ßctvov, ngr. Biberic, türk. Selten auf den gr. Inseln; in
Milo, Böotien, Zante. Aus Blüthen und Blättern das Ros-
marinöl; mit Weingeist destillirt, Eau de la Reine d’Hongrie.
Die Blätter färben Wolle gelbbraun. Es ist im Norden eine
uralte Sitte auf dem Lande, Tqdte mit Rosmarin zu bestreuen
und beim Leichenzuge in der Hand zu tragen, im Süden hat
er eine fröhlichere Bestimmung, er dient zur Zier beim hochzeitlichen
Zug zur Kirche; doch bleibt er ein Trauerkraut,
er ist so starr und todt.
ANETHUM F o e n i c u l im 0 . Mccgadgov, Diosk. ’Aygiofia-
Aa&gov, ngr. Geme in e r F e n c h e l . Häufig in den Saaten
Griechenlands. Man geniesst alle Theile, besonders die Sprossen.
Kraut und Same dient wie Dill zum Einmachen, z. B.
der Oliven und zum Einpökeln. Der Same enthält ein ätherisches
Oel; man trinkt ihn bei Brustkrankheiten und zur
Vermehrung der Milch. Die in Milch abgekochten Blätter
verhüten und lindern die Entzündung der Brüste. Fenchel
gehörte ins Adonisgärtchen. Die Alten glaubten, dass er die
Augen stärke und dass ihn deshalb die Schlangen frässen und
Plinius sagt, dass sie mit Hülfe des Saftes jährlich ihre alte
Haut abstreiften.
ANETHUM graveolens Q . ’'Avrj&ov, Diosk. Geme in e r
Di l l . Wild und angebaut in Griechenland. Wird besonders
zum Einlegen der Gurken genommen, so auch der folgende.
Dem Dill schrieb man die Eigenschaft zu, stark und muthig
zu machen, er war daher häufig bei den Speisen der Athleten.
VERBENA officin alis 2J.. rI e g u ß o r u r r j , Diosk. Z v a v g o ß o -
rdvi, ngr. Geme in e r Ei s e n h u t . Häufig bei Dörfern und
an Wegen in Griechenland und auf den Inseln des Archipe-
lagos. Die Wurzel ertheilt eingelegten Gurken Wohlgeschmack.
SCANDIX. Ke r b e l .
Sc. A n t h r i s c u s 0 . Anthriscus vulgaris. Elis, Cypern.
Sc. australis. Auf Aeckern, Griechenland, Cypern.
Sc. la t if o lia 2[. In Sümpfen, Griechenland, Cypern.
Sc. P ecten Veneris 0 . 2 kavdtf, Diosk. 2kuv81ki^ ngr.
Auf Aeckern Griechenland’s , Cypern; benutzt wie folgender.
Sc. c e r e f o l i u m Q $. Anthriscus Cerefolium. Gemei n e r Ke r bel
. Ein angenehmes Gewürzkraut zu Suppen, Gemüsen u. s. w. Soll
die Milch der Frauen zertheilen.
Sc. o d o r a t a 2|. Myrrhis odorata. Wo h l r i e c h e n d e r S ü s s -
Kerbe l . Wild in schattigen Wäldern Kleinasiens, er hat einen anisähnlichen
Geruch und süssen Geschmack, ist nährend und auflösend.
Das Kraut und die Wurzel wird auf vielerlei Art zubereitet genossen.
Frisch gestossen und aufgelegt ist er sehr zertheilend. Der Same ist
milchvermehrend. Verdient allgemein Anbau.
APIUM pETROSEiiiNUM (?. ’OgeoßeAivov, Diosk.? Mvgoöid,
ngr. P e t e r s i l i e . Auf rauhen Bergabhängen Griechenland’s
und am Athos. Wird in grössern Städten angebaut. Von
ihren Eigenschaften war schon bei den Wurzelgewächsen S. 742
die Rede. Sie wird in Deutschland unter allen Gewürzkräutern
am häufigsten zu Suppen, mannigfaltigen Gerichten, an
Fisch u. s. w. genommen, muss aber sorgfältig ausgesucht
werden, um sie nicht mit dem giftigen, gefleckten, kleinen
Schierling zu verwechseln.
Die Gärten der Alten waren mit Raute und Petersilie umgeben,
wer daher noch nicht innerhalb dieser Einfassung war,
den sah man als noch nicht im Garten befindlich an; daher
das gr. Sprüchwort: du bist noch nicht an der Raute und an
der Petersilie.
RUTA. Raut e .
R. graveolenS 2).* Tlriyavov, Diosk. Ilriyavog w neyavi,
ngr. Wild auf rauhen Felsen des Archipelagos; sie ist bitterscharf,
sehr verdächtig. Die in Gärten gezogene heisst 17.
Kurator, Diosk. Saban Sedef, türk. Sie ist eins der ältesten
Arzneimittel, nerven- und magenstärkend; bei Impotenz; wird
als Gewürz auf Butterbrod gegessen. Apicius setzte die Blätter
frisch und trocken, auch die Kapseln häufig zu Brühen, Braten,
Leckerbissen u. s. w,
R. moatana b* Mi ogsivov, Diosk. Ifsyim, ngr. Auf
trocknen Bergen Griechenlands.