Es bleibt nun noch übrig, etwas über die Qualität dieser
Kohlen zu sagen. Die Vorwürfe, welche ihnen in den
ersten 8 Monaten gemacht wurden, übergehe ich und beschreibe
nur, wie sie sind. Diese Braunkohlen geben ein lebhaftes
Feuer und einen schönen concentrirten Coak; das
Stück behält seine Form, klüftet sich nur etwas längs seiner
Ilolzstructur wie eine harte Holzkohle auf, der es
dann völlig ähnlich sieht; im Bruch ist dieser Coak rabenschwarz
und glänzend, er verbrennt mit bläulicher Flamme
und giebt starken Schwefelgeruch. Es ist eine der seltenen
Braunkohlen, welche einen Coak giebt. Der Hauptmann Fortenbach
hatte bereits diese Braunkohlen in kleinen Meilern
verkoaken lassen. Für die Folge müssen zweckmässige Coak-
öfen erbaut werden. Eisen schweisst bei rohen, besser jedoch
bei diesen vercoakten Kohlen und jetzt werden die
Arsenale von Nauplia und Poros und die Münze zu Athen nur
mit diesen Braunkohlen betrieben. Das eben beschriebene
Kohlenflötz kann richtig benutzt 37 Millionen Kantharen (Ctr.)
gute Kohlen liefern; es giebt jedoch hier noch andre Flötze.
Begiebt man sich auf die Fläche über diesem Lager, so
zeigt sich auf derselben nordwestlich ein gegen Ein Lachter
mächtiges Braunkohlenflötz in einer Wasserriese, wo es einen
Rücken macht, es ist da durchrissen und streicht zu Tage
aus; weiter gegen Norden zeigt es sich nochmals und beisst
an der westlichen Grenze der Mergelformazion, wo diese vom
Wasser abgerissen ist, mit grauen Letten und Stückchen Kohle
aus.
Ferner findet man an einem abgesunkenen Gebirgsstück
im südlichen Theil dieses Kohlenrevieres, unweit des Dorfes
Castro Walla, des Hauptortes, wo der Democheronte woluit
(die an diesem Abhange liegenden Häusergruppen werden alle
Castro Walla genannt), ein mehrere Lr. mächtiges Braunkohlenflötz.
Es ist als eine Fortsetzung des zuerst beschriebenen
mächtigen Hauptflötzes zu betrachten, Der Mergelschiefer
streicht hier h. 4,4 und fällt 29° in Süd. Der Hauptmann
Fortenbach hatte den obern Theil dieses Fiötzes aufschürfen
lassen; es zeigte gute Braunkohle und könnte leicht durch
eine Rösche, in dem nahen Gebirgsstück weiter fortsetzend,
aufgeschlossen werden, was aber dann erst geschehen darf,
wenn der Bedarf und Absatz der Braunkohlen bedeutender
geworden sein wird, für jetzt sind die Kräfte nicht zu zersplittern
und ist alles Augenmerk auf das in Betrieb gesetzte
Flötz zu richten. Das letztere Fiötz wird in der Folge bei
der Nähe des Dorfes und dem daselbst beündlichen steilen
Abhange für den Betrieb und für die Weiterförderung manche
Vortheile gewähren. Auch über diesem Flötz befindet sich
ein zweites, oberes, analog dem vorhinerwähnten und in ähnlicher
Entfernung wie jenes über dem bebauten Hauptflötz.
Verfolgt man die Kolilenformazion südlich, so zeigen sich,
wie gesagt, bei Ajianako in einer Wasserriese kohiige Färbungen.
Auf dem Wege nach der Sägemühle vor Stropaness fand der
Hauptmann Fortenbach in einer tief ausgerissnen Wasserriese
ein 1 Lr. mächtiges Braunkohlenflötz zu Tage ausbeissend.
Nordöstlich von Kumi, auf dem Wege nach dem Kloster
Sotiros, zeigt sich in den h. 9. streichenden und stark nach
West fallenden Mergelschichten kein Ausbeissen eines Fiötzes,
geht man aber fort, bis der Weg sich in eine Schlucht senkt
und wendet sich rechts abwärts zu einer kleinen Quelle, so
bemerkt man, dass die Mergelbänke hier stärker und voll
kleiner kohliger Schüppchen sind. Wo das Wasser sich hervordrängt,
beissen in 3 schmalen Lagen, nahe untereinander,
Braunkohlen aus.
Die oberste Lage ist etwas über 1 Zoll stark, braun und
leicht zerreiblich, unter ihr liegt eine Breccie, deren Hauptmasse
aiis grünlichschwarzem, dunkler- und heller-marmorir-
tem Ilalbopal besteht, der in Splittern bräunlichgelb durchschimmert,
sie enthält kleine Körnchen Magneteisenstein,
welche die Magnetnadel beunruhigen und vom Magnet angezogen
werden, in dieser Masse liegen eine Menge grünlich-
weisse, meist eckige Stücke zersetzter Serpentin. Diese Breccie
-ist an Ort und Stelle gebildet, die weichen Serpentinbrocken