558 Anhang II.
E. 'Maurische Stämme in EI Giblah. und Scbem-
. mämah^
Der ganze Landstrich der Wüste,a zwischen A'derer und
der See heisst im weiteren Sinnet Tiriss, aber eigentlich und'
iih engeren Sinne wird dieser Name nur auf den nördlichen
Theil dieser Landschaft bezogen, indem man den mittleren
Theil „Magh-ter” . und den südlichen „El Giblah” nennt.
Man muss sich jedoch hüten, diese so speziell bezeichn
t e Landschaft mit dem überaus \ag< u ’Namen < „E l
Giblah” zu verwechseln, wie er bei den .Arabern von
A'sauäd gebräuchlich ist, indem sie damit jenen ganzen Theil.
der Wüste bezeichnen, der sich westlich von ihnen von Waläta
bis an den Atlantischen Ocean erstreckt. Wir haben nämr
lieh schon bei anderer Gelegenheit gesehn, dass „gibleh”
oder „giblah” in der Mundart der Araber dieser? Landschaften
die Bedeutung des „Westens” angenommen hat. Dieser
Landstrich El Giblah nun, von dem wir hier sprechen, wird
im Norden.von Magh-tör begrenzt, im .Osten v(jn>'A'derer,
im Südosten vph El A'biär und im Süden vom Senegal.
Dieser südliche, von der Natur mehr begünstigte Strich jedoch
, der mit dichten Gummibaumwaldungen bedeckt ist,
führt den besonderen Namen Schemmämah. Ein anderer,
aus Reihen von Sandhügeln bestehender Theil der Giblah dagegen
heisst Igldi oder E’ SsueheL Im Allgemeinen enthält
weder die Giblah noch Tiriss nie versiegende Brunnen, da
beide Landschaften einen äusserst trockenen und unfruchtbaren
Charakter haben, aber in der Regenzeit findetijman
Wasser dicht unter der Oberfläche.
Leider hatte ich keine Zeit, während meines Aufenthaltes
in jenen Gegenden ein vollständiges Wörterverzeichniss der
eigentümlichen, halb verderbten Mundarten der Maurischen
Araber zusammenzustellen; aber einige wenige von den besonderen
Ausdrücken der Mundart der Bewohner der Giblah
Maurische Stämme in El Giblah.
will ich,;hi§r anführen: ssengetti: der beliebte Sonrbäy^Trank,
dukno' oder dakno; tefängurüt o d |r 'tadjimächet: kohémmi;
nlscha: hasse, Brei; äganät: bussü-ssu, Tamarinde; adelagän:
düngurl; tarer;' hohl .eine'Art_ Gemüse; rghftrSch: häk-^.^q/isf
es”); ssoflf:’Geschicklichkeit;"assüfaf: geschickt; likschäscha*
grosse -Kürbisschale ;• bischena: ssaba-'fsbrghMi)';
henrt.(JPenmseturn distiibhvm); ta-ssäret; *Rohrmatte'; tarsai;
Plur. tersiäten: - aueba (Tèppichvorhang'vor dem*Zelt)'; ssmän-
gei.ifJLeb -habe vergessen; es‘Is t mir entgangen; sselli: läse
dies Reden:. 4
■Die Brdkena, ein zahlreicher Stamm, der ursprüngliöh'al-
8 • len tTribut von-deü Büffei^ot-hädle’s <lind der Dnige-
gend erhob; aber: zur-Zeit sehr- heïunthfg'efcemmèn’und
- « zum Theil die „chdddem'än” und, ,|lahrüe” dèr glückli-
.f-scherem-iTeräraa 'geworden ist. dMe Bräkeria zerfallen
in-mehrere'Abtheftungen:', 1
>5s.ATtel- Agrësehi, der Ssóltana-Starnm.
v AüeL'Dëlëd °Abd Allah. Ybü diè'sem 'Abd Allah,' einem
Sohne Kerüm’s, leiten5ällfe Abtheilungemder Bräkena
-ihren Ursprung äb,>
- Uëlad S^d.i?
i lUëlad Bakr.
- Uëlad ‘Aid, in früheren -Zeiten sehr mächtig, jetzt „lahme”.
; Uöläd Manssür.
• i-'Uëlad Nurmäsch. -■
Uëlad - A'hmèdu:-'
‘-•sA'h'el Mehémedat.
Uëlad A'gram und vielleicht nóch andere.
Die Terärsa^» 'der Name hat nichts ln aller Wélt zu ‘thtuT
mit Teghasa, dem • früher.-bearbeiteten grossem Salz-,
1 lager der Wüste .vér« ein-mächtiger Stamm-mit Mohammed
el Habïb Uëled- Thnär <'U€led i e t Müchtär
als Häuptling.' .Sie Zerfallen' in zwei grosse Abthei-
lungen: