lener Gebirgsbach durch, rechts hoch am Abhange des Gebirges
liegt ein kleines Dorf von etwa 12 Häusern. Die Landbauern
wohnen alle an den obern Abhängen der Berge und
haben ihre Felder in der Ebene oder in ihrer Nähe; sie halten
sich auf den Anhöhen sicherer und könnten sich da leichter
vertheidigen. Aus dieser Ebene muss man wieder bergauf;
man sieht dann den Kalkberg, welcher sich bei Katuna
schroff emporhebt, hier von der Rückseite; der Kalkstein
zeigt sich in einige Schuh dicken Bänken 40° in Ost fallend.
Der Weg zieht sich nun flach hinab am Aetos hin. Wir be-
gegneten 4 Gensdarmes zu Fuss, welche Geld nach Wonitza
transportirten; sie erzählten uns, dass drei der Räuber, welche
sich bei Babini gezeigt hatten, eingefangen und nach Drago-
mester, wo sie jetzt herkamen, gebracht worden seien; es
wären junge Leute, die nichts arbeiten wollten; sie machten
ihr erstes Probestück an armen Hirten bei Babini; sie werden
nun leichte Soldaten. Das Thal wird breiter und dehnt
sich weit hinab zu einer ziemlich grossen Ebene aus, die mit
Sträuchern und Bäumen dünn bewachsen ist. Rechts am untersten
Abhange des mächtig darüber aufsteigenden Aetos,
der aus dichtem Kalkstein besteht, lag sonst ein grosses Dorf
gleiches Namens, was aber durchaus zerstört ist, da es nur
von Räubern bewohnt und den Türken ein Schrecken war.
Einer der Gensdarmes war da geboren und gross gezogen; ei*
meinte, es müssten noch viel Geld und Kostbarkeiten dort
verborgen sein. Nicht weit von hier hat jetzt auf einem kleinen
Vorsprunge des Gebirgs-Fusses ein Palikaren-Capitain
aus dem zerstörten Dorfe Aetos ein grosses, viereckiges, thurmartiges
Haus, einen Stock hoch, aufgeführt; es war noch nicht
ausgebaut. In der anstossenden Ebene hat er Weingärten
angelegt und Felder urbar gemacht.' Er liebt die Gegend seines
Geburtsortes und kann sich jetzt so viel Land verschaffen
als er will, denn er ist hier der erste Ansiedler. Es haben
sich noch ein Paar Familien nahe bei seinem Hause angebaut,
und auch ein Klostergeistlicher hat sich schon eingefunden.
Vor einigen Tagen liess dieser Capitain ein Paar der Räuber
gefangen nehmen, da er vom Richter aus Babini Nachricht bekommen
hatte; er lachte über solche Räuber.
Ich war in seinem Hause, lobte seine Ansiedlung, er liess
Wein bringen, den ersten, den er dieses Jahr aus den kaum
angelegten Gärten erzogen hatte. Er und der Mönch begleiteten
mich zu dem, allen ein Wunder dunkenden, schwarzfärbenden
Wasser. Es kommen hier mehrere kleine Wasseradern
aus eisenschüssigem Geröll und bilden eine kleine Lake.
Das Zeug wird erst eine Zeit lang in Eichenbrühe (von Wa-
lanldi) gelegt und dann in dieses Wasser, wo der Gerbestoff
von dem Eisengehalt des Wassers schwarz niedergeschlagen
und das Zeug also schwarz gefärbt wird. D a s i s t das
Rä th s e l vom Aet o s .
Die ziegenhärene Kaputze des Mönches war hier braunschwarz
gefärbt. Schon ehe man zu jener Ansiedlung kommt,
sieht man in den Fusstritten der Pferde, in dem rothen eisenschüssigen
Boden, oft Wasser stehen, welches mit einer
Eisenoxydhaut ü be rzo g en ist.
Der Weg zieht sich südlich durch die Ebene, dann über
ein Paar kahle Berge hinab nach Babini. Die Leute empfingen
uns als alte Bekannte freundlich, und wollten, wir sollten
bei ihnen den Christtag zubringen. Ich lobte und beschenkte
den Richter für seine Bemühungen wegen der Räuber.
Pec- Früher war ich von Dragomester hierher gekommen,
Jjetzt kehrte ich gradenwegs zurück nach Katochi; dort
muss man hin, weil da die einzige üeberfarth über deni As-
pero-potamo ist. Von Babini steigt man hinab in die Ebene,
durchschneidet sie und zieht dann weiter zwischen niedrigen
waldigen Bergen. - In dem engen Thale vor einem kleinen
Dorfe Ajio Joanni oder Podrömo findet sich an den beiden
Abhängen ein starker Absatz eines gelblichweissen erdigen
Kalkmergels, der sehr fein ist und Ueberreste von Infusorien
aus der Kreideformation enthält; er polirt Gold oder Messin
sehr schnell und schön, ohne so stark anzugreifen als
Tripel. Die Gold- und Bronzearbeiter von Athen wünschten