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 wieder  alsihren  alten  Bekannten  cAbd  el/Kerlm-und  
 kamenheraus, um mich auf höchst freundliche  Weise willkommen  
 zu  heissen,  Da jedoch die  ausgerückte Kriegerschaar an  
 demselben  Abend  zurückerwartet wurde,  war  kein  Platz  für  
 uns  innerhalb  der  Stadt  übrig  und wir  sahen  uns  genöthigtj  
 ausserhalb  derselben Obdach  zu  suchen,  pfe stiegen wir denn  
 den  steilen  und  rauhen Abhang  zumSande  deri sumpfigen  
 Faddama  hinab  und  erlangten hier mit einiger Noth Quartier  
 in einem vereinzelten Wirthschaftsgehöft.  Die mir: angewiesene  
 Hütte  war  äusserst  eng  und  voller  Ameisen,  «aber  der  
 Eingang  war  mit  einer  besonderen  Art  Vorhang  versehen;  
 er  bestand  nämlich  aus  den  Blättern  der  Delebpalme und  
 sehloss,  während «er  den Zutritt  gestattete,  die  Mücken völlig  
 aus,  und  das. war von  der höchsten Bedeutung,  da  dieselben  
 diesen Platz in ungeheuerer Menge heimsuchten;  Der Besitzer  
 des  Pachthofes  maigida ” :i§ß_ bewirthete uhs gastfreundlich; 
   er  hatte  uäodidi,  dazu  den  ausdrücklichen  Befahl  vom  
 Mägadji  erhalten,  demich  ein  kleines  Geschenk  sandte,  wo-  
 bei  ich  ihm  in’s  Gedächtniss  zurüekrief,  dass- ich .ihm  im  
 verflossenen  Jahre  ein  ^grösseres  gemacht .habe.  } Diese  
 Gastfreundschaft  war  um  so  willkommener,  akydlgP; Markt  
 sehr  unvollständig  versorgt  war.  So  war  weder Hirse  noch  
 Beis  zu  haben;  auch  saure  Milch  war  äusserst  theuer,  da  
 das Vieh  wegen  der  Saat  und  der Menge Wasser,  welches  
 den  Boden  -des  Thaies  bedeckte,  in  grosse  Entfemungvoa  
 der  Stadt  weggetrieben  worden  war ,  selbst  bis  in  die  Thar  
 gegead  von Gandö.  jjji 
 ‘«•Spät  am  Abend  kehrte  der  Heereszng  zurück  und  brachte  
 etwa  100 /Stück .Weh  and ;3Q  Sklaven mit,  welche  sie  dem  
 Feinde  abgenommen  hatten.  Der Anführer  selbst wollte bald  
 von Mer nach Gandöjzuiüßkkelären,  aber ich mochte nicht auf  
 ihn  warten  und  brach  am  nächsten  Morgen  früh auf.  Ich  
 folgte  unserem  alten Pfade,  der  si& zur Zeit, nur  durchdie 
 Menge Wasser,  welches ihn  bedeckte, • auszeichnete,  besonders  
 in  der/Nähe  des  Dorfes  Haussaüa,  wo  die  gesammte  flache  
 ThalsoMe  ein  3 Fuss-tiefes Wasserbecken  bildete.  Viel Reisbau  
 war  jetzt  zu  sehn.  So  erreichten wir Gülumbe,  und  hier  
 sah  ich mich  durch  die  Menge  des  gefallenen  Segens,  der  
 den  Boden  bis  hart  an  die Stadtmauer  heran  überschwemmt  
 hatte,  gezwungen,  mein  Quartier  innerhalb  der  Stadt  
 zu; nehmen,  und  erhielt  eine  leidheb  gute  Wohnung.  Ein  
 überaus  reioher Pflanzenwuehs  und  herrliche Bäume umgaben  
 meinen  Hof;  aber der Amtmann bewirthete uns  nicht  ganz  so  
 freundlich,  als  ich  erwartet  hatte,,  obgleich  ich-ihm  einen  
 schwarzen  Sbawl  zum Geschenk machte.  Auch  hier  war  der  
 Markt  schlecht L versehen  und  es  kostete  mir  grosse  Mühe,  
 einen  genügenden  Vorrath -Korn  für mein  Pferd  zu  erhalten,  
 8  Wir  /hatten  kaum  die  engen  Gassen  der ; Stadt-, mit  ihrem  
 ungewöhnlichen;'.Reicbthum  an  Baumwuchs  hinter  uns,  als  
 ein$j heftiger. .Regen 3 hereinbrach,  und  wir  wurden  so  von  
 Oben hWie  von  nnten ..durchnässt,  da  der  Pfadj:{entweder  
 durch .die'  hohe  nasse  Saat  oder  durch  Pfützen  stehenden  
 Wassers  /.führte;  Weiterhin  war  der  Weg,  wie  wir  von  
 Leuten  hörten,  <denen  wir  begegneten,  vollkommen  unter  
 Wässer  gesetzt,  und  das war  der  Grund,  wesshalb  wir,  als  
 .wir ; dem1 westlichen  Arm  der  Faddama  nahe  beim  Dorfe  
 Badda-.badda.  erreichten,  eine  südlichere  Richtung  ein-  
 schlugen,  nach  dem  grossen .offenen  Dorfe  Kötschi.  Unsere  
 Absicht war,  diese' Macht  hier  zuzubringen,  aber  es  kostete  
 uns  dih  äusserste  Anstrengung,.  Quartier  zu  erhalten,-  und  
 auch  nacht  die  geringste Gastfreundschaft  ward  uns  zu Phei),  
 Eirn-gewaltiger  Regen  fiel  draussen  nnäi-einb  Unzahl  von  
 Micken  belästigte-mich  auf’s  Äusserste,  ‘da  ein  zusammen?-'  
 geschrumpftes  Stück■ Feil,  das  vor. dem .Eingang  aufgehängt  
 war,  sie: nur  höchst  ungenügend.abhielt. 
 [Donnerstag,  17t«",  August]. rSöbald  es? das Wetter:gestattete, 
   verliessen  wir; dieses  ungastliche; Dorf  . und  betraten 
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