wohnlich 30°, oft bis zu 48° in Ost. Die Kalkbedeckung ist
nicht sehr mächtig, darunter liegt das allgemein herrschende
rothe kieselige Gestein, was hier überall mehr thonig ist^ es
braust nicht mit Säuren, ist meist dünn geschichtet, 1 bis
3 Zoll dick, enthält aber auch hier zuweilen karneolartige
Nieren oder Lagen Hornstein.
Kupfer bei Andrizena.
Bei AndrizSna, glaubte man, sei reiches Kupfererz in
grossen Massen und schon von Kalamäta aus hatte ich geeilt,
einen so wichtig zu sein versprechenden Platz noch bei guter
Jahreszeit zu untersuchen. — Die Proben, welche aus ein
Paar Pfund, nach langer Arbeit gesammelten, Stückchen Gestein
mit Malachit bestanden, sind von zwei Lokalitäten.
Nach der entferntesten führt der Weg gegen Süden durch
mit Laubholz bewachsene Gründe und über einige Anhöhen.
Nach etwa 3 Stunden gelangt man an den Platz, wo in dem
rothbraunen, kieselig-thonigen Gestein, am obern Abhange
des Gebirges eine etwa | Zoll starke Lage schwärzlichgraues,
thonig-scliiefriges Gestein zu Tage ausstreicht; in dieser
schmalen Lage bricht, meist scharf getrennt, eine Zoll
dicke thonige Lage, die ganz mit Malachit durchwachsen ist,
sie enthält auch zuweilen kleine Nester Rothkupfererz und
gediegen Kupfer; ich fand eine kleine Masse gediegen Kupfer
mit Malachit, welche 15^ französische Grammes wiegt.
Dass dieses Vorkommen keine Bearbeitung erlaubt, bedarf
keiner Auseinandersetzung. Das Gebirg ist sehr gleichförmig,
also ist auch keine Verbesserung zu erwarten. Die
Bauern haben längs dem Streichen dieses kleinen Flötzes ein
Paar Lr. weit gegraben; ich liess alles aufräumen und frisch
aufhauen.
Ueber diesem rothen Gestein, was zwar noch einige
Schichtung zeigt, aber im Allgemeinen sehr zerklüftet ist,
scheint ein eben so geschichteter dichter Kalkstein zu liegen
und über dem Kalk, der nur einige Lr. mächtig ist, liegt
wieder rothes eisenkieseliges Gestein, was sehr regelmässig
geschichtet ist, es streicht h. 2,6 und fällt 48° in Ost.
Diesem Platz gegenüber liegt jenseit der tiefen, engen
Thalschlucht ein kleines Dorf, Linistena. Unterhalb des Dorfes,
was am obern Abhang erbaut ist, macht der Gebirgsab-
hang einen hügelartigen Vorsprung, welcher ringsherum mit
einer antiken Mauer umgeben ist und noch andres altes Mauerwerk
zeigt, also einst befestigt war.
Der Tempel des Apollon zu Bassä.
Von da, wo wir uns befanden, einige Stunden weiter
südlich, liegt der zerstörte Tempel des Apollon Epikurios
(Helfer), er wurde so benannt, weil man glaubte, er habe
bei einer ansteckenden Krankheit der Umgegend Hülfe geschafft.
Die Bildsäule des Apollon war 12 Fuss hoch und
wurde von den Phigaleern nach Megalopölis zur Zierde gebracht.
Dieser Tempel war ganz von Stein, das heisst von
weissem Marmor erbaut. Unter allen Tempeln im Peloponnes
wurde dieser nach dem Tegeischen wegen der Schönheit der
Steine und des Ebenmaasses seiner Theile am meisten geschätzt.
Er ist in seiner innern Construction wesentlich von
der anderer Tempel verschieden; denn er steht nicht, wie fast
alle Tempel der Griechen, von Westen nach Osten, sondern
beinahe ganz von Süden nach Norden. Er hatte im Innern
einen ringsherum laufenden Fries mit schönen Basreliefs, welcher
bei der Ausgrabung aufgefunden und im nachstehenden
Werke abgebildet wurde; er befindet sich jetzt im Britt. Museo;
nur wenige Tempel hatten dergleichen Friese im Innern.
Er hatte ferner Säulen dorischer und jonischer Ordnung und
in der Mitte der Cella stand eine einzelne Säule. Er liegt
bei dem alten Flecken Bassä v 40 Stadien von Phigalia, auf dem
Berge Kotylion.
Baron v. Haller, Cockerill (Architect), Brönstedt (k. dänischer
Legationsrath) und Baron v. Stackeiberg liessen diesen
Tempel 1812 freigraben. Ihre Unkosten und Mühe wurden