farbnen Ueberzug. Die Alten behaupteten, kein andres Wasser,
als das der Quelle Peirene, habe die Eigenschaft, das
Kupfer zu färben. Die Meister kannten das Geheimniss zu
bronziren, das half mehr zur Sache, als dieses Wasser, was
nur dienen musste, andre abzuhalten, auch Versuche zu machen;
sie nahmen sich nun nicht mehr die Mühe dazu,
da kein andres Wasser dazu taugen sollte. Das Wasser hat
12° R. und ist angenehm zu trinken.
Es wollen einige behaupten, in der Nähe von Korinth
fänden sich auch die Kupfererze , aus welchen das Korinthische
Erz bereitet wurde; doch ist bei den Alten nur die
Rede, dass das Kupfer hier gefärbt und Bronze bereitet, nicht
aber dass Kupfer hier aus den Erzen geschmolzen wurde.
Es finden sich in der Umgegend von Korinth nirgends Schlacken,
auch keine alten Baue sind bekannt, die nicht unbedeutend
und spurlos verschwunden sein würden.
Gleich unterhalb der Quelle Peirene hatte der Pascha
einen schönen Garten, zu dessen Bewässerung sie benutzt
wurde, daneben war sein grosses Haus und Harem; alles ist
zerstört, nur das Wasser fliesst noch fort.
Fünf bis sechs Minuten westlich an diesem Absturz hin
geht ein andrer Stollen in ihn hinein; man erzählte, er ginge
bis unter Akrokorinth, allein bei etwa 30 Lr. stand das Ort
schon an; die Förste steht sehr gut. Bei etwa 15 Lr. vom
Mundloch ging rechts ein Seitenflügel westlich rechtwinklig
ab, aber er war noch tiefer voll Schlamm als der andere, so
dass ich ihn nicht befuhr, er wird jedoch auch nicht weit
gehen. Die Förste hing voll Fledermäuse (die Hufeisennase,
V. equinus, und die grössere, V. auritus). Dieser Stolln hat
wenig Wasser gegeben und ist daher nicht weiter beachtet
worden. Vor dem Stolln, dessen Sohle ganz verschlämmt ist,
sammelt sich ein Tümpel Wasser; es wurde von einigen Griechen
benutzt, um die aus dem unterhalb Korinth in der fruchtbaren
gegen Westen sich ausdehnenden Ebene noch übrig gebliebenen
Olivenwalde gesammelte salpeterhaltige Erde hier
auszulaugen und einzusieden.
Ueber der erdigen Lage, in welcher die jetzt erwähnten
Wasserstölln hineingetrieben sind, liegt eine Bank Kalk-Conglo-
merat, Faustgrosse Gerölle. Man sollte in der etwas oberhalb
liegenden Stadt bis auf jene wasserhaltige Lage, die man
natürlich nicht überbohren darf, niedergehen; es wird das
Wasser wenigstens so hoch steigen, dass es mit Pumpen gehoben
werden kann. Diese Bohrungen sind leicht und mit
geringen Unkosten zu bewerkstelligen. Die Stadt würde den
Vortheil haben, an vielen Plätzen ohne Leitung gutes Wasser
zu besitzen.
Oestlich vor der Stadt liegt unter der Conglomeratbank,
welche einige Grad in West fällt, erdiger, gelblichweisser
Kalkmergel, und über dem Conglomérat ist höher hinauf Meeressandstein
in starken Bänken schwach in West geneigt gelagert
.A
m Meerbusen nördlich unterhalb Korinth zeigen sich die
Ueberreste der Hafenstadt Lechäon.
In Korinth liegt Gensdarmerie zu Pferde und zu Fuss.
Auch ein grosses Kaffeehaus ist da, in welchem viele auf türkische
Weise den ganzen Tag mit Tabakrauchen und Politisiren
zubringen.
A k r o k o r i n t h os.
Der Weg von der Stadt hinauf nach Akrokorinth zieht
sich westlich am Berg herum und geht dann steil aufwärts,
Das rothe eisenschüssige Gestein steht dünn geschichtet am
Wege zu Tage. Man gelangt an ein grosses Thor, was längs
dem Wege, der zu ihm führt, von den Zinnen der Befestigungsmauer
gut vertheidigt werden kann. Die Festung besteht
aus 3 Haupttheilen ; man findet oben eine so grosse Oberfläche,
wie man durchaus nicht vermuthet. Sie erfordert aber auch
gegen 4000 Mann Besatzung. Oben stand ein ziemlich grosses
Dorf; noch sieht man die Ruinen der Häuser. Es weideten
in der Festung zwei Schafherden, und es giebt in ihr sogar
etwas Jagd, denn es halten sich dort einige Hasen auf, besonders
aber vieJ Felsenhühner. Es giebt hier ;zwei gute Ci-
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