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 wie  auf  dem  Gehänge  der Hügel.  Indem  wir  uns  eine Meile  
 auf  dieser  Ebene  entlang  hielten,  erreichten  wir  ein  kleines  
 *  öprf,  in  dessen  Gehöften  ausser  ßesamum  etwas  „mekka”,  
 wie  es  Mer  genannt  wird,  oder  „ghafüli-massr”  gebaut ward.  
 Hier  eilte  ich  mit  meinen  berittenen  Begleitern  meinem  
 Packtross  voraus,  um  für-.uns  Quartier  in  der  Stadt  Ssai  
 bereit  zu  halten,  da  wir  einen  langen  Tagemarsch  vor  uns  
 hatten.  I)ie  Landschaft  bekleidete  sich  Mer  schmuckreich  
 mit  dem  Gondabusch,  den  wir  auf  unserer  ganzen  Reise  
 längs  des  oberen  Laufes  des  Niger  völlig  aus  <dßn  -Augen  
 verloren  hatten. 
 ;  Wir  passirten  dann  ein  grösseres  Dorf Namens  Dögo  und  
 erhielten  Mer  nur  mit  Mühe  einige  Tropfen  Milch.  Dann  
 ging  es  durch  einen  reich  angebauten  Distrikt ,  bis  wir- in  
 die  Thalebene  von  Ssai  längs  der  rauhen  Klippen  hinabstiegen, 
   welche  ihre Westseite  begrenzten.  Aber der grössere  
 Theil  der  Thalebene  war  in  solchem  Grade  mit  Wasser bedeckt, 
   dass  wir  jeden  Augenblick  in  Sumpf  geriethen  
 ünd  es  desshalb  vorzogen,  wiederum  die  Klippen  zu  ersteigen  
 und  uns  längs  des  höheren  Thalrandes  hinzuhalten.  
 In  diesem  nördlichen Theile  des  Thaies  erreichte  der-Felsabhang  
 im  Allgemeinen  eine  Höhe  von  150  Fuss,  fing  aber  
 allmählich  an,  niedriger  zu  werden.  Etwa  J/2  Stunde  vor.  
 Mittag  veränderten  wir  unsere Richtung und nahmen  unseren  
 Weg  durch  den  sumpfigen  Thalboden,  indem  wir  zwei  ansehnliche  
 Wasserflächen  durchsetzten,  dié'  erste  von  3  und  
 die  zweite  von  2>/2  Fuss  Tiefe. 
 So  näherten  wir  uns  dér Stadt Ssai  Wie verscMeden w.ar  
 jetzt  ihr  Aussehen  von  dem  Anblicke,  den  sie  bei  meinem  
 früheren  Besuche  gewährte!  Damals  die  ausserordentlichste  
 Dürre  und  Einförmigkeit,  jetzt  eine  solche  Fülle  der Vegetation  
 auf  allen  Seiten  des  die  Stadt  umgebenden  Erdwalles,  
 dass  von  ihr  selbst  kaum  etwas zu sehn  war.  Dabei war  die 
 Stadt iim-Inneren  zur  Zeit  von“  einem-  breiten  Wasserbecken  
 durchschnitten,  das‘-sie  fast  in  zwei  besondere  Quartiere-zu-  
 theilen  schien.  Sö’ köstete  es  einige  Mühe,  das  Haus-des  
 Statthalters'  zu  erreichen,  aber  es  war  mir  nicht-, wenig-  erfreulich, 
   sogleich  sammt meinem Rosse  als-.alte Bekanntschaft  
 begrüsst  zu. wer den.  Äuöb  quartierte  man  mich  in“ .derselben  
 kleinen  Hütte  ein,  in  der  ich  vor  länger  als-einem  Jahr  
 gewohnt hatte;  aber  eine  ansehnliche'Veränderung hätte man  
 mit ihrer itfneren Einrichtung vorgenommen;  die kleine, behagliche, 
  von Matten umschlossene ScMafetelle war nämlicbswiedte'f  
 hergestellt  worden  und  sie  war sehr  annehmbar in  der‘Regenzeit, 
   um  so  mehr,  als  sie  die  Zuströmung  frischer Luft  nicht  
 gänzlich  ausschloss,  während  sie  mich-  doch  m  den  Staad  
 setzte,’alle  meine  kleinen  Schätze  in  Sicherheit  zii  bringen?'