sprungenen Zapfen sind 4 Zoll lang und haben 3 Zoll im
grössten Durchmesser. Diese Sammlung alter Zapfen, die in
der Ferne oft wie grosse Vogelnester aussehen, verunstaltet
den Gipfel dieser Kiefern.
Die Strandkiefer enthält viel Harz und wird daher gewöhnlich
auf eine ihren Wachsthum hindernde Weise angehauen
; will man sie auf Harz benutzen, so muss man sie auf
90jährigen Umtrieb setzen und sie in den letzten 10 bis 20
Jahren regelmässig anharzen.
Das gesammelte Harz oder die halbreifen, noch grünen
Zapfen werden in grösser Menge in den neuen Wein geschüttet,
um ihn durch ihren Gehalt an Terpentinöl vor dem Sauerwerden
zu schützen, schon die Alten thaten es und daher war
auch die Pinie dem Dionysos heilig. Die sog. Fichtenkränze
für die Sieger in den isthmischen Spielen waren wohl von
dieser Kiefer.
Der Blü th e n s t a u b giebt den Bienen Wachs. — Die
Kinde dient zur Gerberlohe, wird aber bis jetzt nur sehr wenig
benutzt; sie enthält nach Nardo 52 p. C. Gerbestoff, also
auffallend mehr, als die gemeine Kiefer. Die Kinde kann auch
zum Kothbraunfärben benutzt werden. — Sie enthält viel
Harz, aus welchem vorzüglich gutes Terpentinöl, Kolophonium,
Pech, Theer und sehr feiner Kienruss bereitet werden kann.—
Schlanke, grade Stämme liefern sehr vorzügliche Mastbäume.
— Das Hol z wird zum Häuser- und Schiffbau angewendet
und auch als Werk- und Nutzholz geschätzt; es hat viele
Brennkraft. — Die Kohl e ist besser, wie von der gemeinen
Kiefer.
Zur Vergleichung diene: das Holz von P. sylvestris (die gemeine
Kiefer) w ie g t, ä 1 Cub. Fuss rheinisch, frisch 6 0 , trocken 36 Pfund.
Brennkraft und Kohle verhalten sich zur Rothbuche, wie 79 zu 100.
P. P in e a . IliTvg, Diosk. KovnovvctQia, ngr. D ie Pini e .
Sie wächst hin und wieder, meist einzeln auf dem Festlande
(Lokris Opunt. u. a. m.) und auf den Inseln (Naxos, Nio
u. a.). Wegen des Harzgehaltes waren, wie gesagt, die Kiefern
und vor allen die Pinie, weil sie den schönsten Zapfen
trägt, dem Dionysos (Bßjcpg) gewidmet, dieThyrsosstäbe seines
Gefolges hatten daher an der Spitze einen Pinienzapfen;
zuweilen ist er aber so spitz dargestellt, dass er mehr dem
Zapfen der Strandkiefer ähnlich sieht. Die Pinienzapfen
schlägt man hier, wie die meisten Früchte, die auf Bäumen
wachsen, gewöhnlich unreif ab, sie werden jedoch eben so gross,
und so schön, wie die italiänischen. Auf den grössern Bazaren
sind die wohlschmeckenden Nüsschen zu verkaufen, die
meisten sind aber von P. Cembra aus Russland eingeführt.
Das Holz ist für Schiffbau sehr vorzüglich.
P . P ic e a . ’.ßUm /, Diosk. "Elaros, n gr. D ie We i s s -Tan n e . .
E d e l -T a n n e .
Sie wächst auf allen hohem Gebirgen von Romelien, Morea
und Euböa. In 100 bis 120 Jahren wird sie meist 120
Fuss hoch und 3 bis 4 Fuss dick. Sie liebt lehmig-sandigen
oder mit Steinen untermengten Boden. Aus den j u n g e n
Zapf en wird das sog. Terpentinöl gekocht, und aus dem
Ha r z e der gemeine Terpentin bereitet. Die Rind e dient
als Lohe zum Gerben. Das reife Hol z ist weiss, feinfaserig,
zäh; der rhein. Cub. Fuss wiegt frisch 5 9 , trocken 30 Pfund;
es dient zu Bauholz und Nutzholz (Böttcherarbeit, Schindeln,
Siebränder, Schachteln, musik. Instrumenten). Zum Brennen
ist es leicht und zerplatzt heftig; es verhält sich zur Rothbuche,
wie 81 zu 100, so auch die Kohle, die ebenfalls stark
zerknistert.
P. Abies. D ie R o t h - F i c h t e .
In den Gebirgen von Aetolien ynd Achaja wächst eine
Fichtenart, die von der wahren P. Abies verschieden zu
sein scheint der sie übrigens im Wuchs gleich kommt.
Sie gedeiht noch mit der vorigen bis zu einer Höhe von 3000
Fuss über dem Meere. Die Ae s t e geben Fassreifen. — Die
Rind e dient zu Gerberlohe. — Diese Fichte giebt treffliche
Tragbalken und Mastbäume, die aber schwer aus jenen Ge