seiner Wohnungen einen sehr malerischen Anblick gewährt
und ausschliesslich von pnlbe1 bewohnt ist. ;
■Seihst jenseits dieses Engpasses bleibt nur ein schmaler
Uferrand zwischen dem Abhänge der Hügel und dem Flusse
übrig, und er verengt sich »besonders hinter dein kleinen
Dorfe Kollönte, das durch eine Schlucht in zwei besondere
Gruppen getheilt wird und sehr freundlich in einer schönen
Einbucht der Hügel liegt;. es- zog eben durch geschäftige
Scenen häuslichen Lebens unsere Aufmerksamkeit auf siGÜ.
Hier bildete das Ufer eine Biegung und der Fluss glitt in
majestätischem ungetheüten Strom dahin, bildete | jedoch
etwas weiterhin zwei Inseln. Auf dem Festlande bemerkten
wir wiederum Anbau Von Baumwolle.
Wir durchzogen dann eine sumpfige Ebene, bedeckt mit
mehreren grossen Wirthschaftsgehöften, die Leuten aus dem
Stamme "der Kprtëre gehörten, und erreichten so einen
Meinen vereinzelten Höhenzug auf unserer Rechten, der Kb
rogädji heisst und durch drei isolirte Kuppen ausgezeichnet
ist. Anbau wird hier in grosser Ausdehnung betrieben
und die Anzahl der auf der Ebene weidenden- Pferde
lieferte einen ziemlichen Beweis von' der Wohlhabenheit der
Bewohner. So zogen wir an dem Wohnsitz eines sehr reichen
Gutsbesitzers vorbei ; das Gut heisst U'ro-Modiba („ dro” ist
der gewöhnliche Pullo-Ausdruck für ein Gut und „modibo”
der 'fitel eines gelehrten oder frpmmen Edelmannes). Auch
beim Dorfe Ssäga, das wir etwas mehr als 2 Meilen weiter«-
hin zur Rechten Hessen, hinter sumpfigen Wiesengründen gelegen,
zogen eine grosse Menge von Pferden und ausgedehnte
Baumwollenpflanzungen unseife Aufmerksamkeit, auf sich.
Drei Meilen jenseits Ssäga lagerten wir bei emem kleinen,
mit üppigen Bäumen von der „gamdji” oder „ganki” ge*
nannten Art umsäumten Flüsschen, àm Fusse der Hügel, •
deren Gehänge mit der reichsten und der Reife entgegengehenden
Saat von Hirse bedeckt und mit 2 Dörfern besetzt
waren. Diese Dörfer sind von Fulbe aus dem Stamme der
Bitinköbe bewohnt, und eine fruchtbare und volkreiche. Insel
Hamens Bë-güngu, die hier vom Flusse gebildet Wird, ist der
Wohnsitz eines gewissen Emir Namens Bäte. Er weilte
augenblicklich auf dem Festlande und meine Begleiter statteten.
ihm einen Besuch; ab und erhielten „Vön.ihm ein Abendessen
und ein kleines Geschenk.'
'^mSonnaiend, 29«<«* Juli,] Wir machten einen interessanten
Tagemarsch. Die Hügel, deren Gipfel hier mehrere Dörfer •
trägt, nähern sich dem Flusse in schöner Bogenlinie und der
Pfad windet „sieh an ihrem Gehänge herum. Die Anmuth
der: Landschaft ward bedeutend erhöht durch mehrere mit
Eelsblöcken und Bäumen aBgefiillte Schluchten, und die Aussicht!
über den Strom- war überaus anmuthig. Wir stiegen
dann allmählich dieses grüne Gehänge hinab und hielten'
uns um Ufer .des Stromes entlang, das mit Kenya- oder
Nelhibäumen reich geschmückt war, während sich der Fluss
selbst in einer nur durch wenige und ganz vereinzelte Felsenmassen'
.unterbrochenen • Wasserfläche ausbreitete.
Wir durchschnitten, hier ein breites, jatzt trockenes Wasser-
sal Namens Görul-tilkölifl oder Göru-këre r das von der Hü4
gelkette herzog. j Diesen Wasserlaufgezeichnete mein Führer,
wahrscheinlich irrtümlicherweise, als einen Arm des Flusses
Ssfrba, Ihm folgten mehrere andere, von denen einer,
der sich durch seine Breite auszeiohnete, den Namen Görulf
luggul führte. Das Flussnfer war an dieser Stelle mit grosser
Sorgfalt angebaut und wir Hessen mehrere Landhaudörfer
zur Seite Hegen, von denen eines, Namens LeUöH, der Wohnort
einer jungen Pullo-Frau war, die sich am vorhergehenden
Tage unserer GeseUschaft angeschlossen .hatte. ;>Sie war
niedHeh gekleidet, mit zahlreichen Reihen, von Glasperlen geschmückt
und ritt auf einem Esel.
Hier ward Anbau mit Einschluss von ausgedehnten' Baumwollenpflanzungen
mit grosser. Sorgfalt betrieben und, alle
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