25 M a t 1854.
Lager bei Bämba. 163
grössere Reinlichkeit und mehr Wohlstand. In Bezug
aufs Rauchen machte ich die Erfahrung, dass alle^ Einwohner
längs der Ufer dieses grossen Stromes die Pfeife
gleich sehr lieh haben. Wirklieh legen diese Leute ihre kleinen,
niedlichen Thonpfeifchen fast nie aus der Hand; aber auch
beim Rauchen halten Ruinä sowohl wié Tuäreg ihren Mund
bedeckt, und nur der kleine Pfeifenkopf guckt unter dem
unteren Mundstück • des Shawls'— „tessil-gemisst” hervor,
i Endlich trafen die .Kameele ein. Sie hatten ursprünglich
den*oberen Weg verfolgt,: waren aber aus Versehen von dort
zurückgerufen worden und so auch in s den- schwierigen
Sumpfboden gerathen, den wir selbst durchschnitten hatten.
So belebte siph denn unser kleines Lager zur Seite
des Städtchens. Für den Scheich selbst und seine Gefährten
war eine grosse, behagliche Mattenwohnung— „-büge ”, wie
man es hier neünt — auf den Sandhügeln errichtet worden;
aber mir w.ar die Nähe der schönen Palmengruppe unweit
des grossen Tamarindenbaumes lieber und da liess ich denn
mein Zelt aufschlagen und entwarf von diesem Punkte aus1’
die Skizze von Bämba, welche, vom Künstler im gegenüber-
stehenden. BMe ausgeführt, dem Leser eine leidliche Vorstellung
von der .ganzen Natur dieses Ortes geben wird.
" Wir' blièboffifhier bei Bämba den folgenden Tag liegen.
Zu früher ’lilBgenstunde weckte mich das Krähen dér Hähne
undifrief mir unwillkürlich das Schicksal' des'unternehmenden,
aber unglücklichen Mungo Park in’s Gedächtnis^
der nach Angabe der Eingeborenen hier in Bämba ein paar
Stunden verweilt haben soll, um sich,mit Geflügel zu ver*-
sehen, und so den weiter abwärts am Flusse, wohnenden
Tuäreg Müsse gab, ihre Schaaren zu sammeln und sich ihm
entgegenzustellen. Dieselbe Geschichte wird auch in Bezug
a^f Gögö und einige andere Plätze am Flusse .‘erzählt; aber
es ist wahrscheinlicher, dass Park’s Hauptgrund, bei- den
Hauptortschaften am‘ Flüsse einen-längeren, Halt zu machen,
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