Blätter und Rinde gerben das Leder, was zugleich grün und sehr
dauerhaft wird. — Aus der Rinde dringt bei Verletzungen
oder leichten Einschnitten, die im Monat August gemacht
werden, der Ma s t ix , die Mastixthränen, er wird besonders
in Chios gesammelt und ausgeführt. Er gerinnt an der Sonne
zu Körnern, höchstens so gross wie eine Haselnuss; sie sind
trocken, brüchig, durchscheinend, blassgelb, von eigenthüm-
lichem Gerüche, besonders wenn man ihn verbrennt; er wird
im Orient gekaut, um einen angenehmen Geruch aus dem
Munde hervorzubringen und die Zähne zu conserviren, wird
dann weich und hat einen nicht unangenehmen balsamischen
Geschmack. Der feinste ist der Serail-Mastix. In Terpentinöl
oder Weingeist aufgelöst giebt er schöne Firnisse. Er
dient zum Kitten der Gläser. Man bereitet einen feinen Li-
queur, der viel Mastix enthält und daher Mastichörako genannt
und für sehr gesund gehalten wird.
Aus den B e e r e n , die anfangs roth sind und bei der
Reife schwarz werden, bereitet man auf einigen der Inseln
ein Oel, was man S k in n o -Oe l (ZyivoXccdi) nennt und bei
Schmerzen in den Eingeweiden gebraucht.
Das Holz ist fein, hart und sehr dauerhaft, es wurde
daher von Einigen ewiges Holz genannt. Es wird zu ausgelegter
Arbeit gebraucht; es giebt starke Hitze.
MYRTÜS.
M. c o m m u n is . MvQßivr}^ Diosk. M vqoIvi7, ¡ivqtov, (ivqticc,
ngr. D ie g eme in e Myrt e .
Als Aphrodite dem Schaum der Wogen entstiegen war,
suchte sie sich zu verstecken, das nächste dichte Gebüsch
war ein Myrtenstrauch, er barg die schönste Göttinn und
ward ihr heilig.
Die in Griechenland und auf den Inseln wachsende Myrte
ist die grossblättrige und grossblühende, auf magerem, dürren
Boden erscheint sie mit kleinern Blättern. Bei etwas gutem
Boden und reichlich bewässert erreicht sie eine Höhe von
10 bis 12 Fuss. Sie trägt reichlich Beeren, die, wenn sie
reif sind, schwarz aussehen, selten ist die Abart mit weissen
Beeren; sie werden häufig gekaut, die weissen sind essbarer.
An einigen Orten wirft man sie in den Wein, der dann stark
auf das Blut wirkt und Hämorrhoidal-Schmerzen verursacht.
Nach Apicius wurden die Beeren manchen Speisen zugesetzt.
— Aus den Blättern erhält man ein wohlriechendes
ätherisches Oel; das sonst so gerühmte Engelwasser (Eau
d’ange), zur Wiederherstellung verlorner Schönheit, wurde
aus Myrte gemacht, jetzt nicht mehr, da sie nicht wiederkehrt.
— Die Myrtentinctur wird gegen schmerzendes Zahnfleisch
angewendet. — Das Holz ist bräunlich und sehr fest.
PHILIiYREA.
P h . l a t i f o l i a . Diosk. O v X X i n e t , ngr. ’A y X u v S i v t c / ,
in Boeotien. D ie b r e i t b l ä t t r i g e S t e i n l i n d e .
Wächst auf rauhen Gebirgsabhängen von Euböa und den
Inseln. Wird zuweilen baumartig 30 bis 40 Fuss hoch und
1 bis 2 Fuss dick. Das Holz ist fest und fein.
P. m e d ia findet sich auf den Inseln.
RHUS.
R. c o r i a r i a . rP o v g , y iqvgo^vXov, Diosk. und ngr. Sumach,
türk. Der Ge rbe r -Suma ch.
Wächst nicht selten auf Euböa, am Kithäron u. s. w.
Er wird oft baumartig, bis zu 20 Fuss hoch und 1 Fuss
dick.
Im Alterthum gerbten und färbten besonders die Mega-
renser mit diesem Sumach Leder und Wolle goldgelb, sie
nannten ihn daher Goldholz. — Alle Theile desselben enthalten
reichlich adstringirende Stoffe und Gallussäure. — In
Spanien macht man aus den getrockneten und fein pulverisir-
ten Blättern, Schösslingen und jungen Zweigen eine Art Lohe,