iiiger und schlechter als Birnen; sie scheinen die Hitze nicht
so wie diese vertragen zu können, sind daher meist saftlos
und unschmackhaft. Wo es keine süssen Orangen giebt, wird
oft zum Abschied und als Seltenheit ein Äpfel gereicht, der
aber noch weniger angenehm zu gemessen ist, als jene.
Der Apfel war, wegen seiner Kugelform, Symbol aller
Vollkommenheit, auch der Welt, und wurde so , um die
Herrschaft anzudeuten, zum Reichsapfel der Kaiser. —<
Er war Sinnbild der Liebe und man behauptete in späterer
Zeit, Herakles habe aus den Hesperiden- Gärten nicht Orangen,
sondern Aepfel, Quitten oder Gold gebracht. — Warum der
Mythe tiefen Sinn profan machen; das Resultat, die goldnen
Aepfel, sie sind da.
Wenn im Herbst ein Zwerg-Apfelbäumchen von Malta
nach Griechenland gebracht und eingesetzt wird, so wartet es
nicht, bis es erst Triebe gemacht hat, sondern im nächsten
Frühjahr treiben Bliithen aus der Rinde der Aeste, auch
wohl des Stammes, es bildet sich ein grösser schöner Apfel,
im nächsten Jahre macht er erst Triebe und trägt wie gewöhnlich.
Das ist südliche Fruchtbarkeit. Nun pflanzt man
das Bäumchen aber in den Garten, an einen Platz, der sich
für Hesperiden-Früchte eignet, die Schale wird dick, das
Fleisch saftlos, so kann man, wenn auch die besten Sorten
angepflanzt würden, nie gute Früchte bekommen. Sie müssen
also nothwendig auf andrem Stand und Boden cultivirt werden,
solche Plätze hat glücklicher Weise Griechenland in
hinreichender Ausdehnung, sie sind Seite 627 bei dem Birnbaum
angegeben. — Was ferner dort über die Menge der
Sorten und ihre Wahl gesagt wurde, gilt auch hier.
Aus Hrn. Dr. Di e r b a c h ’s schätzbarem Werk führe ich auch hier
nur die Hauptgruppen auf.-
I. M ala sa n g u in e a . Ro th ä p f e l . Diese sind wieder nach Farbe
und Gestalt dreifach abgetheilt. Hierher gehören die Ca l v i l l e n ,
B o h n e n a p f e l u s.w. Der Ch amp a g n e r We i n a p f e l giebt noch
ein besseres Getränk als die gleichbenannte Birne der Viten Gruppe;
so auch der Ma t a p f e l (siehe Würtemb. landw. Corresp.blatt. B. 16.
p. 3. über Ciderbereitung in der Normandie. — Z P. Munz, die Be
reitung des Obstweins nach Art des Traubenweins. Eisenach 1826. 27 kr.
IL M a l a A p p i a n a Pl in. Bun t e Aepfel « Zerfallen in Rippen- ,
S p i t z - , Ru n d- und P 1 a 1 1 - A e p f e 1. Sie verlangen milde Gegenden
und sonnige Lage, und gehören zu den schönsten, zierlichsten Apfel-
Sorten. .
III. P r a s o m e l a . B l a s s -A e p f e l . Zerfallen nach der Form wie
vorige.
IV. M a l a r e g i a . Kö n i g s ä p f e l . Sie scheinen im Alterthum noch
unbekannt gewesen zu sein und^ haben erst durch lange Cultnr die kost
lichsten Apfelsorten gegeben, die aber nur in bestimmten Ländern ihre
grösste Güte erreichen, so in Frankreich die Re i n e t t e n ; in England
die P e p p i n g s und Pa rmänen; in Deutschland die Bo r sdo r f e r .
Zu dieser Gruppe gehören noch die An i s - und t enche l äpf e l .
Je röther die Blüthe e i n e s Apfelbaumes ist, desto mehr Säure der
Frucht soll es anzeigen. Literatur siehe am Schluss der Obstarten.
P. C yd OMA, Kvöcovia (irjktìi Diosk. KvScovia, ngr.
D e r g eme in e Q u i t t e n bau m.
Die Quitte stammt ursprünglich von Kydonia in Kreta.
In Griechenland wird sie häufig in Gärten gezogen, denn ihre
Frucht ist um des Wohlgeruchs willen beliebt. Man siedet
sie mit Most ein und bereitet Gelée davon, beides wird als
Glüko geschätzt. — Man kann ferner noch Mus, Compots
und ein Gericht mit süssem Wein aus Quitten bereiten
(Cotignac), auch Syrup und einen eignen Wein u. s. w. Die
Quitten haben arzneiliche Kräfte ; bei Kolik, Diarrhoe. Die
Rinde giebt mit Zusätzen braune Farbe.
Die Quitte wurde von den Alten hoch gepriesen, sie war
Symbol des Glückes, der Liebe und der Fruchtbarkeit, der
Aphrodite heilig und gehörte zu den Mysterien. Die Neuvermählte
musste von einer Quitte essen, ehe sie zum hochzeitlichen
Lager schritt.
Man unterscheidet folgende Sorten, von denen nur die dritte in
Griechenland gezogen wird:
1) D ie A p f e l - 2) di e Bi r n q u i t t e , beide sind herb.
3) D ie p o r t u g i e s i s c h e Qu i t t e . Sie ist gross, reift spät, lässt
sich nicht lange aufbewahren.