jungen Hirten angenehm säuselnde Töne hervorbringen, denen
alle gespannt zuhörten. Es wurden auf einer sehr vorzüglichen
Mundharmonica ein Paar Accorde angegeben, man wandte
sich zu uns, kehrte aber bald zu jenem Flötenspieler zurück,
dessen Spiel wir selbst nicht mehr zu unterbrechen wünschten.
— Die lustige Pfeife aus an einander gereihten, immer
kürzern und engern Stückchen Rohr, wird aus A. Donax verfertigt
und gehört dem Pan oder dem gefiederten Papageno
und ist nicht mit der Flöte der Alten zu verwechseln.
Das gemeine Rohr dient Dächer zu decken zu Scliilfhüt-
ten (S. 1 7 9 ), zum Berohren der Decken, zu Flechtwerk. Dije
hohlen Stücke, aus denen die innere Haut herausgemacht ist,
werden mit Mehlpulver, mit Branntwein angemacht, ausgestrichen,
durchgeblasen, einfach oder an einander gesteckt, geben die
besten Schiessröhrchen, um mit Pulver besetzte Bohrlöcher
in Steinbrüchen und Gruben zu entzünden.
Ganz jung als Futter für Pferde; Kühe sollen viel Milch
davon geben, nur dürfen sie es nicht vor dem Kalben bekommen.
— Die Biüthenrispen zu Wedeln, zum Ausstopfen von
Matratzen, zum Einpacken anstatt Werg; auch kann man Wolle
damit grün färben. — Aus der getrockneten und gepulverten
Wurzel kann man gutes, nahrhaftes Brod hacken.
A. Donax 2J.* ¿tovaf, Diosk. Kakafiog^ ngr. Zahme s
R. In Griechenland und auf den Inseln, in feuchten Schluchten.
Zu Angelruthen, Weberkämmen, anstatt hölzerner Patronen
zur Jagd, als Pulvermaas. Ist eine schöne Rohrart.
Die übrigen 'Rohrarten siehe Futterkräuter. Gräser S. 709.
SACHARUM. Zucke r r ohr .
S. Ravennae 2J.. KaXti^iog 6vQtyyictg, Diosk. Sctjiccxi,
meist xaXctfit, ngr. Häufig in Morea, zwischen Thespia und
Liwadia, hei Xerochori auf Euböa 5 Ellen hoch, die Halme
sind innen mit einem schwammigen Mark ausgefüllt; wird zum
Dachdecken benutzt; die Biüthenrispen wie die vom gemeinen
Rohr.
S. cylindricum 2J.. Bei Athen, Elis, an nassen Plätzen.
S. OFFiciNARUM î |. Geme i n e s Zuc ke r r oh r . Es kommt in
Malta gut fort und würde wahrscheinlich auch in Griechenland gedeihen,
verlangt eine fruchtbare, bündige Erde, im Sommer viel Wasser,
im Winter Trockne. Die Benutzung des Zuckers ist bekannt; welche
grosse Menge nür im mittlern Europa verbraucht wird, beweist, dass in
Einem Jahre bloss aus Brasilien 43 Millionen Pfund Rohzucker in Hamburg
ankamen. Eine Haupteigenschaft des Zuckers ist, dass er durch
die Weingährung in Weingeist (51 Thl.) und Kohlensäure (49 Thl.) zerfällt;
daher zur Bereitung des künstlichen Champagner. — Ueber dessen
Cultur in Frankreich siehe:
De la facilité et des avantages de l’introduction en France de la
culture en grand du coton, du café et notamment de la canne a sucre.
Paris 1831.
COFFEA a r a b i c a . D e r ar abi s che Kaf fe ebaum. Er wurde bereits
S. 537 zum Anbau empfohlen und wird sich wahrscheinlich accli-
matisiren lassen, wenigstens den nöthigsten Bedarf liefern, so dass
Griechenland wieder um Ein Product weniger vom Ausland abhängig
sein konnte.
THEA. D e r Th e e s t r a u c h . Auch dieser würde in Griechenland
gedeihen, er kommt bereits im südlichen Frankreich gut fort, aber wenn
er auch noch so gut geräth, so wird man niemals von ihm mit Yortheil
und in einiger Menge Thee gewinnen, dessen Bereitung sehr schwierig
ist, und ungemein sorgfältig betrieben werden muss, dazu fehlen Chinesen.
— England verbraucht, die Kolonien nicht mit gerechnet, jährlich
28 Millionen Pfund und Russland führt jährlich 25 Mill. Pfd. ein.
Gewächse j welche Salze liefern.
SALICORNIA. Gla s s chma l z .
S. f r u t ic o s a t). Am Meere hei Athen u. a. m.
S. HERBACEA © . KqL&fiog, ngr. Häufig am Strande der
gr. Inseln, besonders von Milo.
Die Asche dieser Pflanzen hält Soda und dient zur Glasbereitung,
zu Seife u. a. m.
S. h e r b á c e a wird bei Narbonne jährlich gesäet, sobald
sie Früchte angesetzt hat, abgeschnitten und verbrannt, ihre
Asche enthält 14 bis 15 p. C. halbkohlensaures Natron. Auch
bei Nizza werden mehrere Sodahaltige Pflanzen zu gleichem
Zweck verbrannt. Die beste Soda liefert die in Aegypten und
Spanien wachsende S. Alpini Lagasc. — S. herbácea wurde