um nun Astros aufzuhelfen, wurde sie bewilligt und angeordnet.
Ich war noch so angegriffen von dem in Nauplia gehabten
Fieber, dass ich mich auf das Pferd heben lassen musste.
D e r M u s t o s .
Der Weg von Astros führt anfangs am Meere hin, wendet
sich aber in der Nähe des Sumpfes westlich nach dem
Fuss des nahen Gebirges und geht an diesem südlich fort.
Wir gelangten zu zwei sehr starken Quellen; sie kommen unter
dem, den Fuss der Kalkberge sehr oft bedeckenden Kalk-
conglomerat mit Macht hervor, sind matt und salzig, sie bildeten
jetzt noch einen grossen Teich voller Fische, und da
sie früher nur weit gegen Astros zu etwas Abzug hatten, indem
das Meer nach und nach längs hin einen Wall aufgeworfen
hat und daher den Abfluss in grader Linie verhinderte,
so machten sie die fast im Niveau des Meeres liegende,
sich am Fuss des Gebirges hinziehende Ebene zum
Sumpf. Jetzt ist vom Meere sehr richtig in grader Linie her
ein gegen 3 Lr. breiter Kanal gegraben worden, durch welchen
schon der grösste Theii des Sumpfes entwässert war;
dieses Jahr (1836) sollte er noch bis dahin, wo das meiste
Wasser stagnirt, geführt werden. Die, welche daran arbeiteten,
mussten bis an den halben Leib in Wasser und Schlamm
stehen ; diess und der fortwährende Aufenthalt in der Sumpfluft
wirkte sehr nachtheilig auf ihre Gesundheit. Von einem
Detachement Pionniere von 16 Mann kam nur der Lieutenant
und Ein Mann , welcher sich jetzt zufällig bei der zur Ge-
birgsuntersuchung nöthigen Mannschaft befand (Krämer der
Rothe), mit dem Leben davon, alle ändern starben am Fieber.
Auch einige und zwanzig Mann deutsche Infanterie hatten
dasselbe Schicksal. Eingeborne arbeiteten, da gut bezahlt
werden musste, nur so lange, bis sie die erste nachtheiiige
Einwirkung spürten, dann gingen sie fort. Leider ist durch
die Entwässerung dieses Areals, was, ich glaube, 2000 Morgen
Landes beträgt, eine Reihe Jahre hindurch für Cultur
noch nichts gewonnen; denn auf dem dürren, harten, tlioni-
gen Boden, der überdiess noch durch den Kochsalzgehalt je ner
Quellen durchdrungen is t, gedeiht kein Weinstock, kein
Getreide, kein Gras, selbst keine Baumwolle, nur kümmerlich
würde vielleicht etwas Tabak fortkominen. Der Boden ist
nicht nur zu thonig und muss daher mit vegetabilischen Stoffen,
Kalkmergel, gebrannten Gyps, Asche u. s. w .; vermengt
werden, sondern kann auch nur erst fruchtbar werden, wenn
er umgearbeitet, längere Zeit der Einwirkung der Atmosphärilien
ausgesetzt, seinen Salzgehalt verloren hat. So wie
der entwässerte Sumpf jetzt ist, bietet er gar keinen Nutzem,
um ihn aber baldigst zu einem nützlichen Areal umzuschaffen,
habe ich der Regierung vorgeschlagen: jene salzigen Quellen
gehörig zu fassen und durch eine umschliessende Mauer so hoch
als möglich aufzustauen; nach der Kraft, mit welcher sie sich
hervordrängen, versprechen sie hinlänglich hoch zu steigen,
tun einige Räder zu bewegen, durch welche irgend eine hier
zweckmässige Anlage betrieben werden könnte. Der grosse
Abzugskanal kann, da er einmal da is t, zum Wassertransport
dienen. So würde wohl die unfruchtbare Ebene durch die
mit jeder technischen Anlage verbundenen Ansiedelungen am
schnellsten urbar gemacht werden.
Wir zogen von jenen Quellen weiter südlich und dann
südöstlich quer durch die Ebene (aus deren thonigem Boden
man Ziegel brannte) j nach einem am Meere sich erhebenden
felsigen Hügel Xdronlsi (die trockne Insel). Er besteht aus
dichtem Kalkstein. Nur südlich hängt er noch mit der Ebene
zusammen, von da an aber bis nach Norden ist er mit einem
breiten, tiefen Wassergraben umgeben, in welchem eine Menge
Quellen emporwallen, die einen breiten Abzug durch die Gerolle
des Strandes In das nahe Meer haben. Das Wasser
liesse sich da, wo der Abzug beginnt, anfstauen, um ein
Paar unterschlägige Räder zu bewegen, doch muss zuerst der
bei Sturm bis hierher reichende Wellenschlag unschädlich
gemacht werden. In diesem Wassergraben befanden sich viele os
ehr grosse Kephali.
Erster Theil. 20