übernachtet). Er wird durch seinen ausdauernden, weissen,
flockigen Vorkeim fortgepflanzt und künstlich erzogen , denn
er gilt, wie bekannt, als Leckerbissen zu manchen Speisen
und Brühen. Er wird in Essig oder getrocknet aufbewahrt.
Er ist leicht und sicher zu unterscheiden und man sollte nur
ihn geniessen. Ueberdiess sind alle Schwämme eine schwere,
ungesunde Speise und es ist noch keine Bereitungsweise bekannt,
um sie, die Nahrungsstoff enthalten, leicht verdaulich
und somit nährend zu machen.
U e b e r g i f t i g e S c hwämme und R et tu n g s v e r f a h r en.
Sehr zu bemerken ist, dass selbst sonst unschädliche Schwämme bei
ihrer leichten Zersetzbarkeit, im Alter und durch andre Verhältnisse
giftig werden. Hauptbestandtheile der Schwämme sind: die Pilz- oder
Schwammsäure, der Pilzzucker und das dem animalischen Faserstoff
verwandte Fungin. Die Gattung Lactarius (z. A. piperatus, giftig) enthält
noch überdiess harzigen Milchsaft. Alle giftigen Schwämme enthalten
wahrscheinlich Ämanitin, was in dem schönen, aber giftigen Fliegenpilze
(A. muscarius') zuerst beobachtet wurde.
Die giftigsten Schwämme in kleine Stücke geschnitten, und lange in
Essig, stark gesalznem Wasser oder in Aether liegen lassen, verlieren
ihr Gift, was nun diese Flüssigkeiten angenommen haben. Es darf also
bei Vergiftungen kein Essig u. s. w. gegeben werden, es würden die
Wirkungen dadurch nur schrecklicher werden.
Die Wirkung giftiger Schwämme kommt erst 5 bis 24 Stunden nach
dem Genuss, sie ist narkotisch-scharf, und beginnt mit Kolik, Neigung
zum Brechen, zuweilen mit Schwindel u. s. w. Man gebe sogleich zum
Brechen und wenn diess erfolgt ist, abführende Mittel, um die noch in
den Eingeweiden befindlichen Schwämme zu entfernen. Dann lasse man
viel kaltes Wasser trinken u. s. w. siehe:
Or f i l a , Rettungsverfahren bei Vergiftungen, aus dem franz. durch
Schuster. Pest 1819.
Die Gattung Agaricus ist eine der grössten des Gewächsreiches,
sie enthält nach Fries 1200 gut unterschiedene Arten.
B. bovinus seil B. edulis. D e r S t e in p i l z . He r r enpi l z .
Wächst in den Gebüschen von Morea. Er ist sehr leicht
kenntlich durch seinen in der Jugend gedrungenen Bau, der
dicke glatte Hut umschliesst fast den dicken, kurzen Stiel,
anders sollte er auch niemals genommen werden. Das Fleisch
ist consistent, hat einen eigenthümlichen, nicht unangenehmen
Geruch, und schmeckt roh milde, ohne alle Schärfe. Er
gieht gereinigt, zerschnitten, mit Zwiebel, Petersilie und
Pfeifer in seinem eignen Safte, zu dem später Butter gesetzt
wird, eingedünstet, ein angenehmes, aber unverdauliches Ge-^
rieht. Er lässt sich getrocknet lange aufbewahren und wird
zu manchen Speisen, Ragout u. a. m., zugesetzt. So kenntlich
nun auch dieser Pilz is t, so lange er jung, so wurde er
doch von unvorsichtigen Leuten selbst mit B. Satanas verwechselt
und dieser anstatt seiner gegessen, worauf die schmerzlichste
Vergiftung folgte. Die Gegenmittel sind so eben angegeben.
P hallus impudicus, Gl i ed s ch warn m, wächst bei Athen;
er riecht abscheulich; wurde von den Alten hei Uebelbefin-
den ihm ähnlicher Organe zur Genesung eingegeben.
Pii. escule’NTUs , d ie Sp i t z m or ch el. Morchella esculenta.
Helvella racunosa. H. escurenta. H. crispa. Wachsen nicht in
Griechenland. Sie sind zu empfehlen, weil sie schmackhaft und leicht
zu erkennen sind.
T uber cibarium. "TSvov, Diosk. "TSvos f i'xvog, ngr.
D ie T r ü f f e l .
Sie wächst zu Nisi in Lakonien, wo man sie xala/ißo-
«löia, erapijdia und ß v x a U G i a nennt. Die Trüffeljagd ist dort
Geheimniss von nur wenigen, diese gehen mit einem Stab in
die Gebüsche und stampfen gleichförmig auf die Erde, bis
der Schall sich ändert, dann hacken sie die Erde auf und
bringen die gefundenen Trüffeln nach Mistra auf den Markt.
Die Trüffeln stellen einen knollenartigen, rundlichen,
fleischigen, aussen höckerigen, braunen Körper dar, welcher
innen einen weisslich und braun marmorirten Kern enthält,
in dem sich die Keimkörner zu jungen, neuen Trüffeln ausbilden.
Sie waren schon von den Alten wegen ihres eigenthümlichen
Aroma als Leckerbissen geschätzt zu Saucen u. s. w.
Auch in Cypern gieht es Trüffeln. T. album wächst bei Athen.
T rapa natans © . Tqlßolog gvvdpog, Diosk. Tpi'/Moc, ngr.