Im untern Theile dieser Erdbedeckung liegen eine Menge
Nieren und Knollen vorzüglich guter E i s e n s t e i n .
Dicht unter ihr ist Mergelboden, in welchem der We in st
ock trefflich gedeiht, der den weit bekannten Kumi-Wein
(Kumiotiko krassih) giebt.
Einige Klafter tiefer bricht der gelblicliweisse Kalkmergelschiefer
als sehr nette, brauchbare Da c h -P l a t t e n .
Noch einige Lachter tiefer finden sie sicii dicker, und
nachdem das Dach versehen ist, bekommt man die Maue r s
t e in e , die 3 bis 5 Zoll dick sind, sich schon und leicht
behauen, man kann sagen schneiden lassen.
Zwischen ihnen liegen hin und wieder trockne, stattliche
Fi s che .
Dringt man noch tiefer, so hat die weise Hand der Vorsehung
hier Wälder aufbewahrt, die jetzt mangeln. Sie sind
reichlich hier und brennen noch als K o h 1 e n hellflammend am
traulichen Kamin, wärmen, kochen, braten, helfen schmieden
Ackergerätlie und Waffen, ja selbst Poseidon’s Eilwagen durch-
sclineidet mit ihrer Hülfe dampfend und rauschend sicher und
schnell die grüne Fluth.
Es mussten der Götter mehrere sich einst hier versammelt
haben; denn Demeter (Ceres), Dionysos (Bacchus) und
Hephästos (Vulkan) liessen freundliche, segensreiche Andenken
zurück, und Poseidon (Neptun) setzte das Gebild’ zusammen,
nur mit seinen Fischen benahm er sich gar zu
trocken.
Noch tiefer fände sich auch nützliches, wäre der unterliegende
Serpentin besser, Magnesit und besonders Chromeisenstein
reichlicher, doch ist des Guten hier schon genug und
dankend werd’ es richtig benutzt.
So viel von den Braunkohlen bei Kumi, ohne fromme
Wünsche hinzuzufügen.
Jetzt bleibt nur über den bisher als geognostiscb vorkommend
aufgeführten Serpentin und was er enthält, etwas
zu sagen übrig, dann kann ein Besuch im Kloster des Erlösers
bei Kumi, zur Erholung, zur Betrachtung, auch wohl
nur zur Abwechslung gemacht werden.
S e r p e n t i n .
Da bei Chalkis Serpentin zu kleinen Gegenständen verarbeitet
worden is t, so wurde auch der hiesige Serpentin zur
Benutzung vorgeschlagen, allein da e r , wie ich schon im allgemeinen
bemerkt habe, zu sehr und zu unregelmässig zerklüftet
ist, so konnten kaum Stücke bis zu 6 Zoll Quadrat
und diese nicht ohne Sprünge gefunden werden, dabei ist er
ziemlich hart und daher schwer zu bearbeiten ^ auch hat er
keine schöne Farbe. Oestlich von dem, am Wege nach dem
Kloster Sotiros beschriebenen Ausbeissen soll der Serpentin
besonders gelb sein, wahrscheinlich verwittert. Der edle mit
einbrechende Serpentin ist sehr unrein und zu wenig selbstständig.
M a g n e s i t .
Im Serpentin kommt an mehrern Stellen, z. B. oberhalb
Castro Walla, | bis 1^ Zoll stark Magnesit gangartig vor; er
ist erdig im Bruch ins unebene, kreideweiss, spec. Gew. = 2 ,8 9 ,
Härte = 4,5. Die Lagen, welche er bildet, bestehen aus kleir
nen an einander gewachsenen, aussen körnigen Knollen, die
mit gelblich- und graulich-grüner Serpentin- und Talkmasse
umgeben, zuweilen durchwachsen sind. Man bemerkt in der
einhüllenden Masse viele Magneteisensteinkörnchen.
Verhalten vor dem Löthrohre.
Für sich ist er unschmelzbar, bekommt einen Stich ins
röthliche und seine Masse zeigt sich mit schwarzen zarten
Flocken durchwachsen.
Im Kolben giebt er ein wenig Wasser, hat aber
nicht das Ansehen und die Eigenschaften des bekannten Ma