und weiter südlich war sie sogar schon emgetreten, als ich
mich nach so vielen wiederholten Verzögerungen gezwungen
sah, noch einmal nach eben jenem Platze zurückzukehren,
den endlich hinter mir zu lassen, mich so überaus glücklich
gemacht hatte.
Meinem Beschützer war der Zustand meines Gemüths wohl-#
bekannt, und in dem Augenblicke, als die Leute die Kameele
beluden, kam er zu mir und entschuldigte sich nochmals
wegen dieser rückgängigen Bewegung. Bei unserer Reisege#
Seilschaft befanden sich auch einige Araber vom Stamme
der Guanin, welche nach Rhergo wollten, um dort Tabak zu
kaufen, und auch sie waren nun gezwungen, noch einmal
nach Westen zurückzukehren, da sie zu viel Gefahr gelaufen
wären, wenn sie die Reise allein hätten unternehmen wollen:
rieh verbiss meinen Ingrimm und ritt schweigend vor unserer
Schaar her; der herrliche Fluss, längs dessen
Ufer unser Weg hinführte, gewährte meinem verstimmten
Gemüth den einzigen Trost. Der Vereinigungspunkt der
beiden Arme, wie er sich von dieser Stelle aus zeigte, hot
ein sehr schönes Schauspiel. Auch die Gerredhbäumej'
welche eben in voller Blüthe standen, zogen meine .Auf#
merksamkeit auf sich. Wir hielten uns diesmal etwas näher an
den Dünen und erreichten bald unseren früheren Lagerplatz in
Taütilt. Daun ging es längs des Meinen Hinterwassers von
Barkänge hin, dessen Umfang innerhalb dieser wenigen Tage
bedeutend abgenommen hatte, und wir lagerten etwa 4 Meilen
jenseits in dem baumlosen sumpfigen Grunde Namens Erässar;
den wir auf unserem früheren Marsche mit so grosser Schwierigkeit
zu passiren hatten, Hier an dieser ungesunden Stätte;
zwischen zwei Sümpfen und etwa 1200 Schritt vom Ufer des
Flusses, wo kein einziger Baum auch nur den geringsten
Schatten gewährte, batten die Igu&daren ihr Lager bezogen.
Diese sumpfigen Niederungen, die nun so oft meine Lagerstätte
bildeten, waren die Ursache jener schweren rheüma-#
tischen Leiden, von denen ich später in Bomu so-viel, zu
dulden hatte und die ich zu Zeiten noch jetzt fühle.
Diese Lagerstätte war um so unangenehmer, da wir hier
die drei folgenden Tage liegen blieben, indem El Bakäy die
ganze Zeit über alle möglichen Anstrengungen machte.; den
Häuptling A'ohhi zu überreden, das den Schutzbefohlenen
seines Lehnherrn ahgSpumene Eigenthum zurückzuerstatten.
JdBtlerweile war ich^eipüht, mit den-Leuten, mit denen,.-ich
auf-diese Weise in BiärühHmg gekommen war, ein freundschaftliches,'
Verhältniss aufrecht- zu erhalten. Freilieh waren zur
Zeit nur wenige Iguädaren hier anwesend; denn der grössere
Theil war schon vorausgezogen, - seinen neu erwählten. Sitzen
entgegen, und damals in Ernesse versammelt; dagegen .war
der geradsinnige und furchtlose .Uörhdugu mit seinem Freunde
Schämuel noch hinter uns. Ich nahm grosses Interesse an
dem Namen des Letzteren; denn ich war der Meinung, dass
die Namen Sch&muä, Ss&ul und Daniel •—alle von häufigem.
Vorkommen in diesem Stamme, während doch meines Wissens
keiner derselben sich, bei den,Arabern findet--r~;das*
Verhältniss engerer Verwandtschaft bestätigen, das zwischen
diesen Berberischen Stämmen und den Kanaanitischen Völker-
schaften obwaltet, als mit den Arabern.
Es war besonders ein Mann-Namens Ssäma, der mir grosse
Zuneigung bewies, und als ich bei Gelegenheit ’'mit ihm
etwas mit Teflnagh, den ursprünglichen- Berber-Charakteren.
Geschriebenes las, wurde' ich'■ darauf aufmerksam, dass
dies Wort nichts weiter als „Zeichen” oder*■ „ Alphabet”
bedeutet. Der® sobald -die-Leute .meiner Bücher ansichtig
wurden und bemerkte% dass der ganze Inhalt, aus . einzelnen
Buchstaben bestand, brachen sie in den'wiederholten,
Ausruf-aus: „Tefinaghen-ai-Tefinaghen!” und mein kleiner
Freund Küngu,. der gerade eben.das Arabische Alphabet gelernt
hatte, war sehr..- begierig,. etwas- -über die Bedeutung
der Buchstaben zu- erfahren. Ich-, erhielt ./-hier- , auch einen