bewachsen. Gegen £ St. Weges sind die Spuren des Kanals
noch zu sehen.
Das Conglomérat besteht aus Faust-grossen Gerollen mit
kalkig-thonigem Cement verbunden, es bildet an der Westseite
des Isthmos eine etwa 2 Lr. mächtige Bank, in welcher
zu oberst weiter nördlich viele calcinirte grosse Austerschalen,
Ostrea, Pecten, Serpulae u. a. liegen, welche den
noch lebenden Conchylien ganz ähnlich sind. Die dabei befindlichen
obersten Gerolle sind klein und meist quarzig. Es
war die letzte Meeresbildung, ehe der Isthmos trocken wurde.
Die nördliche Seite des Isthmos ist bedeckt mit Gerollen aus
dem Serpentingebirge und in der rothen thonigen Erde findet
sich viel Magneteisensand.
Die Arbeit durch das Conglomérat kann fast allein mit
Keilhauen und eisernen Keilen geschehen; mit tiefen zwei-
männischen Löchern wird man zuweilen grössere Massen durch
wenig Pulver aufrütteln, um sie zum wegfördern vorzubereiten.
Unter dem Conglomérat liegt an der Westseite des Isthmos
Geröll mit Erde, an der Ostseite erdiger Kalkmergel.
Geht man von dem eben beschriebenen, begonnenen Kanal,
in der von den Alten wohl gewählten Linie (obgleich etwas
nördlicher eine nahe Niederung günstiger zu sein scheint)
gegen Osten fort, so kommt man auf kleine Anhöhen, wo
man bis zu 6 Lr. tief wird niedergehen müssen, um das
Niveau des Meeres zu erreichen. Noch weiter östlich zieht
sich das früher schon erwähnte grobe Kalkconglomerat längs
dem Meerbusen vor, es ist hier 8 bis 10 Lr. mächtig und
gegen die Meeresseite schroff abgerissen, unter ihm liegt erdiger
Kalkmergel. Wo der Kanal durchkäme, möchte wohl
auf eine kurze Strecke über 10 Lr. tief niedergearbeitet werden
müssen, um nur erst das Niveau des Meeres zu erreichen.
Rechnet man also 6000 Metres weit, den Kanal 10 Lr. breit
und von 2 bis 6 und endlich hier bis zu 10 Lr. tief auf das Niveau
des Meeres und 4 Lr. tief unter dem Niveau des Meeres auszugraben,
damit auch grössere Schiffe durchkommen können und
er nicht so bald versandet; so wird man finden, dass einige Millionen
Kubik-Meter aufzuarbeiten und auszufördern sein werden.
Diese Arbeit würde jedoch bei gehörigen Anstalten und einei hinreichenden
Anzahl Arbeiter rasch vorwärts gehen. Soll aber der
Kanal nicht oberhalb um das Doppelte breiter hergestellt werden
und nicht dennoch durch steten Einsturz der Seitenwände kostspielige
und störende Ausbesserungen veranlassen, so muss er zu
beiden Seiten mit Quaderstücken aus den etwa £ St. südlich
entfernten Steinbrüchen ausgemauert werden. Der Kanal muss
ferner in grader Linie durchgeführt werden und an ein Paar
Stellen erweitert sein, damit Schiffe einander ausweichen
können. Auf der Westseite wird die Ausgrabung bis zum
Niveau des Meeres keine besondre Schwierigkeit haben, aber
tiefer wird sich Wasser finden (wahrscheinlich bei 1 Lr. Tiefe),
wodurch dann grosse Schwierigkeiten entstehen werden, um
noch 3 Lr. niederzugehen. Man mache daher zuerst da,
wo die Alten bis zum Niveau des Meeres an der Westseite
niedergegraben haben, einen Versuch, ein Stück weit 4 Lr.
tief unter das Niveau des Meeres auszugraben, ist man so
tief gekommen, so beobachte man ,< wie viel man Wasser auszuschöpfen
hat, wie stark der Zudrang ist, wie viel sich im
Winter Regenwasser ansammelt und wie es im Sommer wieder
abnimmt, um hieraus auf den Gang der weitern Arbeit
schliessen und die deshalb nöthigen Vorkehrungen bestimmen
und übersehen zu können.
Für wenig Zahlung kann man fremde arbeitsame Leute
bekommen, so dass also der Landeskultur keine Menschen
entzogen würden. Das Arbeitsvolk wird bei richtiger Behandlung
mehr arbeiten, als bei einer vielfachen und daher theuern
Aufsicht.
im Hafen Kalamäki erzählten die Leute, dass, als man
am Kanal von dieser Seite gegraben, sich Blut gefunden
hätte, ein Zeichen, dass das Festland nicht vom Peloponnes
getrennt werden solle. Pausanias berichtet II. 1. 5.: „ Die
„Korinthische Landenge nun, oder der Isthmos erstreckt sich
„auf der einen Seite bis an das Meer bei Kenchreä, auf der
„ändern bis an das Meer bei Lechäon, dadurch wird nämlich