Quellen zeigt und das Cap Kenäon grade in der Mitte liegt;
es brannte also hier die Opferflarame, den Scheiterhaufen
mussten dann furchtbar blitzende Gewitter, die das Haupt des
Oeta umgaben, wie bei vulkanischen Ausbrüchen gewöhnlich
ist, vorstellen; es liegt aber die Spitze des Oeta etwas weit
entfernt vom Ausbruche und die Kalkmassen des Oeta selbst
zeigen nichts vulkanisches. Es möchte also unnütz sein zur
dunklen Mythe eine noch fernere geognostische Hypothese
hinzuzufügen, was nicht im Wissen fördert.
Auf einer der Lichaden sollen sich noch Ueberreste der
Grundmauern eines grossen Gebäudes und Cisternen finden,
so erzählte der Hausherr in Lithada. An einem der Felsenriffe
der Lichaden sitzt eine bedeutend grosse Austerbank,
alle mit stachliger Schale (Spondylus), man versendet sie
nach Athen u. a. 0 .
Gegen West sieht man die grünen Sümpfe rund um den
Meerbusen von Lamia und das breite Thal des Spercheios;
über den Thermopylen hebt sich der colossale Oeta und südwestlich
zeigt der Parnass sein graues Haupt; nordwestlich
zieht sich das hohe Grenzgebirge Romeliens vor.
In der Nähe einer verfallnen Capelle bei Lithada soll
Silbererde gefunden worden sein, so erzählte, als wir zurück
nach Lipso kamen, jener Mann, der die Nacht nach Fischen
ging, er sollte Probe nach Xerochori bringen, kam aber nicht.
Der Democheronte, bei dem , er arbeitete, hatte ihm auf’s
strengste untersagt, wenn er, der die meiste Zeit in den Gebirgen
zugebracht hatte, etwas wüsste, es uns zu sagen.
Am schroff, östlich vom Dorf Lithada, aufsteigenden
Kalkgebirg sieht man eisenschüssige Färbungen.
Als wir nach Lithada reisten, regnete es den ganzen
Tag, erst zum Abend hörte es auf; eine Barke, die Lichaden
zu besuchen, war nicht da; alte Arbeiten sind am Lithada
nicht gewesen, das Kalkgebirge verspricht nichts, wir kehrten
also zurück.
1 9 ten . Es war stark neblig, als wir abreisten, bald fiel
der Nebel als Regen und durchnässt kamen wir nach Jalitra,
wo wir aber nur so lange blieben, bis die Pferde abgefüttert
waren und dann weiter eilten, um den Tagemärsch voll zu
machen, es regnete fortwährend, einige Leute weigerten sich
zu marschiren, da bot ich ihnen mein Pferd an, niemand
nahm es an, nun stieg ich auch nicht auf, sie schämten sich,
ich liess Alpenlieder singen und munter kamen wir nach Lipso,
dann erst hörte es auf zu regnen.
In der Nähe von Lipso waren am Strande zwei Fischerbarken,
die herrlich blaugestreifte, meist 18 Zoll lange Palamidi
(Scomber Pelamys) verkauften. Die Bauern holten sie reissend ab;
diese Fische waren fe tt, aber doch nicht zart und schmackhaft.
20s ten. Den ändern Tag kehrten wir'den frühem Weg
zurück bis Ajio, bogen aber dann rechts ab über fruchtbare
Hügel; als wir diese überstiegen hatten, sahen wir die ausgedehnte
fette Ebene von Xerochori vor uns, sie wird in der Mitte
durch eine niedrige Hügelreihe von S. nach N. durchschnitten.
Wir zogen nach einem freundlich liegenden Dorfe, fanden
aber elende Häuser, fatale Physiognomieen und essigsauren
Wein. Der Sand von allen Wasserbetten hält hier etwas
Magneteisensand. Das breite, ebene Thal, in welchem dieses
Dorf liegt, ist sehr wenig bebaut. Wir überschritten dann
die kleine Hügelreihe, welche sich gegen Oreos hin erstreckt,
sie verliert sich ^ St. vorher in der Ebene. Bald erreichten
wir Xerochori.
Ich ritt aus, um einen günstigen Platz für einen Schürf
zu suchen, da die Alluvion der Xera näher zu prüfen war.
Ich verfolgte den Bach, bis wo ein andrer in die Xera
fällt, sie wendet sich östlich, führt stets etwas Magneteisensand,
auch fand ich im Flussbette ein Paar stark gerollte
Stücke dunkellauchgrünen Serpentin.
Der Lieutenant der Gensdarmerie in Xerochori, welcher
mich begleitete, erzählte: dass dort oben hinter den Vor-
jErster Theil. 32