b e a r b e i t e t e n s i e j e d e s g ü n s t i g e Stück, was s i e am
n a h en Ge b i r g e fanden, zu der g ewü n s c h t e n Form.
Der beste Platz, ziemlich grosse Mühlsteine zu hauen, wäre
bei der Felsengruppe, welche das alte Methänä dominirt; ihre
Masse ist meist senkrecht zerborsten, und man bemerkt mehrere
grössere ganze Stücke, nur würden solche Mühlsteine,
die voll von glasigem Feldspath sind, dem Mehle ein der
Gesundheit sehr nachtheiliges Steinpulver in reichlichem Maasse
mittheilen.
Von dem alten Schloss östlich wachsen einzelne Olivenbäume;
die Felder am Fusswege nach Wromolimni sind vor
Steinen kaum zu sehen. An einer Anhöhe weiter östlich
kommt man wieder an die Grenze des Trachits. Es zeigt
sich hier dichter grauer Kalkstein, er ist so voll kleiner grauer
Quarzkörner, die innig in der Masse eingeschlossen sind, dass
er häufig am Stahl Funken giebt, er ist oft mit Kalkspathadern
durchzogen, an seiner Aussenfläche enthält er Spuren
von versteinerten Conchylien; über diesem massig gelagerten
Kalk liegen etwa 1 Fuss dicke Bänke grober graulichweisser
Sandstein, der hin und wieder grössere Körner weissen Quarz
enthält; das Bindemittel ist quarzig, er hat aber dennoch
etwas Thongeruch; darüber liegt feinerer dichterer Sandstein,
er braust ein wenig mit Säure, zu oberst liegt grober Con-
glomeratsandstein. Die Bänke streichen h. 11,3 und fallen
26° in Ost; sie scheinen etwas übergreifend über den Tra-
chit gelagert zu sein. — Es finden sich also nur an der Nord-
Westseite der Halbinsel Spuren eines vulkanischen Ausbruches
an der Grenze mit dem Kalk, übrigens sieht man den Tra-
chit überall neben dem Kalk ruhig gehoben. Hat man diese
kleine Anhöhe erstiegen, so kommt man auf eine unbedeutende
Bergebene; in ihrer Mitte stand jetzt noch, obgleich schon
in der heissen Jahreszeit, eine grosse Lake Wasser, so dicht
ist der rothe thonige Boden, welcher sich aus der langsamen
Verwitterung des Trachits bildet. Dieser Boden bindet übrigens
wenig Wasser, er wird in der heissen Jahreszeit ganz
dürr.
Ich habe jezt noch einiges über die Landeskultur und
Production der Halbinsel zu sagen, und kehre daher wieder
zu den Ruinen des alten Methanä zurück.
Es dämmerte schon, als wir dem Sturme entronnen bei
der alten Burg ankamen; wir begaben uns nach dem ^ St.
entfernten kleinen Dorfe Megälo chorto (das grosse Dorf),
was oberhalb am Abhange des dahinter steil aufsteigenden
kahlen, felsigen Trachitg,ebirges liegt. Der Weg hinauf war
grässlich steinig. — Man führte mich nördlich hinter dem Dorfe
aufwärts f St. weit nach einer Höhle; es geht hier unter
einer Menge Trachitstücke, die sich wie ein flacher Bogen
spannen, eine Oeffnung nicht weit hinein, auf dem Boden
liegt feine Erde, dahin geweheter Staub; ein dergleichen nichts
bedeutendes Loch soll auch am Wege nach Wromolimni sein.
Die Dorfbewohner waren höflich und bereiteten, ohne
dass etwas verlangt worden war, Eier in Oel und Sallat, der
lediglich aus zerschnittenen Zwiebeln mit Essig und Oel bestand,
denn wirklichen Sallat oder Weisskraut giebt es liier
nicht. Der Geistliche brachte einen Krug Wein, der süsslich
und stark war. Nur arbeitsame Leute können hier bestehen,
denn der Boden ist nicht einladend und nicht dankbar, er
liegt überall so voller Trachitstücke, dass man kaum treten
kann, und doch haben sie bis hoch am Gebirgsabhange noch
Felder vorgerichtet, das heisst, sie haben hier, wie an der
Nordseite der Insel und östlich bei Wromolimni, dem abgerollten
Gebirg durch Terrassen schmale Streifen Land abgezwungen.
Die wenige Erde, welche zwischen und aus den
Trachitstücken entstand, ist roth und dürr, dennoch bringt
sie aber, besonders bei Wromolimni, Oliven hervor, deren Oel
sehr vorzüglich is t, und gute Birnen, die nach Poros und
Athen geführt werden, wo sie sehr beliebt sind. Unterhalb
des Dorfes Wromolimni, nach der gleich anfänglich beschriebenen
stinkenden Lake zu, ist eine hübsche Ebene, auf welcher
mehrere Felder mit reichlicher Erdbedeckung und viel
Oelbäume, auch ein Brunnen mit ziemlich gutem Wasser sich
befinden. Ich sah hier schon ziemlich grosse Wassermelonen