und eingerichtet hat; diese Landenge ist an der östlichen
Seite weithin eben, was derselbe zu einer guten Seilerstätte
benutzte, auf welcher Taue aller Art aus russischem Hanf
verfertigt werden.
Die Landenge bis an die grössere Insel, dem alten Ka-
laureia, so wie der Theil, auf welchem Poros liegt, besteht
aus Trachit, der sich hier zu unterst in einzelnen Blöcken
grau zeigt, die ganze übrige obere Tracliitmasse ist blassroth.
Beide Arten sind im Gefüge porös, am meisten die rothe; der
glasige Feldspath ist in beiden häufig als undeutliche Krystalle
verwachsen, weiss, matt, am meisten im grauen; schwarze
Hornblende in dünnen Prismen enthalten beide, jedoch nicht
so viel als sechsseitigen braunen Glimmer. Wo der Trachit
nördlich endet, steigt die gi'össere Insel Kalaureia auf, so
dass sie von dem Theil, auf welchem jetzt Poros liegt, nur
durch eine schmale niedrige Landenge getrennt ist; diess war
die Insel Sphär i a (nachher Hiera). Die niedrige Landenge
wird fast vom Meere überfluthet. Pausanias schreibt II. 33. 1.:
„Von den Inseln der Troizener ist eine nahe am Festlande
„und man kann zu Fuss hinüber gehen. Diese, früher Sphäria
„genannt, erhielt von der Aethra den Namen Hiera (die Heil
i g e ) . ” Es muss also seit der Zeit der vulkanische Theil,
welcher die Meerenge zwischen Poros und Morea einnahm,
eingestürzt sein. Auch die Aethra und die Troizenischen
Jungfrauen gingen nach dem dortigen Tempel der Athene Apa-
turia, ihren Gürtel vor der Hochzeit zu opfern. Konnte man
aber zu Fuss hinüber gehen, denn für eine Brücke ist die nicht
ganz schmale Meerenge zu tief (auch würde eine Brücke besonders
erwähnt worden sein), warum nannte dann Pausanias
Sphäria nicht eine Halbinsel, wie er es von Mdthana richtig
angab. Die jetzige Landenge muss damals so tief gelegen
haben, dass sie vom Meere bedeckt war, denn Kalaureia wird
als eine besondere Insel beschrieben. Die Landenge wurde
wahrscheinlich, als sich die Meerenge zwischen dem Festlande
bildete, gehoben, so dass* sie jetzt trocken gegen 2 Lr. hoch
über das Meer hervorragt.
Wo die Landenge nördlich endigt, ist östlich das Gestade
von Kal aur e i a einige Klafter hoch über dem Meere
steil abgestürzt; es zeigt sich hier dunkellauchgrüner Serpentin,
aber wie gewöhnlich sehr zerklüftet, ich bemerkte keine
Diallage; er ist weich und auf den Ablösungen mit grünlich-
weissem Talk "überzogen. Oberhalb ist dieser Serpentin noch
reichlicher mit solchem Talk durchwachsen und durch das
Anschlägen der Wellen und Einwirkung der Luft zersetzt,
und daher hellgrün. Ueber und an den Seiten dieser Serpentinkuppen
liegt gelblichgrauer Kalkschiefer, der sehr thonhaltig
und zuweilen mit Kalkspathadern durchzogen ist; über
ihm liegen Schichten, die gelblichgrau und leicht zerreiblich
sind und aus lauter thonig - kalkigen kleinen Körnchen bestehen,
mit weissem kalkigen Bindemittel; diese Schichten werden
von grauem dichtem Kalkstein bedeckt, der unregelmässige
, meist senkrecht zerklüftete Massen bildet, die häufig
mit Kalkspathadern durchwachsen sind. Wo an der Landenge
Kalaureia sich erhebt, findet man unregelmässig - eckig
cellulösen Kalktuff.
Der Weg von der Landenge auf die Insel Kalaureia an
der Ostseite zieht sich rechts, man gelangt in eine kleine
Ebene, östlich liegt ein Kloster mit Gärten. Nördlich in der
Ebene hinauf öffnet sich ein kleines Thal; hier bricht je ner
Kalkschiefer thonhaltiger, er erscheint als kalkiger Thonschiefer,
braust aber noch mit Säuren, seine Schichten bieten
einige Platten, die in den Schulen als Schreibtafeln gebraucht
werden, obgleich ihre grünlichgraue Farbe für diesen
Zweck zu licht ist. Diesem Bedürfniss wird der Tafelschiefer,
welchen ich in Amorgo auffand, gniigend abhelfen. An
einigen Stellen zeigt sich dieser Thonschiefer als Griffelschiefer,
in meist unregelmässig viereckige, l \ bis 4 Zoll lange
dünne prismatische Stücke zersprungen; man bedient sich ihrer
als natürlicher Schieferstifte zu jenen Tafeln. Weiter habe
ich diese Insel nicht besucht.
Es finden sich auf ihr noch Ueberreste vom Tempel des
Poseidon; er steht auf der höchsten Anhöhe der Insel, gegen