fand ich eine kleine Parthie in Brauneisenstein umgeänderte
Schwefelkieskrystallc auf Quarz. Dieses Gebirg scheint nicht
erzführend zu sein. Von hier umgingen wir die östliche
Seite des Eliasberges, den an dieser Seite ein sehr mächtiges
Lager eisenochriger salinisclier Kalkstein durchsetzt, dessen
ich schon früher Erwähnung that; zu unterst zeigt sich
Glimmerschiefer mit dem gewöhnlichen salinischen Kalk bedeckt;
auf diesem liegt das Lager, was aus mehrern übereinander
liegenden mächtigen Bänken besteht, über ihm liegt
wieder graulichweisser salinisclier Kalkstein. Südlich vom
Eliasberge sind lauter Kalkberge. Bei einer Mandra geht
südlich zwischen hohen Kalkfelsen eine enge steile Schlucht
hinab, ich verfolgte sie weit, fand aber nur einige ganz unbedeutende
Spuren von Rotheisenstein, das ganze Gebirg ist
hier voller Höhlen und Schlotten.
Von dieser Mandra wandte ich mich nördlich bis an den
südlichen Abhang des Eliasberges, wo sich schmale Lagen
reicher Rotheisenstein im Glimmerschiefer zeigten. Wir zogen
dann durch eine enge Schlucht am westlichen Abhange
des Eliasberges, er ist der höchste, vom Hymettos an bis
zum Cap Sunium.
Der Glimmerschiefer an seiner Westseite enthält blass-
grünen Glimmer und viel Quarz; der an der Ost- und Südseite
zu Tage ausgehende ist der gewöhnliche Glimmerschiefer
des Lauriongebirges, auf ihn thürmen sich ungeheure
Massen älteren Kalkes bis zur klippigen Spitze, auf welcher
kühn eine kleine weisse Kapelle des Propheten Elias steht,
vielleicht einst ein Altar vom Zeus dem Donnerer.
Wir überschritten des Eliasberges westlichen hohen Abhang
und wandten uns nordöstlich hinab zu einem verlassnen
Gehöfte, bei welchem ein guter Brunnen ist. Es liegen viele
Steinhaufen herum, unter ihnen fanden sich ziemlich häufig
gelblichbi’aune, etwa 7^ Zoll lange Eidechsen, sie sind sehr
zierlich durch eine Menge kleiner weisser Striche, welche
zwischen einem dunkelbraunen Punkte sich befinden, auf'dem
Rücken und an den Seiten herab gezeichnet; von den Hinterbeinen
an bis etwa 2 Zoll vor der Spitze des Schweifes
reihen sich diese Streifen wie Perlen eines Ringes an einander,
doch nicht bis zur untern Fläche. Der Bauch und letzte
Theil des Schweifes ist blassgelb. Der Kopf ist klein und
konisch, der Körper dick und läuft von den Hinterfüssen
an schnell abnehmend zum spitzen Schweif. Sie sind etwas
langsam in ihren Bewegungen; es ist Stellio caspicus. Ausser
ihnen fanden sich noch dicke schwarze Käfer unter den Steinen
(Pimelia 4collis).
Eine halbe Stunde nördlich von hier gelangt man zu
einem verlassnen Hause ohne Dach, dabei war ein schönes
Feld und ein guter tiefer Brunnen. Noch \ Stunde weiter
kommt man wieder an ein verlassnes kleines Haus, bei welchem
ein schön mit weissem Marmor eingefasster alter Brunnen
sich befindet, auf dem fruchtbaren Felde dabei stehen
zwei etwa 14 Lr. hohe dünne Marmorsäulen. Zi Das Thal, in
welchem wir uns jetzt befanden, nennt man Sinderlna. Hier
und auf der jetzigen ganzen Tour zeigte sich keine Spur von
Bergbau, da die geognostischen Verhältnisse, welche den
Laurischen Bergbau bedingen, fehlen, wohl aber ist dieser
an das Laurische Gebirg westlich angrenzende Landstrich
recht fruchtbar und jeder Brunnen gibt gutes Wasser. Der
allgemein östliche Fall des Glimmerschiefergebirges, was auf
dieser Seite wasserhaltig ist, gibt Hoffnung im östlichen Theil,
also im Laurion- und Theriko-Gebirge, an gut gewählten
Punkten mit der nöthigen Beharrlichkeit Wasser zu erbohren,
was früher oder später dort so nöthig sein wird.
Ich wandte mich nun östlich, überschritt einen kleinen
Bergrücken und bog dann rechts ab, in das kleine Seitenthal
der Camara dissenterina, von welchem ich schon früher sprach
(Seite 60.). Ehe ich aber das Laurische Gebirg verlasse,
muss ich noch erwähnen, dass es auch auf der südöstlich
dem Thorikos - Hafen vorliegenden, ein Paar Stunden langen,
aber etwa nur ^ Stunde breiten Insel Makro, sonst llelenen-
insel genannt (weil Paris die entführte Helena dort zum ersten
Mal umarmte, wovon sich jedoch keine Spur mehr fin