlich, dann in einer kleinen
Einbuchtung des Gebirges wieder 10 Minuten weit westlich
aufwärts, Wasser gesucht, in einem thonigen aufgeschwemmten
Boden, in welchem zwar Wasser stehen bleiben kann, aber“
nicht zudringen und sich sammeln wird. Von hier aus sieht,
man auf der Höhe des Berges über der Stadt Ruinen späterer
Zeit, es war das sog. Eastro.
Der Kalkstein bei Marathonisi ist sehr zerklüftet und wie
gewöhnlich meist senkrecht. Er verspricht eben nicht Wasser,
er müsste sich denn, wie früher erörtert wurde, tiefer
mit Schichtungsklüften durchschnitten finden, aber da man
hier Wasser nothwendig braucht, so muss ein doppelter Versuch
gewagt werden: 1) Am Abhange in oder bei der Stadt.
2) Die Insel ist zu untersuchen, ob sie ein abgestürztes Stück
Gebirg, oder ein stehen gebliebener Theil des festen Landes
ist, ist sie ein solcher, so ist auch auf ihr ein Bohrversuch
zu machen, sollte anfangs Meerwasser kommen, so muss es
abgeschlossen und dann tiefer gebohrt werden, vielleicht erreicht
man auf ihr in geringerer Tiefe als am Festlande eine
der früher erwähnten flachen Klüfte und bekommt auf ihnen
Wasser.
Man bat mich hier, wie in Mistra, mehr als Ehrenbezeugung,
als dass es nothwendig war, zwei andre leichte Soldaten,
Mainotten, zur Begleitung mitzunehmen.
Es mussten von hier einige Punkte zu Wasser besucht
werden, als: Cap Koulendiäni, Porto Quaglio und Kalamäta, ich
miethete daher eine Brazzera, ein altes gebrechliches Fahrzeug,
aber immer noch das beste, denn es war keins weiter
da, und der Schiffer war ein Hydriote. An der Spitze der
Sturmsegelstange war ein getrockneter Schweif eines grossen
Thunfisches (xoviva) befestigt, was ganz wunderlich aussali.
Tlj Sept. gegen Mittag segelten wir mit günstigem Winde
über den Meerbusen von Kolokythia (Sinus Laconicus) bei der
Halbinsel Xyli vorbei. Diese ist ein mächtiger, länglicher
Kalkberg, dessen kahle Klippen senkrecht zerborsten sind.
Wir blieben des Nachts in einem kleinen Hafen, Archangel,
südlicher an der Küste; es stehen da zwei kleine Häuser und
eine Kapelle. In dem Kalkconglomerat des Ufers sind ringförmige
Vertiefungen ausgehauen, so dass darinn rundliche
Erhöhungen, etwa 1 | Fuss hoch, stehen blieben, um welche
Taue geschlungen werden, die Fahrzeuge zu halten, denn
Klippen und Felsenstücke giebt es in der Nähe nicht; ein
kleiner Anker von der ändern Seite hält das Fahrzeug, so
dass es nicht treiben kann.
Im Bericht der Expédition scientifique deMorée heisst es:
„D a n s la presqu’île du Cap Malée, près du Cap Koulen-
„ diani il se trouve un des gisements les plus riches et les plus
, curieux. On voit parallèlement à une fracture dirigée E.
„ 0 . ou transversalement à la stratification générale des veines
„nombreuses de Fer oligiste (Eisenglanz) courir dans les bancs
„de marbres blancs ou jaunâtres, leur direction sans être rég
u liè r e est parallèle à la stratification, et ils jettent des ra-
„meaux qui se perdent bientôt dans la roche. Dans toute
„partie où ils régnent, le Calcaire a changé de nature, il est
„devenu jaune foncé, il a perdu son aspect grenû à grains
„fins, pour passer à l’état de Chaux carbonaté ferrifère, et