unbehauenen Steinen umgrenzte grosse Plätze (einst Denkmäler
umschliessend).
Nordöstlich erheben sich über der Ebene einige niedrige
Berge; die zu den Pferden gehörigen Griechen erzählten, auf
dem einen sei des Xerxes Thron gewesen; der war nicht
dort, aber vielleicht etwas anderes Alterthümliches. Etwa
in der Mitte ihrer Ausdehnung kommt man durch die Trümmer
einer in ihrer ganzen Länge wenigstens 5 Stunden betragenden
Wasserleitung. Sie ist meist von dünnen Ziegeln
erbaut und daher auch grösstentheils zerstört, da die Ziegel
zum Bauen weggeholt wurden; sie erhebt sich, wo man sie
passirt, zu einer Höhe von ungefähr 2 Lr., von da ist
wohl über eine Stunde weit bis Eleusis, wohin - die Ebene
sich von hier sehr wenig senkt; sie erstreckte sich weit in
die nordöstlichen Gebirgsschluchten, zwischen dem Kithäron
und Parnes, und führte gutes Gebirgswasser zum Tempel von
Eleusis. Der prachtvolle Tempel der Demeter (Ceres) mit
seinen Geheimnissen ist zerstört, und der Erde gleich gemacht
liegen seine und der ihn einst umgebenden Tempel und
Prachtgebäude Grundmauern zwischen den Stoppelfeldern eines
ärmlichen Dorfes mit schlechtem Brunnenwasser, was am
Ufer des Meeres erbaut ist und Lepslna genannt wird. Als
das colossale Fragment der Statue der Demeter (wenig mehr
als ein Brustbild und schon 22 Ctr. schwer) im Jahr 1801
fortgeschleppt wurde, um in Cambridge in England aufgestellt
zu werden (das Schiff, was es trug, ging zu Grunde, die Statue
wurde gerettet), wehklagten die Einwohner und konnten nur
mit Gewalt gezwungen werden, Hand anzulegen; sie waren
fest überzeugt, die Fruchtbarkeit der Umgegend hänge von
dem Dasein der Statue der Göttin, welche einst hier zuerst
den Getreidebau lehrte, ab.
Die eleusxnische Ebene hat von O. nach W. gewiss vier
Stunden und von S. nach N. über zwei Stunden Durchmesser,
aber sie ist ohne Wasser und wenig bebaut. Das Getreide
war eingeerntet und zwei Heerden schöne Schafe weideten in
ihr. Dieser Ebene Wasser zu verschaffen würde ungeheuren
Vortheil bringen. Die Nordseite derselben scheint nicht günstig,
aber zu Folge dessen, was ich später über Bohrungen
in Ebenen sagen werde, sollten auch hier welche und so bald
als möglich angestellt werden, die Wichtigkeit des Erfolges ist
zu gross und doch einige Hoffnung zu günstigen Resultaten
vorhanden. Zu Wasserleitungen für diese Ebene und für alle
Punkte, die deren bedürfen, sind wohl am meisten die, wie
sie bei Constantinopel u. a. gebräuchlich, anzurathen; sie
machen die wenigsten Unkosten und sollen das Wasser am
frischesten erhalten und fortleiten. Das wesentlichste derselben
ist folgendes: Das Wasser wird in gut gebrannten thöner-
nen Röhren, oder wo es in grösser Menge da ist, in wasserdichten
Kanälen unter der Erde, so tie f, dass Wärme oder
Kälte nicht schaden kann, jedoch nicht tiefer, damit man bei
Ausbesserungen leicht dazu gelangen kann, bis zu einer zweckmässigen
Tiefe fortgeleitet; dann lässt man es in einem sorgfältig
gemauerten Pfeiler fast eben so hoch, als es am Ursprung
gefasst ist, an einer Seite aufsteigen, und an der ändern
Seite wieder herabfallen, wobei oben das Wasser unbedeckt
überfliessen muss, damit es Luft mit fortreissen kann,
es bleibt so frischer und lässt sich von einem dergleichen
Pfeiler zu dem in der gehörigen Entfernung stehenden ändern
Pfeiler mit sehr geringem Verlust an Gefälle fortleiten.
Nachdem man die Linie der alten Wasserleitung überschritten
und immer nordwestlich durch die Ebene fort sich
dem längs der Ebene von O. nach W. hinziehenden Gebirge
genähert hat, kommt man durch einen kleinen Olivenwald und
dann durch eine breite Wasserriese, welche ein im Winter
aus dem Gebirg tosender Giessbach ausgerissen hat. Sein
Flussbett ist jetzt trocken und enthält fast lauter Kalkgerölle,
doch fanden sich auch einige Stücke aus dem Serpentinge-
birg. Nördlich nahe am Abhange des Gebirges liegt ein kleines
Dorf Magüla Kundura, wir zogen unterhalb demselben vorbei;
hier sind ein Paar Brunnen mit schlechtem Wasser.
Wir begaben uns noch \ Stunde weiter nach Mandra Kun-
düra, einem ziemlich grossen Dorfe, worin sogar ein soge