dem China die beste Seide verdankt. Er wird daher später
aufgeführt werden.
Unter .Tustinian wurden die ersten Seiden - Cocon’s von
Missionären in Bambusstäben aus China gebracht, von wo ihre
Ausführung bei Todesstrafe verboten war.
Ich habe bisher M. alba und nigra zusammen betrachtet
in Hinsicht der Seidenzucht, werde aber nun jeden einzeln
aufführen.
Mords a l b a . D e r w e i s s e Maulbe e rbaum,
Er wächst in China, Persien und auch in Klein-Asien
wild, in Griechenland angepflanzt; er erreicht nur eine mit-
telmässige Höhe, hat sparrigen Wuchs. Lässt sich durch den
Schnitt niedrig und strauchartig halten. Die Beeren sind anfangs
grün, reif weiss, widerlich süss. Ri s so unterscheidet
11 Varietäten. Durch ein grosses Blatt zeichnet sich besonders
der w e i s s e Ma i l ä n d e r aus. Es giebt auch eine
Abart mit schwarzen Früchten, der mit M. nigra nicht zu
verwechseln' ist. N o i s e t t e unterscheidet ebenfalls mehrere
Varietäten, von denen M. ma c r o p h y l l a die vorzüglichste isU
— Bei dem Dorfe Kephissia unweit Athen und im botanischen
Garten am heiligen Wege nach Eleusis wachsen weisse Maulbeeren,
die geschätzt und selten gehalten werden.
Die B l ä t t e r , welche, nachdem die Seidenraupen sich
eingesponnen haben, am Baume übrig bleiben, dienen frisch
oder trocken zum Futter für das Vieh. —- Die B e e r e n werden
in Zucker oder Most eingesotten; sie geben selbst einen
Syrup, auch Essig; dienen auch um in kurzer Zeit Geflügel
zu mästen.'— Die Ae s t e geben gute Weinbergspfähle. — Das
Hol z ist strohgelb; ein gutes Nutz- und Brennholz; es w idersteht
der Fäulniss lange.
M. it a l ic a . D e r i t a l i e n i s c h e Maulbe e rbaum.
Ist wohl nur Varietät des vorigen, nur grösser und kräftiger.
Die Benutzung dieselbe. — Das Holz gelblichroth.
Der Maulbeerbaum war bei den Alten das Symbol der
Klugheit, weil er im Frühjahr spät zu treiben anfängt, wo
keine Kälte mehr zu fürchten ist. — Der Peloponnesos soll
unter den letzten Kaisern von Constantinopel wegen seiner
Aehnlichkeit mit einem Maulbeerblatte More a genannt worden
sein, von Moçéa, der Maulbeerbaum.
Folgende Schriften beziehen sich auf M. alba.
Gründliche Anweisung zur Cultur des weissen Maulbeerbaums, zur
Erziehung von Seidenraupen. Nach den besten franz. und ital.
Werken für Deutschland bearbeitet von G. F. Ebner. Mit einer
Zeichnung. Heilbronn bei C. Drechsler. 1828. 24 kr.
Ueber Cultur von Morus alba vom Inspector Ha r twi g . Verhandlungen
des Grossh. Bad. landwirthsch. Vereins. 1828. S. 142.
Ueber Anzucht der Maulbeerbäume von Bo n a f o u s . Aus den Annales
de l’Agriculture françoise, in Dingler’s polytechn. Journal.
B. 34. S. 52.
Ueber den Maulbeerbaum: André, ökon. Neuigkeiten. Bd.41. S. 264.
Notes pour servir à la culture et propagation des mûriers par A. Raf.
De l i l le. Im Octoberhefte 1826, du Bulletin de la soc. de l’Agri-
cult. du Départ, de l’Hérault.
L’art de cultiver le mûrier -, par M. le Comte Ch. V e r ri, traduit
de l’italien par M. de Fo n t a n i e l l e s . Paris 1827. 8 .
! Sur la culture du Mûrier blanc, par M. L e coq. Annales scientif.
de l’Auvergne 1828. p. 161. Ibid. par M. Gonod. p. 2 8 9— 293
Manuel complet du Magnanier, ou l’art d’élever les vers à soie et
de cultiver le mûrier par M. Deby. Paris 1831.
Morus nigra. D e r s c hwa r z e Maulbe e rbaum.
Er wächst häufig in Griechenland und auf den Inseln. Auf
Andro bei Palaeopolis fand ich seine grossen, schwarzen
Beeren vorzüglich schön, sie sind süss - weinsäuerlich xmd angenehm
zu essen. Er wird 25 bis 30 Fuss hoch, ist ein
stärkerer Baum wie M. alba*
Die Blätter dienen zur Fütterung der Seidenraupen. g |
Die Beeren sind sehr Farbestoffhaltig, können zu fothen und
violetten Farben benutzt werden, àë- Die Rinde soll man zu
Verfertigung von Geweben benutzen können. — Die Ae s t e