gefressen; mit Mistelzweigen lassen sich die Hasen auf die
Schussstelle locken. — Besonders aus den opaken, weissen
Be e r e n wird ein guter Vogelleim bereitet, auch die Rinde
kann dazu dienen. Die Beeren lieben mehrere Vögel, namentlich
die Misteldrossel (Turdus viscivorus) , sie enthalten in
einer klebrigen Masse einen herzförmigen Samen, der theils
den Vögeln am Schnabel hängen bleibt und an die Zweige
abgestrichen wird, oder unverdaut fortgeht und mit dem
Kothe hängen bleibt, er keimt, dringt in die Rinde und wird
von ihr mit neuen Jahrringen umwachsen, die immer grösser
werden, je stärker die Mistel wird, die einen kleinen Strauch
am Aste des Baumes bildet, der 1 bis 2 Fuss gross wird;
sie wächst niemals auf der Erde. Sie hat nur festen Platz
am Baum, lebt aber nicht von seinem Safte, sondern wie die
Flechten von den Atmosphärilien. — Aus dem Holze machte
man sonst Kügelchen zu Rosenkränzen.
liO R A N TH U S .
L. eijropaeus. ”0'€6g, ngr. D ie e u r o p ä i s c h e
Ri emenblume .
Dieser Schmarotzerstrauch findet sich in Messenien, auf
dem euböischen Delphi und am Athos; er wächst wie die Mistel
an den Zweigen, besonders der Eichen, wird aber etwas
grösser wie diese und seine Blätter fallen im Winter ab, die
Zweige sind braun, die Beeren glänzend und gelb, er giebt
keinen Vogelleim, wird aber für wirksam gegen Epilepsie gehalten.
Forstmännisch wären nun noch in Griechenland Cistus,
Salvia, Euphorbia, Satureia, Thymus u. a. m. aufzuführen,
weil sie oft ganze Bergflächen überziehen, sie würden unter
ändern Verhältnissen für Holz-Anflug und Ansaat arge Unkräuter
sein, hier sind sie aber nicht als solche auszurotten,
sondern dienen den auf dem baumlosen Gebirge noch vorhandenen
Boden zusammen zu halten und einer künftigen Holzcultur
in einem, wenigstens etwas vorbereiteten Zustande vorzubehalten,
und es ist daher sehr über sie zu wachen, dass
sie nicht, wie es so sehr häufig geschieht, von den Hirten
abgebrannt werden, wobei nicht nur stets Holzarten mit vernichtet
werden, sondern auch der abgesengte Boden auf eine
noch niedre Stufe der Vegetationsfähigkeit gebracht wird.
Dasselbe ist auch von vielen kleinern Kräutern und von den
Grasarten zu sagen; die letztem werden später unter den
Futterkräutern, die ändern unter den arzneilichen oder technisch
nützlichen Gewächsen aufgeführt werden.
Alle Cr y p t o g ame n , die in Griechenland wachsen, vollständig
aufzuführen, würde hier zu weitläufig sein. Für den
Forsthaushalt sind bis jetzt nur wenige von einiger Bedeutung.
Es werden von den Cryptogamen in den folgenden
Abtheilungen nur die aufgeführt werden, welche einen technischen
oder arzneilichen Nutzen haben. Hier nur einiges im
Allgemeinen in forstlicher Hinsicht.
F a r r e n k r ä u t e r überziehen z. B. grosse Bergebenen im
District Elis, östlich von Lälä, Douka u. s. w., sie zeigen,
dass der Boden noch einer künftigen Cultur fähig is t, sind
daher zu schonen, bis es dazu kommt, damit bis dahin es
nicht noch schwieriger werde, etwas darauf zu cultiviren.
Forstlich geben sie nur einen sehr magern Dünger; verbrannt
geben im Mai gesammelte, gut getrocknete Farrn, die 120 Pf.
wiegen, gegen 33 Pf. Asche, aus welcher 18 Pf. Pottasche
gewonnen werden kann.
Moo"Se giebt es in Griechenland, etwa nur in Romelien,
an einigen Stellen so viel, dass sie einigen Einfluss auf Forst-
cultur haben* können.
F l e c h t e n kommen auch wenig in Betracht, man findet
sie noch am meisten auf den Nadelhölzern und Eichen der
höhern Gebirge von Arkadien und Romelien, Usnea barbata
kann dort dem Jäger zu Pfropfen dienen.
Pi l z e oder Schwämme giebt es auch nicht viel, die
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