chipel. Die Wurzel hat einen süssen, etwas gewürzhaften Geschmack
und wird in England, Schweden genossen und mit Zucker eingemacht.
Gegen Schlangenbiss, siehe später.
Kn o l l e n - G e m ü s e .
ARUM. Aron.
A. Arisarüm 2f.. ’Agisagov, Diosk. ¿/^cGiovria, ngr. Nicht
selten auf den gr. Bergen, unter schattigem Gebüsch.
A. m a c u l a t u m 2J.. ¿/paxovrta, ngr. ”A q o v , Lakon. Häufig
in Morea; beim Kloster auf dem Pentelikon, und auf den Inseln
des Archipelagos. Bei grossem Brodmangel wurden die
Wurzelknollen in 2 bis 3 Wasser gekocht, zerstossen und
gebacken.
A. DrACUNCULUS 2j.. 4 QUXOVXIOV, Diosk. 4 q . CplÖO%OQ-
t o v , ngr. Häufig in Griechenland in Flecken und unter Gebüsch.
Es ist ein gigantisches Aron, wird 3 Fuss hoch und
bringt im Mai eine bis zu 16 Zoll lange, aussen grüne, innen
braunrothe Scheide, aus welcher ein 12 Zoll langer braunro-
ther, bauchiger, hohler Griffel, der einen aasartigen Gestank
verbreitet, hervorragt, Blüthe und Kolben enthalten ein scharfes
Harz, was dem Kolben fehlt. Zu unterst am Kolben bilden
sich später rothe Beeren. In dieser Blüthe entwickelt sich
4° Wärme mehr als in der sie umgebenden Atmosphäre; in
ihr hält sich Pedinus glaber auf.
A. colocasia Zf. Zante, Cypern, Kreta. A. dioskoridis ZJ. *Aqov
Diosk. ’AyQioxoivxvfhu, ngr. Häufig in Saatfeldern auf Cypern, die
gekochte Wurzel ist essbar.
Die frischen Wrurzeln der Aron-Arten sind sehr scharf, blasenziehend
und giftig; sie sind schleimauflösend, abführend, reizend; getrocknet
sind sie unwirksam. Sie können anstatt Seife dienen und von
der Schärfe befreit, geben sie ein brauchbares Mehl. A. maculatum
enthält in 100 Theilen: Satzmehl 70, Bassorin 18, Gummi 5, Extractiv-
stoff mit Schleimzucker 4, und etwas fettes Oel. Mit den Beeren kann
man rothbraun färben.
ORCHIS. Or chi s . Knabenkrau t .
O. p y r a m id a l i s . Auf Hügeln Messen., Lakon.
O. m a sc u l a . Parnass, Arkad., Lakon., Argolis.
0 . l o n g ic o r n is . Messenien. 0 . v a r ie g a t a . Morea.
O. u n d u l a t if o l t a . UttQKivoßoTuvi, Messenien.
0 . p a p il io n a c e a . ’’Oqiiq, Diosk. Ngr. wie vorige, meist
aber SaXim. Sehr häufig zwischen Steinen.
O. l a t i f o l ia . Lakonien, in Sümpfen.
0 . s a m b u c in a . Elis, Lakonien.
O. m a c u l a t a und 0 . c o n o p s e a . Lakonien; auf Wiesen
und Hügeln.
O. n ig r a . Auf Bergen; Lakohien. Sämmtlich 2J..
Die schleimigen Knollen sind nährend, man gräbt sie im Anfänge
des Herbstes aus, wenn der Stengel beginnt zu welken und nimmt nur
den jüngern festem der beiden Knollen, sie werden gereinigt in kochendes
Wasser getaucht und dann schnell in einem Trockenofen gedörret,
so geschieht es in Europa; wie im Orient, das ist nicht bekannt. In
dem noch türkischen Griechenland werden besonders O. papilion: O.
rubra und O. mascula gesammelt und nach Konstantinopel gebracht, wo
sie in grösser Menge pulverisirt, S a l a p , Salep von den im Serail
Entkräfteten gebraucht werden, auch bei hartnäckigem Durchfall. — O.
latifolia, O. maculata, O. pyramidalis u. a. m. sind ebenfalls brauchbar.
Die Alten verglichen den Geruch der frischen Knollen mit dem des
männlichen Samens. Die Türken halten sie wegen ihrer aphrodisischen
Eigenschaften sehr in Ehren. Sie verdienen fast alle in Gärten aufgenommen
zu werden; man hebt sie tief mit Erde aus und setzt sie an
einen feuchten, beschatteten Ort.
O. b i f o l i a ; blüht weiss, riecht angenehm vanillenartig, wild bei
Konstantinopel. — O. nigra seu Satyrium nigrum L. ist wohlriechend.
OPHRYS. Ragwur z .
0 . m u sc if e r a s. M y o d e s . Acliaia; Blüthe wie eine Fliege.
0 . a p i f e r a . Morea; häufig; Blüthe wie eine Biene.
O. a r a w e if e r a . Morea; Blüthe wie eine Spinne.
O. f u s c a . Messenien, Argolis. — Sämmtlich 2(..
O. t e n t i i r e d i n i f e r a . Ao'ptg. Cypern. — O. seu A c e r a s a n t h r o -
p o p h o r a Z | . Bei Konstantinopel; die Blüthe soll einen nackten Menschen
vorstellen; ist wohlriechend. — Die Ophrys - Arten verdienen wegen